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Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben
Autoren: Andrea Pabel
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Rätsel um den Gnadenhof
    Der große Pferdetransporter kam Sabine auf dem Weg zum Ponyhof entgegen.
    Sabine war mit dem Fahrrad unterwegs, um ihr geliebtes Pflegepferd Wolkenmähne zu besuchen. Heute konnte sie zwar nicht reiten, aber sie wollte die Stute putzen und mit ihrem Fohlen Stella das Hufegeben üben.
    Wolkenmähne freute sich immer, wenn sie kam; das spürte Sabine, wenn die Stute sie mit hellem Wiehern begrüßte und ihre samtweichen Nüstern an ihrem Arm rieb.
    Sabine sah dem großen Transporter, der sich im Schritttempo näherte, interessiert entgegen. Aus dem Inneren drang das Poltern von Hufen und schrilles Wiehern.
    Das Mädchen fuhr an den Straßenrand, um den
    Wagen vorbeizulassen. Er kam doch nicht etwa vom Ponyhof Kleines Hufeisen? Sabine überlegte blitzschnell. Hatte Cornelia ein neues Pferd gekauft? Oder gleich mehrere? Sie hatte zwar nichts davon erwähnt, aber bei Cornelia wusste man nie ... Erst vor kurzem hatte sie tagelang von russischen Vollblutarabern geschwärmt, die sie auf einer Hengststation in Holland gesehen hatte. Hatte sie etwa dort Pferde gekauft? Schon sah Sabine edle Vollblüter mit wehenden Schweifen über die Koppeln des Ponyhofs galoppieren.
    Ein helles Wiehern riss sie aus ihren Gedanken. Was aber war, wenn Cornelia Pferde verkauft hatte? Das konnte nicht sein! Oder etwa doch? Sabines Gedanken überstürzten sich. Ob etwa Babuschka, die alte schwarze Traberstute, verkauft worden war?
    Nein, niemand auf dem Ponyhof würde einfach so sein Pferd verkaufen, wenigstens nicht, ohne vorher etwas zu sagen.
    Gerade als Sabine weiterradeln wollte, hielt der Transporter neben ihr.
    Ein bärtiger Mann mit einer karierten Schirmmütze lehnte sich aus dem Fenster. „Kennst du dich hier in der Gegend aus?“, fragte er.
    Als Sabine nickte, fuhr er fort: „Ich suche den Gieblerhof, er soll irgendwo in der Nähe sein.“
    Den Gieblerhof! Sabine hatte gehört, dass der heruntergekommene Bauernhof vor kurzem verkauft worden war. „Ich weiß, wo der Hof ist“, antwortete sie und beschrieb dem Fahrer den Weg. „Bringen Sie Pferde dorthin?“, platzte sie heraus.
    „Pferde nicht gerade“, sagte der Fahrer gleichgültig. „Es sind Ponys, über dreißig Stück sollen wir insgesamt liefern. Das hier ist nur die erste Ladung“, meinte er mit einer Handbewegung nach hinten.
    „Ponys!“, rief Sabine erfreut. „Das ist ja super!“ Aber dann kam ihr ein Gedanke. „Was machen die denn mit dreißig Ponys? Ist da eine Reitschule?“ Cornelias kleiner Reitbetrieb lief zwar gut, aber eine zweite Reitschule mit Ponys so in der Nähe wäre ja Konkurrenz für das Kleine Hufeisen! Dreißig Ponys! Da würden Reitschüler abwandern, das würden Cornelia und Volker, die Besitzer des Ponyhofs Kleines Hufeisen, nicht verhindern können.
    „Keine Ahnung, was die mit den Ponys machen“, sagte der Mann. „Die sind, glaub ich, alle vom Schlachter weggekauft.“
    „Vom Schlachter weggekauft?“ Nun wurde Sabine misstrauisch. „Dann ist das doch bestimmt ein Gnadenhof! Oder?“
    Der Mann bedankte sich kurz und fuhr weiter. Sabine radelte schnell weiter. Ein Gnadenhof für Ponys, die vor dem Schlachter gerettet wurden! Das musste sie sofort Stefan erzählen. Sicher würde er sich freuen, dass es einen neuen Gnadenhof in der Nähe gab.
    „Ein Gnadenhof im alten Gieblerhof?“, fragte Stefan skeptisch und sah von dem Halfter auf, das er gerade reparierte.
    „Wenn ich’s dir sage“, versicherte ihm Sabine. „Dreißig Ponys vom Schlachthof werden dorthin gebracht. In einem Riesentransporter. Mit denen macht doch keiner eine Reitschule auf!“
    „Wer weiß. Mir hat unsere Nachbarin erzählt, dass eine Firma den Hof gekauft hat.“
    „Na siehst du! Vielleicht ein Industrieboss, der mit seinem Geld etwas Gutes tun will.“
    „Wollen wir’s hoffen“, sagte Stefan. „Aber ich glaub’s nicht. Wir können ja morgen mal dort vorbeireiten und uns die Ponys ansehen. Es wäre schon super, wenn das wirklich ein Gnadenhof für alte oder abgeschobene Ponys würde.“
    Sabine erinnerte sich noch gut daran, wie Cornelia die kleine Shetlandstute Fee, kurz bevor sie auf die Laderampe eines Schlachtpferdetransporters nach Italien kam, gekauft hatte. Inzwischen war die hübsche Stute der erklärte Liebling der jüngsten Reiter des Ponyhofes geworden. Auf dem Rücken der geduldigen Shetlandstute lernten die Kleinsten an der Longe die ersten Lektionen im Sattel. Jeder liebte Fee, die sich richtig für die Kinder
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