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Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben
Autoren: Andrea Pabel
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zärtlich zu ihr war.
    „Dir gehen die Ponys wohl auch nicht mehr aus dem Kopf?“, fragte Stefan und trat ein wenig näher an sie heran.
    Sabines Herz begann wie wild zu klopfen, sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Zum Glück war es inzwischen schon so dämmerig, dass Stefan nicht sehen konnte, dass sie rot wurde, wieder einmal.
    „Klar denke ich an die Ponys“, sagte sie schließlich mit leiser Stimme.
    Stefan zog sie an sich und hielt sie sanft fest.
    Als Sabine sich an ihn schmiegte und die Augen schloss, puffte sie ein Pferdekopf kräftig von hinten an. Die beiden verloren um ein Haar das Gleichgewicht. Stefan ließ Sabine los, beide drehten sich verdutzt um. Hinter ihnen stand Max, der junge Haflinger, der Volker gehörte. Unschuldig sah er die beiden unter seinem dichten weißen Stirnschopf her an und schnaubte brummend. Als Max mit leisem Prusten noch einen Schritt näher trat und sie aus seinen runden, samtbraunen Augen freundlich anschaute, konnten sie ihm nicht böse sein. Stefan lachte.
    Hand in Hand gingen Sabine und Stefan zum Ponyhof zurück.

Ponys in Not
    „Sabine! Telefon!“
    Sofort ließ Sabine den Stift auf ihre Matheaufgaben fallen und rückte den Stuhl so heftig nach hinten, dass er kippte. Sie rannte aus dem Zimmer und stürzte an den Apparat.
    Marei meldete sich. „Du, ich hab mit meinem Onkel Jakob gesprochen“, sagte das Mädchen schnell. „Wir müssen unbedingt was unternehmen! Das ist wirklich kein Gnadenhof für alte Pferde...“ Marei verstummte.
    Warum redete sie nicht weiter? Ungeduldig zappelte Sabine am Telefon herum. „Was ist denn? Sag schon, Marei, mach’s nicht so spannend!“
    Marei schluckte. „Es ist ein Versuchshof“, stieß sie schließlich mit heiserer Stimme hervor.
    Sabine wollte es genauer wissen: „Die experimentieren doch nicht etwa mit den Ponys herum?“, stieß sie hervor. „Doch, das tun sie“, sagte Marei langsam. „Es ist eine private pharmazeutische Firma. Sie testen Medikamente mit den Ponys. Es geht um die Untersuchung von Nebenwirkungen und so, sagt Onkel Jakob.“
    Sabine verschlug es die Sprache. Vieles hatte sie sich vorgestellt, aber an so etwas hatte sie nicht gedacht. Tierversuche! Sie sah die schrecklichen Bilder von gequälten Affen, Katzen und Hunden vor sich, Tiere, die im Namen der Wissenschaft gequält und getötet wurden. Aber Versuche mit Ponys? Davon hatte sie bisher noch niemals gehört. „Bist du sicher, Marei?“, fragte sie schließlich.
    „Ja, Sabine, Onkel Jakob erfindet so etwas doch nicht einfach. Erst wollte er es mir gar nicht sagen. Es ist zwar alles legal und genehmigt, aber die Firma will nicht, dass man in der Umgebung erfährt, was dort gemacht wird. Sie befürchten Missverständnisse, sagt er.“
    „Behandeln sie denn die Ponys gut?“, fragte Sabine hastig, obwohl ja eigentlich klar war, dass die Ponys nicht gut behandelt wurden. Sie hatte ja selbst gesehen, wie grob und lieblos mit ihnen umgegangen wurde.
    Marei erzählte, dass ihr Onkel das nicht sagen konnte, er arbeitete in der Verwaltung und hatte mit den Tieren nichts zu tun.
    „Und die kleine Tigerschecke“, fragte Sabine gespannt. „Soll die wirklich zum Schlachter?“
    „Davon wusste Onkel Jakob auch nichts“, erwiderte Marei. „Aber er hat mir versprochen, sich zu erkundigen. Wenn die Kleine wirklich weg soll, sagt er uns Bescheid.“
    Sabine und Marei beratschlagten noch eine Weile, was sie tun könnten, aber es fiel ihnen nichts ein. Wenn die Versuche tatsächlich genehmigt waren, konnten sie wohl wenig dagegen tun. Jedenfalls vorerst nicht.
    Abends konnte Sabine lange nicht einschlafen. Unruhig warf sie sich von einer Seite auf die andere. Was wurde den Ponys verabreicht, um es an ihnen zu testen? Hatten sie dadurch Schmerzen? Wurden sie durch die Medikamente krank? Wusste der Tierschutzbund, was hinter den Mauern des alten Hofes geschah? Die Ponys kamen niemals nach draußen.
    Sabine hatte noch einmal nachgeschaut. Die Weiden lagen unberührt da, kein Hufabdruck war zu sehen. Sie überlegte. Ob sie Stefan jetzt noch anrufen konnte? Es war nach zehn Uhr abends, das war zu spät. Aber morgen musste sie alles mit Stefan besprechen.
    In der Schule konnte sich Sabine am nächsten Tag nicht konzentrieren. Die Zeit schien nicht vergehen zu wollen und die Pause, in der sie Katrin alles erzählte, war wie immer viel zu kurz. Immerhin versprach Katrin, gleich nach der Schule mit auf den Ponyhof zu kommen.
    Endlich war die letzte Stunde vorbei
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