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Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben
Autoren: Andrea Pabel
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dem Heimweg von der Schule am Gieblerhof vorbeigefahren“, berichtete
    Sabine. „Es war wieder kein einziges Pony zu sehen.“
    „Über die Auskunft bekommt man die Nummer dieser dubiosen Firma auch nicht“, sagte Stefan. „Cornelia und ich wollten dort anrufen, aber damit war’s nichts.“
    „Es ist doch seltsam“, überlegte Sabine. „Da kauft jemand dreißig Ponys, zum Teil in jämmerlichem Zustand und bringt sie auf diesen Hof. Das muss doch irgendeinen Grund haben!“
    „Vielleicht sind die Ponys geklaut“, sagte Stefan plötzlich. „Wer weiß denn, ob sie wirklich vom Schlachthof sind! Das hat der Mann vielleicht nur so gesagt.“ Stefan hatte sich in Eifer geredet. Er vergaß im Futtereimer zu rühren und schwenkte den Löffel mit der Kleie wild durch die Luft. „Das wird es sein, Sabine! Deshalb lassen sie die Pferde auch nicht raus! Die haben Angst, dass sie jemand erkennt...“
    „Nein, du, das glaub ich nicht. Wer würde ein Pony wie die kleine Tigerschecke stehlen? Es lohnt sich nicht, ein Pony zu stehlen, das so erbärmlich aussieht. Wenn einer schon das Risiko eingeht, mit gestohlen Pferden zu handeln, dann bestimmt nicht wegen eines halb verhungerten Ponys.“
    Stefan musste ihr Recht geben. Gemeinsam überlegten sie hin und her, aber es fiel ihnen keine Erklärung ein. Der Mann mit der Mütze würde ihnen nichts sagen, das war sicher. Und die Nummer des
    Transporters hatten sie sich nicht gemerkt, das war ein Fehler gewesen.
    Während sie so dastanden und miteinander redeten, kamen Marei und Franz auf den Hof geradelt. Nachdem die Geschwister den Hund Janosch begrüßt hatten, kamen sie zu Sabine und Stefan hinüber.
    Schnell erzählten die den Geschwistern von den merkwürdigen Ereignissen auf dem früheren Gieblerhof.
    Marei war plötzlich sehr nachdenklich geworden. „Du, Franz, überleg mal“, sagte sie leise. „Da war doch irgendwas mit dem Gieblerhof. Wer hat uns denn erst vor ein paar Wochen davon erzählt?“
    Franz kaute auf seiner Unterlippe. Dann hellte sich sein Gesicht auf. „Onkel Jakob! Der hat erzählt, dass er demnächst dort anfängt zu arbeiten.“
    Nun wusste es auch Marei wieder. „Aber das kann nicht sein, Franz! Onkel Jakob arbeitet bei einer Chemiefabrik oder so was!“
    „Quatsch, bei einem Pharma-Unternehmen, hat er gesagt.“
    „Ihr irrt euch bestimmt! Ein Pharma-Unternehmen braucht keine Ponys!“, rief Sabine.
    „Von Ponys hat er auch nichts gesagt“, meinte Franz. „Aber er hat uns erzählt, dass er auf dem Gieblerhof arbeiten wird, bei irgendeiner Firma.“ „T. und B. GmbH?“, fragte Sabine gespannt. „Genau da!“ Marei sah entschlossen in die Runde.
    „Onkel Jakob werde ich heut Abend mal anrufen“, sagte sie. „Der ist nämlich sehr nett, und wenn es dort Ponys gibt, dann erzählt er es mir bestimmt.“
    Bevor Sabine heimradelte, lief sie noch schnell zu Wolkenmähne hinunter. Sie konnte nicht abfahren, ohne sich von ihrem geliebten Pflegepferd zu verabschieden. Die kleine goldbraune Stute begrüßte sie brummelnd, und Sabine stand an den warmen Pferdeleib gelehnt in der Abenddämmerung da und streichelte die silberweiße Mähne der Islandstute.
    Der Himmel färbte sich rosa. Hinter dem Wald, dessen Bäume sich dunkel gegen den Himmel abhoben, blinkte blass der erste Stern.
    Die Fohlen Stella und Max liefen ein Stück weit entfernt um die Wette, die anderen Pferde grasten friedlich oder dösten.
    Wolga und Nordlicht beknabberten sich gegenseitig den Rücken, sie hatten die Augen wohlig halb geschlossen. Es duftete nach Gras und Pferden, der Frühlingswind trug den würzigen Duft des Waldes zu Sabine herüber. Wolkenmähne schnaubte zufrieden. Wieder einmal dachte Sabine, wie gut die Pferde es auf dem Ponyhof hatten. Wenn doch alle Pferde so leben könnten! Immer wieder gingen ihre Gedanken zu den Ponys, die nun im dunklen Stall des Gieblerhofes standen. Ob sie wenigstens Futter und Wasser bekamen? Und was würde aus dem Rappen und der Tigerschecke werden? Sabine schauderte, als sie daran dachte, dass der kleine Rappe, der so schrill gewiehert hatte, vielleicht schon unterwegs zum Schlachthof war.
    Sie war so in ihre Gedanken versunken, dass sie nicht merkte, wie Stefan auf die Weide kam. Erst als er ihr die Hand auf die Schulter legte, fuhr sie erschrocken herum. „Ach, du bist es“, sagte sie erleichtert. Sie bewegte sich nicht, damit seine Hand nicht von ihrer Schulter rutschte. Es geschah so selten, dass Stefan ein bisschen
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