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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe
Autoren: Abby McDonald
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hat.«
    »Wie Frühlingsferien in Key West.« Ich halte meine Hand hoch zum High Five. Sie juchzt und schlägt mir auf die Händfläche.
    »Frühlingsferien, Baby!«
    Kichernd lassen wir uns in den Sand fallen.
    »Aber im Ernst«, Em stützt sich auf einen Arm, »was genau
machen wir hier eigentlich? Einfach nur Ferien, das kommt mir doch ein bisschen zu extravagant vor.«
    »Wir brauchen das«, sage ich mit Nachdruck. »Ich brauche die Zeit, um mich zu erholen, und du brauchst sie, um dir zu überlegen, ob du das Praktikum in L.A. machst.«
    »Tash!« Ems Blick verdüstert sich schon wieder. »Damit waren wir doch durch. Ich will den Kanzeleijob.«
    »Ich weiß.« Für jemanden, der so schlau ist, ist sie ganz schön doof. »Aber das heißt ja nicht, dass du den Filmjob nicht auch willst.« Und ich hab achtundvierzig Stunden für die Überzeugungsarbeit, ehe sie wieder zurück nach Oxford geht und wieder auf die alte Emily umschaltet. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich die alte Emily nicht besonders mögen würde.
    »Gerade du müsstest dafür doch Verständnis haben«, sagt sie vorwurfsvoll. »Ich kann nicht so tun, als wäre ich jemand anders. Darum ging es mir nie.«
    »Ich weiß«, wiederhole ich in einem zuckersüßen Ton. »Und deshalb musst du zugeben, dass du diese Filmsache ein wenig gründlicher erforschen möchtest. Damit du dir nicht selbst was vormachst.«
    Ich wollte diese Ferien als Atempause für mich haben, aber in dem Moment, in dem Em mich in ihre Karrierekrise eingeweiht hat, wusste ich, dass ich etwas tun muss. Vielleicht sieht sie es noch nicht, aber dieses Wochenende könnte die Weichen für ihr Leben stellen. Und ich muss dafür sorgen, dass ihr Weg zu Glück, süßen Jungs und Kreativität führt, nicht zu einem Nervenzusammenbruch vorm zwanzigsten Geburtstag.

    Ich fixiere sie mit meinem besten wissenden Blick. Sie reagiert nicht. »Egal.« Ich dreh mich um, als würde mich das alles überhaupt nicht kümmern. »Aber du erzählst mir doch immer, dass es bei diesem Austauschding darum geht, neue Seiten der eigenen Persönlichkeit zu entdecken, und unsere Identität nicht von den Erwartungen anderer Leute definieren zu lassen.« Ich zitiere ihr jetzt ihre eigenen E-Mails, und das weiß sie genau. »Ich werd hier also nur ein bisschen chillen, dann gehen wir essen und danach vielleicht in einen Club. Aber wenn dir danach sein sollte, Lowell zu mailen und ihm mitzuteilen, dass du deine Meinung geändert hast, dann lass es mich wissen.«
    Em schmollt. »Werd ich nicht.«
    »Wie du meinst.« Ich verberge mein Grinsen. Die wird ja so was von einknicken, das sehe ich.
     
    Für unseren Abend auf der Piste zwänge ich mich mal wieder in mein blaues Kleid, in der Gewissheit, dass das, was in Oxford als supertrashig verpönt war, in Key West eher so was wie ein Nonnenhabit ist.
    »Und was soll’s, wer interessiert sich schon dafür, ob das nun sexy ist oder nicht«, verkündet Em, hakt sich bei mir unter und zieht mich in die Bar, nachdem wir nur ganz kurz unsere gefälschten Studentenausweise hochgehalten haben. »Schließlich wollen wir keinen Typen aufreißen und ihn zu einem Dreier abschleppen!«
    Ich kichere. »Das musst du denen sagen! Betrunkene Studenten ticken nicht so ganz rational.«
    Blinzelnd gewöhnen wir uns an die schummrige Beleuchtung.
Ich dachte, die Bar wäre ein bisschen was Besseres, so ganz in Blau und Silber, aber hier drängen sich trotzdem noch Horden rüpeliger Typen, die Kurze kippen. Mädchen in Bikini-Tops lassen auf der Tanzfläche die Hüften kreisen.
    Ich zögere, vom Lärm und dem lauten Hip-Hop-Beat überwältigt. Überall, wo ich hinsehe, blitzende Lichter und betrunkene, kreischende Mädchen. »Vielleicht hätte ich mir diese ganze Frühlingsferiensache noch mal überlegen sollen. « Ich war nur ein paar Monate weg, aber irgendwie hab ich vergessen, dass es hier so ist. Die Typen mustern einen total unverhohlen, die Mädchen haben für die Konkurrenz nur giftige Blicke übrig. Ich schlucke. »Wir könnten auf dieses Pay-per-View zurückgreifen und …«
    »Kommt gar nicht in Frage.« Em zerrt mich energisch zum Tresen. »Wir müssen dich wieder in dein altes Habitat eingewöhnen. «
    »Was?«
    »Das ist das Pferd, und du steigst jetzt wieder auf.«
    Hätte ich mir doch denken können, dass man Em nicht widerspricht. Sie sorgt dafür, dass wir innerhalb von zehn Sekunden mit ein paar Drinks an der Bar hocken.
    »Nichts Alkoholisches«, brüllt sie dem
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