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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe
Autoren: Abby McDonald
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tuntigsten Barkeeper zu, den ich je gesehen habe. Sein glänzendes Hemd spannt sich so eng über der Brust, dass jeder Muskel sich abzeichnet. Em dreht sich zu mir. »Ich will dir nicht auf die Zehen treten, aber das ist nicht der Ort, an dem ich mich betrinken möchte.«
    Ich registriere mindestens drei Kerle in Fußballtrikots, die sie gierig beäugen. »Gute Entscheidung.«
    »Und worauf trinken wir?« Em guckt mich über die
Fruchtcocktails hinweg an, ihr Gesicht ist gerötet, sie strahlt. Ich bin verblüfft, wie weit sie gekommen ist – nicht weit genug, klar, aber sie hat da so was in den Augen, das ich auf keinem dieser alten Fotos gesehen habe: was Glückliches, Entspanntes.
    »Auf den Austausch!«, rufe ich laut und versuche das Gefühl zu bekommen, wieder dazuzugehören.
    »Auf den Austausch!«, wiederholt sie, schnappt sich die Kirsche von ihrem Drink und beißt hinein. »Und auf die seltsamsten drei Monate in meinem Leben.«
    Ich proste ihr zu, aber ich höre an ihrem Ton, dass es für sie schon Vergangenheit ist.
    »Also … Von Ryan hast du nichts gehört?«
    Em seufzt. »Nee, und ich glaub auch nicht, dass ich je wieder von ihm hören werde.«
    »Ruf ihn doch an«, schlag ich vor und beobachte sie genau. »Oder schick ihm ’ne Mail oder einfach eine SMS.«
    Sie zuckt die Achseln, irgendwie lustlos. »Was soll’s, hat keinen Zweck. Gott, bin ich erbärmlich. Erst Sebastian, dann Sam und schließlich Ryan. Ich bin zur Einsamkeit verdammt.«
    »Wer ist dieser Sebastian eigentlich?« Ich nippe an meinem Glas. »Vielleicht ist er mir ja mal über den Weg gelaufen.«
    »Bestimmt. Er wohnt gleich neben mir.«
    Ich verschlucke mich.
    »Ist ja nicht wahr!« Prustend greife ich nach den Servietten und wische mir die laufende Nase. »Der Robin-Thicke-Typ ist dein Ex?«
    Em guckt mich fragend an. »Die CD hab ich ihm zu Weihnachten geschenkt.«

    Ich lache. Ist doch nicht zu glauben. »O Gott, Honey. Ohne den bist du wirklich besser dran. Ich bring dir das wirklich nicht gern bei, aber der hat jede Woche so mit drei verschiedenen Mädchen geschlafen.«
    Ihr Mund geht auf. »Echt?«
    »Ehrlich.« Noch immer mit Tränen in den Augen schüttele ich den Kopf. »Und keine von denen klang irgendwie glücklich, wenn du weißt, was ich meine.«
    »Tash!«
    »Ich hab alles gehört«, schwöre ich. »Ich wünschte bei Gott, das wär nicht so, aber das ist die reine Wahrheit.«
    Sie presst die Lippen aufeinander, als ob sie ein Lachen unterdrückt.
    »Was ist?«, frage ich.
    »Nichts. Nur … ich glaub, da bin ich noch mal ganz gut davongekommen. « Endlich grinst sie. »Weil ich nicht mit ihm geschlafen hab, mein ich. Wenn das stimmt, was du gehört hast.«
    Dann brechen wir hysterisch lachend zusammen, ich fall fast vom Hocker, so sehr lache ich.
    »Und ich hab ihn nie gesehen«, keuche ich mit zitternden Schultern. »Ich weiß genau, was für ein Geräusch er macht, wenn er …«, ich kann es nicht mal aussprechen. »Aber ich hab ihn nie gesehen.«
    »Aber hallo.« Der Typ hinter mir packt mich am Arm, ehe ich auf den Boden rutsche. »Immer sachte.«
    »Danke!«, keuche ich und halte mich an der Reling vom Tresen fest.
    »Kein Problem.« Er lächelt mich an, blond und süß und ziemlich angeschärft.

    Ich dreh mich wieder zu Em um.
    »Nun los«, flüstert sie. »Wieder rauf aufs Pferd, du weißt doch.« Ich zucke die Achseln, aber sie reißt die Augen weit auf und gibt mir einen Tritt, einen heftigen. »Au!«, zische ich, aber sie lässt nicht locker, also drehe ich mich seufzend wieder zu ihm um.
    »He«, sage ich, da ja klar ist, dass Em mindestens eine Unterhaltung von mir verlangt. »Danke noch mal für deine Hilfe.«
    »Aber gern doch.« Er fährt mit einer Hand über seinen Kopf, als wollte er prüfen, ob jede Strähne seines goldblonden Haares noch an ihrem Platz ist. »Hier kann es ziemlich wild zugehen.«
    »Aha.« Ich nicke und bin sofort gelangweilt. Dann denke ich an Will und spüre wieder diesen Stich in meiner Brust, aber Will ist einen Ozean weit weg und raus aus meinem Leben.
    »Mann!« Plötzlich taucht ein anderer Typ auf, klein und gedrungen wie ein Baseballspieler mit einem Bier in der Hand und in einem durchgeschwitzten hellblauen Hemd. »Du weißt doch, wer das ist, was?« Mit offenem Mund guckt er mich an. »Das ist die. Du weißt schon, die aus dem Video. Mit diesem Dingsda.«
    Aus Blondies Augen schlagen Funken. »Ist ja geil, du bist das!«
    Ich spüre Emilys Hand auf meinem Rücken. Sie ist
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