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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe
Autoren: Abby McDonald
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schon aufgestanden und bereit zu gehen, aber ich rühre mich nicht von der Stelle. Ich wusste, dass so was kommen würde, aber ich hatte gedacht, ich würde Panik kriegen und mir würde schlecht werden, wie früher immer.

    Doch das ist vorbei.
    »Hat dir der Film gefallen?«, frage ich und nehme ganz ruhig noch einen Schluck. Es ist seltsam, aber ich fühle mich nicht bedroht oder bloßgestellt.
    »Total!« Sie kichern irgendwie ungläubig. »Mann, warst du heiß.«
    »Ich hab diesen Clip irgendwie andauernd laufen lassen.«
    »Wie schön«, sage ich total sarkastisch. Das merken sie aber nicht, weil sie sich gegenseitig hechelnd auf die Zungen treten.
    »Und als du da diese Sache mit dem Drehen gemacht hast, mit deinen Hüften?« Auch der süße, höfliche Typ hat nur einen kleinen Moment gebraucht, um sich in einen geilen Bock zu verwandeln. »Ich wollte, dass meine Freundin sich das ansieht, aber die hat mich sitzen lassen. Frigide Zicke.«
    »Mann, das weiß ich noch.«
    »Ha, was du nicht sagst.«
    Ich schau Em an und verdreh die Augen. Sie beobachtet mich ganz besorgt, aber mir geht’s gut. Endlich.
    »Und, wie ist es? Bock auf eine Wiederholung?« Sie gucken mich an, aber so ganz scherzhaft gemeint ist das nicht.
    »Ich hab da so irgendwie hundert Kröten dabei«, sagt der Sportsmann.
    Ich ziehe die Augenbrauen hoch.
    »Ich hab noch so zweihundert«, sagt Blondie schnell. Als ob das ausschlaggebend wär.
    »Wisst ihr was?« Ich zögere und nage an meiner Lippe, als ob ich über ihr fantastisches Angebot nachdenken würde. Sie rücken näher.

    »Nein.«
    Und da nehme ich unsere beiden Gläser und leere sie über ihren Köpfen.
    »Komm, Em, wir gehen.« Ich rutsche von meinem Hocker, greife mir meine Handtasche und werfe noch schnell einen Blick zurück auf die beiden Typen. Sie sind klatschnass, eklig süßer Sirup kleckert von ihnen runter und Blondie steckt sogar ein Papierschirm in der nicht mehr so perfekt sitzenden Frisur. Ich lache. »Ich freu mich immer, wenn ich meine Fans treffe«, brülle ich noch nach hinten, während Em mich wegschleppt.
    Und dann werfe ich ihnen eine Kusshand zu.

Emily
    Im Hotel lachen wir immer noch, stolpern über unsere hohen Absätze und klammern uns glucksend aneinander.
    »Und wie die geguckt haben …!«, keuche ich und fummle in meiner Handtasche nach der Karte für die Tür.
    »Ich weiß!« Tash stürmt ins Zimmer und wirft sich triumphierend aufs Bett. »Und ich bin nicht ausgeflippt, kein bisschen. «
    »Du warst erstaunlich«, stimme ich ihr zu, hole meinen Pyjama aus dem Koffer und geh zum Umziehen ins Badezimmer.
    »Siehst du?«, rufe ich ihr durch die Tür zu. »Ich wusste doch, dass du dich wieder auf diese Art Szene einstellen kannst.«

    »Kann ich wohl.« Als ich wieder ins Zimmer komme, sitzt Tash im Schneidersitz auf dem Bett und mampft eine Handvoll der völlig überteuerten Minibar-Erdnüsse. Sie leckt sich das Salz aus dem Mundwinkel und hat immer noch dieses entrückte Grinsen im Gesicht. »Weißt du, wie die ausgesehen haben? Wie Professor Elliot, nachdem ich sie eine schlechte Feministin genannt hab.«
    Ich kichere und durchwühle meinen Koffer nach dem Waschbeutel. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass sie dich bei Aldrige schlechtgemacht hat – und trotzdem hast du dieses Angebot bekommen.«
    »Absolut.« Tash strahlt. »Ooooh, ist das euer Film?« Zwischen meinen Kleidern hat sie den braunen Umschlag entdeckt, sie reckt sich und holt das kleine Päckchen raus.
    »Oh. Das.« Ich merke, wie mein Hochgefühl plötzlich schwindet. »Ryan hat es vorbeigebracht, ehe ich abgefahren bin. Ich hab es mir noch nicht ansehen können«, gebe ich zu.
    »Dann machen wir das jetzt«, kreischt sie. »Komm, ich will es sehen, ich sterbe.«
    »Na dann … gut«, sage ich ohne Begeisterung, aber sie hat schon ihren Laptop aufgeklappt und reißt den Umschlag auf.
    »Welcher ist es?«
    »Was?« Sorgfältig verstreiche ich Feuchtigkeitscreme unter den Augen, ganz wie meine Mutter es mir im Alter von zwölf Jahren befohlen hat, »um die Verwüstungen der Zeit im Zaum zu halten«.
    Tash wirft mir die CDs aufs Bett. »Da sind zwei. Und ein Zettel!«, ruft sie und zieht ein einzelnes Blatt Papier heraus.
    »Ich will nichts hören!« Allein bei der Vorstellung, was
Ryan zu sagen haben könnte, rutscht mir das Herz eine Etage tiefer.
    »Willst du doch.« Tash ignoriert mein Flehen und fängt an vorzulesen:
    » Emily – ich weiß, deine Entscheidung über uns ist schon
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