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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe
Autoren: Abby McDonald
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manchmal einfach zu nett bist, aber du kannst doch nicht einfach so Schluss machen, nur weil sie …«
    »Das ist es nicht.« Länger ertrage ich es einfach nicht. Er glaubt, ich mach das, weil ich so ein guter Mensch bin – nicht, weil ich zuerst an mich denke. Ich schlucke. »Das hier – mit uns – ich weiß nicht, wie das laufen soll. In ein paar Tagen fahre ich ab und dann sind tausend Meilen zwischen uns.«
    »Aber du kommst im Sommer zurück.« Er will mich an sich ziehen. »Und länger als zwei Monate sind das nicht. Wir können mailen und reden – die Zeit wird ganz schnell vergehen. «
    »Ich komme nicht zurück.« In mir zerbricht etwas, als ich das sage. Ich bin ihm nur aus dem Weg gegangen, weil ich hinausschieben wollte, diese Worte laut auszusprechen –
weil meine Entscheidung dadurch etwas Endgültiges bekommen würde. In Wirklichkeit war das hier alles nur eine kleine Flucht aus meinem wirklichen Leben.
    Ryan runzelt die Stirn. »Ich versteh das nicht.« Langsam löse ich meine Hände aus seinen.
    »Diesen Job bei Julian Morton, den nehme ich nicht an.«
    »Was?«
    »Mir ist eine Praktikantenstelle angeboten worden, die, von der ich dir erzählt habe.« Ich gehe über den verstörten Ausdruck in seinen Augen hinweg und rede weiter. »Ich werde den ganzen Sommer lang in einer Anwaltskanzlei arbeiten, ich komme also nicht zurück. Und danach beginnt mein Examensjahr, die ganzen Ferien werde ich lernen müssen. « Ich versuche das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken. »Es wird also nicht funktionieren mit uns. Wenn wir nicht zusammen sein können, was nützt es dann, uns etwas vorzumachen?«
    Einen Moment lang ist er still. Ich kann mich nicht dazu überwinden, ihn anzusehen, deshalb betrachte ich die Blätter, die im Wind zittern.
    »Du hast dich schon entschieden, oder?«
    Ich nicke. »Du weißt, wie wichtig mir das ist. Ich kann das nicht einfach wegwerfen für einen lustigen Sommer beim Film.«
    Ryan rührt sich überhaupt nicht mehr. »Was du übers Loslassen gesagt hast und übers Glücklichsein war also nichts als Bullshit.«
    Ich zucke zusammen. »Das ist nicht wahr.«
    »Warum willst du dann nicht mal drüber nachdenken, das
Praktikum bei Morton zu machen?« Ryan packt mich wieder und zieht mich an sich, bis ich seinen Körper an meinem spüre, ich muss ihm also in die Augen sehen. »Denk einfach drüber nach.«
    »Hab ich doch! Aber ich kann mein Leben nicht für dich ändern.«
    »Nein, nicht für mich.« Er schüttelt den Kopf. »Für dich, für das, was du wirklich machen möchtest. Du hast diesen Film geliebt, Em, das weiß ich. Das Schreiben, die Produktion. Gib’s zu.«
    Ohne mich zu rühren, bleibe ich in seinen Armen. »Natürlich habe ich es genossen, aber …«
    »Aber nichts! Hast du eigentlich eine Ahnung, wie viele Leute für diese Chance morden würden?« Ich antworte nicht. »Warum hast du so eine Angst davor, es auszuprobieren? «
    Ich mache mich los. »Ich hab keine Angst! Du verstehst das nicht. Ich hab mein Leben lang dafür gearbeitet, auf dieses Gleis zu kommen. Das will ich wirklich!«
    Ryan guckt mich an, so langsam macht er dicht. Ich hab es darauf angelegt, ich weiß, trotzdem tut es mehr weh, als ich erwartet hatte.
    »Na, dann ist das wohl der Abschied.« Er räuspert sich. »Freitag fliegst du zurück nach England?«
    »Nach Florida«, sage ich und drücke mir kleine Halbmonde in die Handballen. Das ist schlimmer als damals mit Sebastian. »Ich treffe mich mit Natasha. Dann geht es nach Hause.«
    »Gut.« Er nickt langsam. »Ich bring dir noch eine Kopie
vom Film, ehe du abreist, du solltest eine haben. Du hast gute Arbeit geleistet.«
    Wir haben gute Arbeit geleistet , denke ich. Da es keinen Sinn hätte, das zu sagen, nicke ich nur. »Oh. Danke. Nett von dir.«
    »Na dann …«
    Befangen stehen wir da.
    »Auf Wiedersehen«, sage ich leise. Ryan nickt mit dem Kopf. Irgendwie wünschte ich, er würde weiter mit mir streiten, mich küssen, mich irgendwie zum Bleiben überreden, aber niemand hat diese Szene für uns geschrieben und im Leben läuft das eben nicht so.
    Ich gehe einfach weg.

Tasha
    Gott, hab ich den Sonnenschein vermisst. Gleich nachdem Em und ich uns getroffen haben, laden wir unser Gepäck im Hotel ab und machen uns zum Strand auf. Sobald wir aus der Lobby raus sind, halte ich mein Gesicht dem wolkenlosen Himmel entgegen und seufze. »Ahh …«
    Em kichert. »In England gibt es auch Sonne!«
    »Als Sonne geht das nicht durch.« Ich
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