Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planet im Aufbruch

Planet im Aufbruch

Titel: Planet im Aufbruch
Autoren: Leigh Brackett
Vom Netzwerk:
des Lösegeldes ausgeliefert haben. Stark weiß Einzelheiten über einen Schatz im Norden, auf den es Penkawr-Che abgesehen hat. Der Antarier holte sich auch das Fluggerät zurück, das er Stark überlassen hatte, und Stark ist jetzt der Gefangene des Kapitäns.«
    »Der Gefangene!« sagte der dreizehnte Stabträger.
    Die Schutzherren hatten ihre Freude an diesem Wort.
    »Aber er ist nicht tot!« sagte der dreizehnte.
    »Das letzte Gespräch zwischen den Schiffen habe ich letzte Nacht gehört. Iubar hat das Lösegeld für Sanghalain gezahlt. Pedrallon ist von Andapell ausgelöst worden. Die Fremden redeten über Tempel und andere Orte, die sie plündern wollen. Penkawr-Che ist an einem Platz gelandet, den die anderen Kapitäne kennen, und wollte anfangen, die Tlun-Dörfer im Dschungel zwischen dem Hochland und dem Meer auszurauben. Er verhörte Stark und hoffte, bald zum Ziel zu kommen. Dann würde er die beiden Männer von der Erde töten, sagte er, obwohl sie kaum Gelegenheit haben würden, über das zu berichten, was die Sternenkapitäne taten.«
    Llandric schüttelte zornig den Kopf. »Stark ist unauffindbar. Diese gesetzlosen Kapitäne wollen unsere Bevölkerung berauben und töten. Deshalb habe ich mich entschlossen, mich in eure Hände zu geben, damit ihr alles wißt, solange noch Zeit ist, diese Verbrecher aufzuhalten.«
    Llandric schrie jetzt fast. »Ich weiß, wo einige von ihnen sind, wo sie zuschlagen wollen. Die Schiffe ruhen, während die kleinen fliegenden Dinger die Raubüberfälle ausführen. Wenn ihr rasch vorgeht …«
    Ferdias sagte: »Das genügt, Llandric. Ihr seht, wie uns die Mutter Skaith noch immer schützt. Die Verräter büßen ihre Dummheit. Ashton und Stark werden sterben. Ein Mann hat uns von allen Sorgen befreit. Sollen wir ihm die gerechte Belohnung vorenthalten?«
    Stimmengewirr erhob sich im Raum, und Llandric starrte Ferdias ungläubig an. »Ich dachte, daß Pedrallon vielleicht falsch über dich dachte. Ich dachte, du siehst vielleicht wirklich nicht, wohin deine Politik führt. Aber hier geht es nicht um Glaubenssätze, sondern um Tatsachen. Hier geht es um Mord. Und du sprichst von Belohnung?«
    »Mein lieber junger Narr«, sagte Ferdias nicht unfreundlich, »deine Leute haben diesen Fluch auf uns losgelassen, nicht wir. Und jetzt laß uns bitte mit dem Lärmen aufhören und unseren Geist gebrauchen!«
    Er trat ans Fenster, wo er das Licht der alten Sonne auf den Kuppeln leuchten sehen und die Glocken hören konnte. »Unsere Welt hat das Chaos der Wanderungen mit unserer Hilfe überlebt, und wir haben eine neue, sichere Ordnung aufgebaut, die die Jahrhunderte überdauert hat, und sie wird sich weiter halten, solange wir die Spaltung nicht zulassen. Wenn es nicht mehr die Möglichkeit gibt, mit Hilfe der Sternenschiffe zu fliehen, können wir diese Kräfte, die auf Spaltung abzielen, vermutlich beherrschen, da den Unzufriedenen die Hoffnung genommen ist, sich ihren Verpflichtungen durch die Flucht entziehen zu können.«
    Ferdias schwieg und fuhr fort: »Ich möchte, daß sich diese Lektion den Leuten wirklich einprägt. Ich möchte, daß das Wort ›Fremder‹ zu einem Fluch wird. Ich möchte, daß die Bevölkerung von Skaith mit Schrecken lernt, alles zu hassen, was aus den Himmeln zu Besuch kommt, damit sie sich nie wieder nach fremder Herrschaft sehnt.« Er blickte auf die überfüllten Straßen der Unterstadt hinab. »Ein paar Unschuldige werden leiden, aber es ist zum Wohle aller. Wir sind doch alle damit einverstanden, daß gegen diese Sternenkapitäne nichts unternommen wird?«
    Nur Jal Bartha hatte noch eine Frage: »Die Verwüstungen werden vielleicht nicht so weitreichend sein, daß sich wirklich ein derartiges Gefühl in der Bevölkerung breitmacht.«
    »Auch große Bäume entspringen kleinen Samenkörnern. Wir werden dafür sorgen, daß sich die Neuigkeiten ausbreiten.« Ferdias trat vor Llandric. »Begreifst du jetzt?«
    »Ich sehe, daß ich mein Leben umsonst geopfert habe.«
    »Dir fehlt eben die Weitsicht«, sagte Ferdias. »Du hättest nie ein Schutzherr werden können.« Er zuckte mit den Schultern. »Schließlich werden nicht viele sterben. Wie sollten wir außerdem mit den Waffen der Fremden fertig werden?«
    Llandric sagte kalt: »Du bist ein alter Mann, Ferdias. Deine Weitsicht kommt aus der Vergangenheit. Wenn die hungernden Massen aus dem Norden und aus dem Süden euch einschließen werden und niemand mehr entkommen kann, dann überlege dir, wer die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher