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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel
Autoren: Ben Nevis
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Detektivrolle zurück. Ganz sachlich kam die Frage: »Wer könnte ein Interesse an deinem Misserfolg haben?«
    »Die Konkurrentinnen«, platzte Peter dazwischen.
    »Natürlich gibt es viele Eifersüchteleien«, antwortete Karen, »aber mit solchen Methoden zu arbeiten, das traue ich keiner zu.«
    »Es könnte auch aus deren Umfeld kommen: Trainer, Betreuer, Fans, Ehemänner, Freunde«, meinte Justus.
    »Trainer und Betreuer sind natürlich hier, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die etwas damit zu tun haben. Die Ehemänner und Freunde reisen eigentlich nicht mit uns. Aber ich will mal überlegen, ob mir an allen drei Orten jemand aufgefallen ist. Es wäre aber ein riesiger Zufall: In solch großen Skiorten kann sich jeder unauffällig bewegen, wenn er es nur will.«
    »Wer gehört eigentlich alles zu so einem Team dazu?«, wollte Bob wissen.
    Karen zählte auf: »Ein Cheftrainer, je ein Trainer für die so genannten technischen Disziplinen Slalom und Riesenslalom, einer für den Abfahrtslauf und zusätzlich zwei Hilfstrainer. Zwei Physiotherapeuten sorgen dafür, dass wir auch psychisch und körperlich gut eingestellt sind. Dann sind im Team natürlich die Fahrerinnen, das sind bei uns ungefähr zwölf. Und schließlich von jeder Skifirma ein oder zwei Servicemänner, die die Skier in Ordnung halten.«
    »Eine Menge Leute«, stellte Bob fest. »Dann hat also jede Fahrerin eine eigene Skifirma und damit einen eigenen Servicemann?«
    »Natürlich. Die Skifirmen sind untereinander ja Konkurrenten. Jede Firma lässt deswegen nur die eigenen Leute an die Skier.«
    Justus verfolgte die Richtung weiter: »Dieser Punkt könnte ziemlich wichtig sein. Schließlich ist beim Sport immer viel Geld im Spiel. Letztlich seid ihr Läuferinnen ja auch ein wichtiger Werbeträger für die jeweilige Skifirma. Durch Erfolge im Weltcup verspricht man sich gute Verkäufe bei den vielen Freizeitsportlern. Was für eine Marke fährst du eigentlich?«
    »ZACK, ein europäisches Fabrikat. Ich bin wirklich sehr zufrieden.«
    »Und die anderen Fahrerinnen?«
    »Die großen Marken halt. V5, Downhill, SPEED …«
    »SPEED«, murmelte Bob und dann lauter: »Wer fährt SPEED?«
    »Armanda James aus Kanada, Ann-Lisa aus der Schweiz, Petra Hofer aus Österreich, und dann auch Nicola, meine Zimmergenossin.« Bob schrieb eifrig mit.
    »Warum fragt ihr ausgerechnet nach SPEED?«, wollte Karen wissen.
    Peter ergriff das Wort und spielte den Vorfall auf der Herfahrt deutlich herunter: »Ein SPEED-Laster ist gestern vor uns die Berge hinauf gefahren. Eigentlich nichts Besonderes. Wir haben ihn gesehen und uns die Firma gemerkt.«
    »Das ist tatsächlich nicht ungewöhnlich«, sagte Karen. »Alle großen Firmen sind hier und begleiten ihre Fahrerinnen. ZACK ist auch da. SPEED hat sogar eine Teststrecke hier.«
    Beim Stichwort SPEED blickte sich Bob im Café um. Vielleicht wurden sie wie vorhin am Zielhang wieder beobachtet. Inzwischen waren ein paar mehr Gäste eingetroffen, aber niemand schien ihren Tisch zu beachten. Die Männer von SPEED konnte Bob nicht entdecken.
    Justus fasste zusammen: »Wir haben also eine ganze Menge möglicher Verdächtige: Fahrerinnen, Trainer, Betreuer, Ehemänner, Freunde, Firmenangestellte … Auch an einen Verrückten, der sich nur wichtig machen will, sollten wir denken. Nicht einfach!«
    »Wir werden uns auf alle Fälle ein bisschen umschauen«, sagte Peter. »Wenn wir in deiner Nähe bleiben, hat das ja vielleicht auch noch einen anderen Vorteil: Du kannst uns das Skifahren beibringen.«
    »Sicher.« Endlich lachte Karen wieder. »Wenn mir dazu Zeit bleibt. Ich bin ja nicht auf Urlaub hier, sondern soll nebenbei das eine oder andere Rennen gewinnen. Und außerdem: Sportlich wie du aussiehst, fährst du bestimmt nicht schlecht!«
    Peter freute sich über das Kompliment und wollte aufstehen.
    Doch Justus hatte noch eine Frage. »Noch mal zurück zu einem früheren Punkt in unserem Gespräch: Hast du eigentlich einen Freund?«
    Bob und Peter blickten ihn scharf an. Nicht genug, dass Justus von Karen sichtlich beeindruckt war, nun auch noch diese persönliche Frage. Was würde Lys wohl dazu sagen?
    Aber Karen schmunzelte. »Ich hatte mal einen Freund, aber nun bin ich frei, wenn es das ist, was du wissen willst. Aber denk daran, du bist mein Cousin! Und außerdem habe ich als Profifahrerin sowieso keine Zeit für Freunde …«
    Justus bekam einen roten Kopf. »Nein, nein. Eine rein kriminologische Frage«, druckste er
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