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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel
Autoren: Ben Nevis
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Sie dort nicht anrufen. Äh, wissen Sie, ich möchte den Herren von SPEED keine Umstände machen. Die sind sowieso immer sehr leicht gereizt.« In den Augen der Empfangsdame las Peter, dass auch sie die beiden Männer nicht gerade für die nettesten hielt. Damit hatte er so gut wie gewonnen. »Ich werde den Weg schon alleine finden, wenn Sie mir nur sagen, wo SPEED trainiert«, fuhr er fort.
    »Aber ja«, sagte die Rezeptionsfrau und lächelte Peter an. »Ich hoffe, Sie bekommen nicht zu viel Ärger. Schauen Sie hier.« Sie zog den örtlichen Pistenplan hervor und erklärte Peter genau, wo in den Bergen sich die SPEED-Leute aufhielten. Er erfuhr, dass die Skitechniker für ihre Tests eine kleine abgelegene Berghütte gekauft hatten. Peter zeichnete sich den Ort möglichst exakt auf seiner Skikarte ein.
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe«, sagte er, lächelte freundlich und verließ das Hotel.
    Er beschloss, noch einmal kurz beim Appartement vorbeizugehen. Die beiden anderen Detektive sollten sicherheitshalber eine Mitteilung bekommen, wohin genau er sich auf den Weg gemacht hatte. Man weiß ja nie. Peter zeichnete rasch auf einen Zettel den Ort der Berghütte, schrieb ›SPEED Teststrecke‹ daneben und warf das Papier in den Briefkasten des Malers. Mit Kreide malte er noch schnell ein ? auf die Außenklappe. Es war ein altes und vielfach bewährtes Erkennungszeichen der drei Detektive.
    Das von SPEED genutzte Haus lag nicht vorne am Summit Elevation, sondern etwas abseits auf der Rückseite des Bergs. Nicht weit von den berühmten Black Bowls, den schwierigsten Pisten des gesamten Skigebietes. Peter freute sich auf die Herausforderung, von den Black Bowls hatte er schon viel gehört. Aber ein leichtes Kribbeln spürte er dennoch in der Magengegend. Immerhin war er alleine und musste sehr vorsichtig fahren, damit er nicht stürzte.
    Mit den Hochgeschwindigkeitsliften brauchte Peter nicht lange, um zum Gipfel des ausgedehnten Skigebiets zu gelangen. Dann orientierte er sich weiter in die Bergwelt hinein. Von Lift zu Lift merkte er, wie die etwas ungeübteren Skifahrer wegblieben und es immer leerer wurde. Die Abfahrten bereiteten Peter weniger Probleme als er befürchtet hatte, obwohl sie wirklich schwierig waren: an vielen Stellen sehr eng und steil, und zum Teil noch nicht einmal von den Pistenfahrzeugen präpariert. Doch Peter war ein sehr guter Skifahrer, der schon früh auf den Brettern gestanden hatte.
    Von zwei Liften musste sich Peter noch einmal hochziehen lassen, dann war er auf der Piste, von der aus man zur Hütte gelangen konnte. Wenn man nicht darauf achtete, übersah man die Stelle leicht, aber Peter fuhr sehr langsam und bemerkte sofort die Skispuren im Schnee, die aus der Piste ausscherten und hinter einem kleinen Hügel im Wald verschwanden. Mit einem eleganten Bremsschwung kam Peter auf der Anhöhe zum Stehen. Die Spuren liefen in den Wald hinein. Zwischen den Bäumen war die Hütte gerade noch erkennbar. Am Rand des Waldes war ein Seil gespannt, an dem mehrfach das gleiche Schild befestigt war: ›Privatgelände! Betreten verboten!‹ Wenn Peter diesen Weg wählen und ihn jemand entdecken würde, wäre sofort klar, dass er sich mit allzu neugieriger Absicht der Hütte genähert hatte. Peter glitt daher zurück zur Piste und fuhr erneut bis zur unteren Liftstation. Er wollte den Lift noch einmal nehmen, um diesmal weiter oben von der Piste abzufahren.
    Eine kleine Waldschneise am Rande der Piste schien ihm geeignet. Peter wartete, bis die anderen Läufer an ihm vorbeigefahren waren und er ungesehen in den Wald gleiten konnte. Er wollte kein Risiko eingehen. Nur langsam kam er im Tiefschnee vorwärts. Als er ungefähr die Hälfte der Strecke geschafft hatte, tauchten plötzlich gleichzeitig ein Baum, ein größerer Stein und ein abgebrochener Ast vor ihm auf. Selbst Peter reagierte zu spät und landete im Schnee. Die Skier lösten sich.
    »Vielleicht ist es ganz gut so«, murmelte Peter, rappelte sich hoch und schulterte die Skier. In seinen schweren Stiefeln stapfte er weiter durch den dichter werdenden Wald, bis er auf einmal wieder die Hütte zwischen den Bäumen erkennen konnte. Sie war nicht mehr weit. Peter blieb einen Moment stehen und blickte sich genau um. Ihm fiel nichts Ungewöhnliches auf. Die Hütte lag still da. Trotzdem wollte er vorsichtig sein. Er beschloss sich der Hütte von unten zu nähern. Von dort aus würden die unfreundlichen Bewohner keinen Besuch erwarten. Dazu musste er einen
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