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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel
Autoren: Ben Nevis
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gestellt, der den verbotenen Weg heruntergefahren war. Und nicht nur gestellt, er hatte ihn offenbar sogar gebissen. Jedenfalls hielt sich der Mann den einen Arm. Doch die SPEED-Männer ließen sich sehr viel Zeit, den Hund zurückzurufen. Dann befahlen sie dem Mann in die Hütte zu kommen. Er folgte mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    Ein Glück, dass ich nicht diesen Weg genommen habe, dachte Peter und nahm seine frühere Position wieder ein. Nun wird es auf alle Fälle spannend da drin.

Justus ahnt Schlimmes
    Nachdem er sich von Peter und Bob verabschiedet hatte, beeilte sich der Erste Detektiv wieder auf die Piste zu kommen. Noch einmal zu der Trainingsstrecke hochzufahren fand er ausgesprochen verlockend. Besonders freute er sich auf die schnelle Wiederbegegnung mit Karen, die ihm mehr imponierte, als ihm eigentlich lieb war. Vor allem, wenn er an Lys dachte, die jetzt zu Hause saß. Andererseits hockte Lys sicher auch nicht die ganze Zeit hinter ihren Büchern, sondern trieb sich bestimmt auf der einen oder anderen wilden Party herum. Zumindest stellte Justus sich das jetzt so vor. Also, fand Justus, konnte er ruhig für seine Cousine schwärmen, auch wenn es keine richtige war.
    Mit eleganten Schwüngen wollte Justus auf den Startplatz des Frauentrainings einfahren. Schließlich war er Erster Detektiv und – wenn auch nur in den Augen der anderen – der Cousin einer berühmten Skiläuferin. Doch zunächst hielten ihn zwei Aufpasser davon ab. Sie standen an der Einfahrt zum Startraum und winkten ihn heraus wie zwei Autobahnpolizisten. Nach ein paar Rückfragen durfte Justus passieren.
    Dann verpatzte er allerdings selbst seinen galanten Auftritt: Statt auf die Strecke zu achten, blickte er sich Beifall heischend nach Zuschauern um und suchte nach dem Gesicht von Karen. Dabei übersah er prompt eine Bodenunebenheit und landete schmerzhaft auf seinem Hintern. Typischer Fall von Anspruch und Wirklichkeit, dachte Justus und beeilte sich wieder auf die Beine zu kommen. Mit rotem Kopf klopfte er sich den Schnee von der Jacke.
    Karen löste sich aus der Gruppe, in der sie stand, und kam lachend auf ihn zu. »Ein bisschen Übung könnte dir nicht schaden, mein lieber Cousin. Aber ich kann dir jetzt keine Nachhilfestunde geben. Wir müssen gleich zum Trainer. Mannschaftsbesprechung. Das dauert vielleicht eine halbe Stunde, so lange musst du dich noch gedulden.«
    Justus war einverstanden, was blieb ihm auch anderes übrig. Karens gute Laune wirkte etwas aufgesetzt. Die Sache mit den Briefen schien sie doch sehr mitzunehmen. Zusammen mit den anderen deutschen Fahrerinnen verschwand sie in ein extra für dieses Training aufgestelltes Zelt. Justus blickte sich um. Die Österreicherinnen und Schweizerinnen hatte er schnell an den Skianzügen erkannt. Bei ihnen schien die Laune bestens, ausgelassen, auch zwischen den einzelnen Fahrerinnen unterschiedlicher Nationen. Klar, man kannte sich schließlich zum Teil schon sehr lange. Justus entdeckte unter ihnen Ann-Lisa Lutz aus der Schweiz und die Österreicherin Petra Hofer. Sie sprachen angeregt miteinander.
    An einem Holztisch vor einer Skihütte saßen zwei Männer, die aussahen, als wären sie vom Fernsehen. Große Taschen und Koffer, wie man sie für Kameras benutzt, standen um sie herum. Die beiden tranken Kaffee und unterhielten sich. Justus beschloss sich zu ihnen zu setzen. Von Presseleuten konnte man immer etwas erfahren.
    Es stellte sich heraus, dass es deutsche Journalisten waren, die fast die gesamte Wintersaison lang die Rennen der Damenmannschaft begleiteten. Ein Redakteur namens Harry Langbinder und ein Kameramann, der sich als Franz Bierbichler vorstellte. Justus zog es vor, seine Cousinstory zu verschweigen. Die Journalisten hätten ihn sonst sicher über Karen ausgefragt, ihn in Widersprüche verwickelt und möglicherweise noch per Archiv oder Recherche herausgefunden, dass das alles nicht stimmte. So erzählte er einfach, dass er sich als Amerikaner bei der Organisation nützlich machte.
    Der Redakteur arbeitete bei einer großen Fernsehgesellschaft. Zwar klagte er ein wenig über den ständigen Druck, Beiträge zu liefern, aber insgesamt machte er doch einen sehr erholten Eindruck. Er war ein Skifreak und schon bald waren sie bei dem Thema angelangt, das Justus besonders interessierte: das Verhältnis von Karen Sulzenberger und Nicola Schalla.
    »Ihr Europäer und besonders ihr Deutschen habt ja wirklich gute Skifahrerinnen«, begann er Harry Langbinder Honig
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