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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel
Autoren: Ben Nevis
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erzählen
    Karen hatte für das Treffen ein kleines Café vorgeschlagen. Es lag in einer der Straßen im Zentrum von Vail, die die traditionelle Tiroler Atmosphäre besonders stimmungsvoll imitierten. Die drei ??? waren auf Skiern bis in den Ort abgefahren und hatten dann den Skibus für die kurze Strecke zum Café benutzt. Sie waren zuerst da und entschieden sich für einen etwas abseits gelegenen Tisch. Es herrschte noch nicht viel Betrieb; die meisten Skifahrer pausierten ohnehin oben in den Bergen.
    Die drei ??? mussten nicht lange warten, bis Karen eintraf. Sie trug eine schicke, teure Skijacke, die sie vermutlich von ihrem Ausrüster bekommen hatte. Dazu eine Sonnenbrille, die sie erst abnahm, als sie an dem Tisch der drei Detektive angelangt war.
    »Hi, Justus.«
    »Hi, Karen!«
    »Es war für mich nicht leicht, hierher zu kommen«, sagte Karen, während sie sich setzte. »Nach deinem Auftritt gab es einige Diskussionen. Meine Betreuer sind etwas nervös wegen der Briefe. Besonders, weil heute schon wieder ein neuer Brief aufgetaucht ist.«
    Bei der Erwähnung des Briefes zog Justus interessiert die Augenbrauen hoch. »Aber gegen einen Cousin haben sie doch wohl nichts einzuwenden gehabt?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Tut mir Leid wegen vorhin«, entschuldigte sich Justus. »Es war wirklich ein bisschen stürmisch. Mir ist erst im Nachhinein klargeworden, dass ich damit ja auch allen anderen gezeigt habe …«
    »Ja«, unterbrach ihn Karen, »jetzt haben alle gesehen, wie leicht es ist, an mich heranzukommen. Auch wenn mir jemand etwas Gefährliches antun will. Zum Beispiel der Briefeschreiber. Eine Sekunde, und er ist an mir dran. Das hat mich hinterher ganz schön erschreckt.«
    »Aber vielleicht ist es ja auch ganz heilsam«, versuchte Justus der Sache noch etwas Gutes abzugewinnen. »Alle werden nun besser aufpassen. Und wir sind ja auch hier, um dir zu helfen.«
    Justus stellte Bob und Peter vor und Karen schüttelte den beiden lächelnd die Hand. Obwohl sie ein Star in der Skiszene war, verhielt sie sich sehr natürlich. Wirklich ein nettes Mädchen, fand Justus. Er schätzte, dass sie etwa drei, vier Jahre älter war, als er selbst. Die drei ??? hatten sich am Abend zuvor einige Fragen für Karen überlegt und Justus wollte von ihr zunächst wissen, ob sie etwas dagegen hätte, ihnen für ein paar Minuten Rede und Antwort zu stehen.
    »Nein, natürlich nicht.«
    Bob erklärte, dass er sich dabei einige Notizen machen wollte.
    »Heute kam also ein neues Schreiben«, begann Justus. »Kann ich alle Briefe einmal sehen?«
    Karen zog drei Umschläge aus ihrer Jacke. Auf ihnen stand jeweils mit schwarzem Filzschreiber in Druckbuchstaben: ›Für Karen‹. Sonst war nichts Auffälliges an ihnen zu erkennen. In den Umschlägen steckte jeweils ein einfaches Blatt Papier, ebenfalls mit Filzstift beschrieben. Die Mitteilungen waren sehr kurz und wirkten eigentlich harmlos. Die erste Botschaft hieß: ›Vertraue keinem‹. Die zweite: ›Du wirst bald verlieren‹. Der neuste Brief lautete: ›Augen auf die Piste‹.
    »Haben diese Aussagen für dich noch eine versteckte, eine besondere Bedeutung?«, fragte Justus.
    »Nein, mir sagen sie genauso viel wie euch. Mir ist nur aufgefallen, dass sie alle in Englisch verfasst sind.«
    »Das muss aber noch nichts heißen«, mutmaßte Bob. »Es kann genauso gut eine Person aus irgendeinem anderen Land sein, die sich mit dem Englisch nur tarnen will.«
    »Oder eben auch nicht«, warf Peter ein.
    »Und wie wurden die Briefe überbracht?«, fragte Justus nach.
    »Bisher immer im Hotel. Sie wurden unter meiner Zimmertür hindurchgeschoben. Ich habe sie immer morgens nach dem Aufstehen entdeckt. Das heißt: Zweimal habe ich sie gefunden, und einmal meine Zimmerkollegin.«
    »Zimmerkollegin?«, unterbrach Peter.
    »Ja. Während der gesamten Saison übernachten wir in Doppelzimmern. Es schlafen immer zwei Frauen zusammen. Bei den anderen wechselt die Zimmerbelegung zwar ständig, aber bei mir nicht. Ich teile mein Zimmer immer mit Nicola.«
    »Klar, Nicola Schalla, auch eine bekannte Skiläuferin.« Justus wusste natürlich wieder Bescheid. »Aber warum müsst ihr nicht wie die anderen tauschen?«
    »Wir verstehen uns gut«, antwortete Karen. »Es ist auch eine kleine Belohnung für unsere Leistungen. Nicola fährt ebenfalls sehr gut. Zumindest bisher. Seit ein paar Wochen hat sie allerdings eine kleine Krise.«
    Justus wusste auch hier Genaueres. »Sie tritt mit dir bei der
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