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Pink Christmas 2 (German Edition)

Pink Christmas 2 (German Edition)

Titel: Pink Christmas 2 (German Edition)
Autoren: A. Bauer
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dort oben im Norden sehr gut gefallen wird. Also, Kopf hoch und halten Sie die Ohren steif!“

    Als er sich vor drei Monaten dann von seinen Kollegen und Freunden verabschiedet hatte, machte er sich mit der Bahn auf den Weg nach Kiel. Sein Chef hatte ihm eine ziemlich große Wohnung besorgen können. Allerdings nicht direkt in der Hauptstadt, sondern in einem kleinen Dorf, knapp zwanzig Kilometer davon entfernt. Nicht gerade das, was er sich vorgestellt hatte.
    Aber die Wohnung machte das alles wieder wett. Einhundert zwanzig Quadratmeter nur für ihn. Und das zu einem Preis … da hätte er in Wiesbaden nur von Träumen können. Seine ganzen Möbel hatte er unterbringen können. Worüber er auch ziemlich glücklich war, denn er hatte sie erst vor kurzem gekauft. Eigentlich erst nach der Trennung von seinem langjährigen Freund. Die alten Sachen, die ihn an Timo erinnert hatten … alle im Sperrmüll.
    Ganz in Gedanken schlenderte er nun den Weg von der Bushaltestelle zu sich nach Hause. Was bedeutete, dass er einmal das Dorf durchqueren musste. Und wie jedes Mal fragte er sich, wer wohl beschlossen hatte, dass sich diese Bushaltestelle genau am anderen Ende befinden musste.
    Als ihn auf einmal aus heiterem Himmel ein Schneeball an der Schulter traf, schreckte er aus seinen Überlegungen. Suchend schaute er sich um. Aber außer dem Kichern eines wohl noch kleinen Kindes, konnte er nichts entdecken.
    Schulter zuckend ging er weiter, sah nicht mehr das kleine Mädchen und den jungen Mann, die von einem Balkon hervorlinsten. Und sich kichernd die Hände vor die Münder hielten.

    Als Simon seine Wohnung betrat, wurde er ein wenig wehmütig. Am Sonntag hatte er das erste Mal seit langer Zeit den ersten Advent alleine gefeiert. Fast traurig dachte er daran, wie er in seinem, doch etwas weihnachtlich dekoriertem, Wohnzimmer saß. Auf dem Glastisch ein Gesteck mit vier Kerzen. Er hatte sich einen Stollen und ein paar Kekse aus der Stadt mitgebracht und sich einen Glühwein gekocht. So saß er da, aß den Stollen und trank den Wein und fühlte sich einfach jämmerlich.
    Kurzerhand pustete er die Kerze wieder aus, zog sich warm an und machte einen langen Spaziergang durch die verschneite Landschaft. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wann er das letzte Mal so viel Schnee gesehen hatte. Sicherlich irgendwann als Kind. Als er noch Weihnachten bei seinen Eltern gefeiert hatte. Irgendwo in den Bergen. Denn die Eltern meinten, dass man Weihnachten lieber woanders feiern sollte … nur nicht zu Hause. Simon hatte es nie verstanden. Und auch jetzt, mit zweiunddreißig Jahren, verstand er seine Eltern nicht.

    Am Montag machte er sich also wieder wie gewohnt auf den Weg zur Arbeit. Es machte ihm hier tatsächlich viel Spaß und die Kollegen waren auch alle sehr nett. Als die Frage aufkam, ob er verheiratet wäre, musste er einen Augenblick überlegen, ob er hier gleich reinen Wein einschenken sollte. Doch dann dachte er an den Spruch „Ehrlich währt am Längsten“ und erzählte, dass er im Augenblick in keiner Beziehung leben würde. Und dass er schwul wäre.
    Etwas ängstlich wartete er auf die Reaktion. Aber außer, dass seine weiblichen Kollegen meinten, dass ungerechter Weise jeder tolle Typ schwul wäre, hatte sich niemand abfällig geäußert.

    Jeden Abend, wenn Simon von der Arbeit kam, wurde er auf gleicher Höhe immer wieder von einem Schneeball getroffen. Er fand es lustig und konnte sich darüber auch gar nicht ärgern. Was ihn jedoch stutzig machte, war der Umstand, dass er nicht wusste, wer der oder die Werfer waren.
    Heute war der 6. Dezember, Nikolaus. Und wie jeden Abend wartete er auf „seinen“ Schneeball. Doch nichts passierte. Fast enttäuscht wollte er schon weiter gehen, als ihn jemand an der Jacke festhielt.
    Als er sich umdrehte, sah er ein kleines Mädchen mit einer lustigen Mütze auf dem Kopf, unter der ein langer Zopf roter Haare hervor guckte.
    „Hallo, kleines Fräulein. Was kann ich für dich tun?“, fragte Simon und beugte sich zu ihr runter. Doch die Kleine gab ihm keine Antwort sondern hielt ihm nur ihre Hand entgegen. In dieser befand sich ein Schokoladennikolaus. Verwundert griff Simon nach dem Naschwerk. Als er sich bei dem Mädchen bedanken wollte, hatte sie sich schon wieder umgedreht und lief weg.
    „Hey, warte doch mal“, rief er hinter ihr her. Aber sie drehte sich nicht einmal um und war schnell hinter einer Ecke verschwunden. Kopfschüttelnd betrachtete er den Nikolaus und mit
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