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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)
Autoren: Sascha Vöhringer
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und sprang von seinem Thron auf.
    »Hinaus! Hinaus aus meinem Thronsaal, bevor ich dich festnehmen lasse!«, brüllte der König mit aller Kraft und deutete mit dem Zeigefinger Richtung Tür. »In meinem Hause geht es gesittet zu! Ich werde es nicht dulden, dass Sie in diesem Tonfall mit mir reden!« Schon standen einige Soldaten, die die Unruhe wohl mitbekommen hatten, im Thronsaal und hoben ihre Speere.
    »Ihr wisssst, König, wir haben eine Abmachung und wenn es sein muss, dann holen wir uns was uns zusteht, auch wenn es gewissssse...« Er stockte und wischte sich etwas Speichel von den Lippen. »…Opfer kostet. Wenn Sie wissssen was ich meine?« Voldho verbeugte sich, sodass seine lange vergilbte Tunika über den Boden flatterte. Mit einem letzten, verächtlichen Blick und einem Grinsen, welches von Belias, dem Gott der Finsternis persönlich, hätte stammen können, verabschiedete sich Voldho, stieß die Soldaten beiseite, die sich ihm in den Weg stellten und eilte zur Tür hinaus.
    Barthas fiel zurück in seinen Thron und legte die Hände vor sein Gesicht. Lea, komm zurück zu mir, ich will dich nicht auch noch verlieren...
    Kurze Zeit verging, bis es an der Tür zum Thronsaal klopfte. »Mein König? General Munzheim ist zu sich gekommen und hat nach Ihnen gefragt.« Ein Zimmermädchen stand etwas verunsichert hinter den Türangeln. Sie rümpfte kurz die Nase. Voldhos Gestank lag noch immer im Raum.
    »Danke!« Barthas sah zu ihr hinüber, nickte und erhob sich aus seinem Thron. Langsamen Schrittes schlürfte er über den Boden Richtung Tür.
    »General! Wie geht es Ihnen?«, begrüßte der König den bleichen Robert Munzheim, als er das helle Krankenzimmer betrat und setzte sich auf einen Schemel vor seinem Bett.
    »König Barthas, es tut mir Leid, die Gefangenen...«, entgegnete er sofort.
    »Seien Sie nicht albern, Robert!«, unterbrach ihn der König, rückte sich die Krone zurecht und legte eine Hand auf die des Generals. »Sie haben ihr Leben für das von zwei Straftätern riskiert, das ist wahrer Heldenmut! Jedoch...«, er stockte.
    »Jedoch? Sind sie etwa entkommen?« Munzheim sah den König mit großen Augen an.
    »Nun ja... ja... und sie haben etwas mitgenommen.« Barthas legte das Gesicht in seine flachen Hände und seufzte.
    »Sie haben etwas mitgenommen?«, fragte der General und blickte verunsichert. »Was meinen Sie damit, Herr König?«
    Barthas lief eine Träne über die bärtigen Wangen.
    »General, sie haben meine Tochter entführt!«, antwortete er. Wie von einer Giftspinne gebissen, richtete sich Munzheim plötzlich im Bett auf.
    »Prinzessin Zalea?! Sie haben sie entführt? Warum sitzen wir denn dann hier noch herum?« Er sprühte plötzlich vor Energie.
    »Ruhig, General. Die königliche Garde sucht bereits ganz Archadis ab, wir durchforsten jeden Winkel. Wir... mehr können wir im Moment nicht tun!« Barthas stand auf und schob Munzheim mit der flachen Hand zurück ins Bett. »Und Sie mein Freund, bleiben hier liegen bis Sie wieder fit sind!«
    »Aber...«
    »Das ist ein Befehl!«, unterbrach ihn der König abrupt und setzte eine ernste Miene auf.
    Südliche Steppe, Stadt der Engel
    »Bei Elia! Das ist eine Unverschämtheit!!«, brüllte Bischof Kahn und zerschmetterte eine Vase, die vor ihm auf einem kleinen hölzernen Tisch stand. Scherben flogen quer durch den Raum.
    »Essss sei ein Feuer im Kerker aussssgebrochen, ehrenwerter Bischof.«
    »Ein Feuer? Es ist unmöglich dass es in diesen feuchten Verliesen plötzlich anfängt zu brennen!« Der Bischof lief hin und her und stieß wilde Drohungen aus. »Dieser Lucius…« Er ballte die Fäuste. »Wir müssen den kleinen Dreckskerl erwischen, sonst macht er uns einen Strich durch die Rechnung und die ganze Mühe war umsonst!« Der Bischof starrte in die Luft und schloss seine Hände zum Gebet. Er murmelte seltsame Worte. Voldho kniete vor ihm auf den Boden und senkte sein Haupt.
    »Nur keine Ssssorge, wir schnappen ihn, ich werde mich persssssönlich um diese Angelegenheit kümmern.« Er fing an ständig zu nicken. Nach einiger Zeit kehrte sich der Bischof um und legte seine rechte Hand auf Voldhos Kopf. Die fettigen, grauen Haare auf seinem warzigen Kopf, glitten ihm durch die Finger wie dünne, ölige Nudeln.
    »Nun gut, Voldho. Du sollst deine Chance bekommen!« Kahn nahm seine Hand zurück und wischte sie sich an seiner Kutte ab. »Ich gebe dir freies Entscheidungsrecht und stelle dir den Engelssegler zur Verfügung. Tue was immer du
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