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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)
Autoren: Sascha Vöhringer
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Sie haben es gefunden? « , ertönte es aus der Box.
    Einige Stunden später, es dämmerte bereits, störte ein lautes Rauschen am Himmel die Ruhe der Wüste. Ein weißer Solarsegler mit goldenen Runen am Heck erschien am Himmel und setzte zum Landeanflug an. Einige Ödlandgeier erschraken so sehr, dass sie sich einkoteten und kreischend auf den Wüstenboden torkelten. Ein herrlich obskurer Anblick.
    Oyle trat aus seinem Zelt, hielt die Hand schützend über seine Augen und sah gen Himmel. Der Anblick des gewaltigen Seglers glich dem eines schwebenden Engels. Der Engelssegler! Unglaublich! , dachte er nur
    Einige Arbeiter traten an die Seite ihres Chefs und waren nicht weniger überrascht. Der Engelssegler, der Stolz der bischöflichen Garde, war im ganzen Land bekannt. Er war das Nonplusultra aller bisher erbauten Solarsegler: Flugmaschinen, die mit der reinen Energie des Lichts betrieben werden konnten und somit ein sehr schnelles und effektives Fortbewegungsmittel waren.
    Licht- und Schattenenergie waren, seitdem das Fördern dieser Energien erforscht wurde, Hauptantriebsmittel jeglicher technischer Geräte auf Phön. Wobei man nicht sagen konnte, welche Energie effizienter war. Es ging hier nur um Prinzipien.
    Als der Segler zum Landen bereit war, fuhren kleine Rotoren ratternd aus den Seiten und begannen sich zu drehen, um den Segler horizontal nach unten zu bewegen. Sachte setzte dieser auf dem heißen Sand auf und die goldenen Runen blitzten in der schwarzen Sonne, die auf dem Wüstenkontinent auch oft nachts ihr Revier verteidigte. Dies lag an ihrer ungewöhnlichen, dezentralisiert elliptischen Umlaufbahn um den Planeten. Diese Sonne gab kein Licht, jedoch umso mehr Hitze ab.
    Der Sand wirbelte umher und Oyle zog sich seinen Pullover über die Nase. Die anderen Arbeiter wichen schweigend zurück. Als der Segler zum Stillstand kam, öffnete sich am Heck eine Luke, eine schmale Treppe fuhr heraus und sank auf den sandigen Boden, was einen Wüstensalamander das Leben kostete. Hinter dem aufgewirbelten Sand traten zwei Elitesoldaten hervor; sie trugen beinahe unzerstörbare Teutoniumrüstungen, das robusteste Material auf ganz Phön. Ihre Rüstungen wirkten auf den ersten Blick wie ein mächtiges, metallenes Federkleid und sie zierte das Emblem der Stadt der Engel. Die Helme, die sie trugen wirkten ebenso skurril wie furchteinflößend und glichen der Schädelform eines Schakals. An ihren Seiten blitzten riesige Schwerter, breit wie ein ausgewachsener Mann, vorn wie ein Spaltbeil geformt und aufwendig verziert. Als wären die Schwerter nicht schon tödlich genug, waren an den Schäften außerdem Lichtkanonen angebracht, gefährliche Schusswaffen, entwickelt von einem Konzern im Norden des westlichen Kontinents. Nicht zu Unrecht waren diese Soldaten die elitärste und totalitärste Kampfeinheit der bekannten Kontinente. Sie schauten sich um, nickten einander zu, drehten sich in Soldatenmanier um und riefen etwas in einer seltsamen Sprache. Hinter den Männern erschien nun langsam aber sicher ein kleiner Mann in einer weißen Kutte, einer Art Habit wie sie auch einige Mönche trugen. Wie der Segler war auch diese Kutte mit den gleichen, leuchtenden Runen verziert.
    Oyle rieb sich die Augen und wich zurück. Das ist unmöglich. Das Dreiergespann kam auf ihn zu.Der kleine, etwas ältere Mann im Habit trat zwischen den beiden Soldaten hervor und zog langsam seine Kapuze aus dem Gesicht. Der Bergarbeiter sank auf die Knie, als die Schatten das Gesicht des Mannes freigaben. Er hatte lichtes, krauses Haar und sein Gesicht lag in tiefen Falten.
    »Zeigt mir das Zepter!«, forderte er den Vorarbeiter auf.Die Stimme des Mannes schien die trockene, heiße Luft zu durchschneiden wie ein Stück Butter. Sie war kalt, respekteinflößend und in jeder Hinsicht erhaben.Schweigend hob Oyle den eingewickelten Stock nach oben, ohne es zu wagen, dem alten Mann ins Gesicht zu blicken.
    »Gute Arbeit«, begann dieser und deutete dabei mit seinem dürren Zeigefinger auf den knienden Mann vor ihm. »Nicht schlecht für einfache Arbeiter!«
    Die Bergarbeiter im Hintergrund waren mittlerweile ebenfalls auf die Knie gesunken und tuschelten miteinander, versuchten jedoch die Aufmerksamkeit nicht auf sich zu lenken und vermieden es, die Köpfe zusammenzustecken. Auch sie hatten schon bemerkt, dass dieser kleine Mann kein geringerer war als der Bischof selbst, das Oberhaupt der Stadt der Engel, der größten und geheimsten Instanz des
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