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Peter Neururer - Aus dem Leben eines Bundesliga-Trainers

Peter Neururer - Aus dem Leben eines Bundesliga-Trainers

Titel: Peter Neururer - Aus dem Leben eines Bundesliga-Trainers
Autoren: Thomas Lötz , Peter Neururer
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war es der Normalzustand. »Ich habe das damals nicht als Stress empfunden, aber künftig mache ich das so nicht mehr.« Die Ansage der Ärzte in diesem Punkt ist unmissverständlich. Eine komplette Persönlichkeitsveränderung steht gleichwohl nicht zu erwarten. Einen runtergepitchten, völlig ruhigen Neururer wird es auch in Zukunft nicht geben. Das ist sein Naturell, gegen das er nicht angehen wird. »Dann muss man den Stecker schon ganz aus mir rausziehen.«
    Natürlich hat es auch nach dem Ende seines letzten Engagements in Duisburg immer wieder mal Anfragen gegeben. Aber weder wollte Peter Neururer sich auf Abenteuer in unteren deutschen Spielklassen einlassen noch auf zwar lukrative, aber unsichere Jobs im Ausland. So hatte er noch zuletzt das Angebot, Nationaltrainer des Iran zu werden, das über seinen Ex-Spieler Vahid Hashemian zustande gekommen war. Das lehnte Neururer genauso dankend ab wie die Offerte zweier Clubs aus Teheran oder ein Angebot aus Abu-Dhabi. Die lose Anfrage aus Brügge, Nachfolger von Christoph Daum zu werden, zerschlug sich, ehe sie offiziell wurde. Ähnlich verhielt es sich bei einem Kontakt zum 1. FC Köln, der auf der Suche nach einem Nachfolger des beurlaubten Stäle Solbakken war. Auch da folgte nichts Konkretes. Interessenten werden sich hingegen ein wenig beeilen müssen. Denn allzu lange wird Peter Neururer nicht mehr auf dem freien Markt zu haben sein.
    »Wenn ich in der Saison 2012/13 keinen Job als Cheftrainer oder als Sportdirektor bekomme«, sagt er, »dann ist Schluss. Dann höre ich auf und mache nur noch als Experte oder wie auch immer im Fernsehen weiter. Und dann 100 Prozent. Also dann auch sicher mehr als die zwei, drei Sendungen pro Woche, in denen ich heute zu sehen bin.« Er macht eine Pause. Er überlegt. Ganz sicher? Wird Peter Neururer wirklich ohne die tägliche Arbeit in einem Verein auskommen können? Wird ihn die begleitende Funktion als Experte anstelle einer gestaltenden Funktion im Ligafußball wirklich befriedigen können? Würde er das überleben? Peter Neururer lächelt, dann sagt er: »Sollte jemand von Schalke 04, dem 1. FC Köln oder dem VfL Bochum in der Zeit danach anrufen - für einen dieser Clubs würde ich immer eine Ausnahme machen.«

    *   *   *   *   *   *
    E   N   D   E

Anhang
Die Trainerstationen von Peter Neururer
Verein
Zeitraum
Liga
Rot-Weiss Essen
15. September 1987 - 17. November 1987
2. Bundesliga
Alemannia Aachen
11. Januar 1988 - 10. April 1989
2. Bundesliga
FC Schalke 04
11. April 1989 - 13. November 1990
2. Bundesliga
Hertha BSC
13.März 1991 - 28. Mai 1991
1. Bundesliga
1. FC Saarbrücken
1. Juli 1991 - 30. Juni 1993
1. & 2. Bundesliga
Hannover 96
7. November 1994 - 30. Mai 1995
2. Bundesliga
1. FC Köln
1. April 1996 -30. September 1997
i. Bundesliga
Fortuna Düsseldorf
20. April 1999 -30. Juni 1999
2. Bundesliga
Kickers Offenbach
25. Oktober 1999 - 6. August 2000
2. Bundesliga & Regionalliga
LR Ahlen
20. September 2000 - 27. November 2001
2. Bundesliga
VfL Bochum
4. Dezember 2001 - 30. Juni 2005
1. & 2. Bundesliga
Hannover 96
9. November 2005 - 30. August 2006
1. Bundesliga
MSV Duisburg
17. November 2008 - 29. Oktober 2009
2. Bundesliga

Fotos

    1 Bis hierhin und nicht weiter: Peter Neururer lässt sich 1973 in der Umkleide ablichten und erinnert dabei durchaus an den Laiendarsteller aus einem Passionsspiel.

    2 Lange Haare, Hemdkragen, Hosen mit Schlag: Neururer, der sich selbst in dieser Lebensabschnittsphase als »Cat Stevens für Arme« beschreibt, auf der Terrasse des elterlichen Hauses in Marl.

    3 Freund des gepflegten Hallenfußballs: Abräumer Neururer (4. v. r.) im Kreis seiner Mannschaftskollegen aus dem Fußballteam der Tennisgemeinschaft Hüls nach dem Turniersieg in der Sporthalle der Chemischen Werke Hüls. Als Aktiver bringt es Neururer bis in die Amateur-Oberliga, der damals dritthöchsten deutschen Spielklasse.

    4 Aufschlag, Neururer: Was bis heute nur wenige Eingeweihte wissen - Peter Neururer war ein ordentlicher Tennisspieler. 1973 nahm er sogar einmal am Jugendturnier von Wimbledon teil.

    5 Im späteren Verlauf seiner Tenniskarriere spielt Neururer für den TC Marl 33 in der Oberliga und gründet zwei Tennisschulen in Recklinghausen und Gelsenkirchen, in denen er 240 Schülern Unterricht erteilt.

    6 On the road: Im Stile des jungen Jack Kerouac - man beachte das lässig aufgeknöpfte Polohemd mit dem Krokodillogo - erkundet der junge Neururer in den Sommerferien Europa. Heute erkennt man
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