Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Titel: Perry und das unheimliche Haus von Hackston
Autoren: Wolfgang Ecke
Vom Netzwerk:
Pieter Brockton.“
    „Des Erfinders, der dieses Haus hier erbaut hat.“
    Im Bad war es für Sekunden still, dann: „Das wissen Sie?“
    „Ich bin bei meinen Ermittlungen darauf gestoßen. Und ich weiß auch, daß sich gewisse Leute lange darüber im unklaren waren, ob Brockton bei der Explosion umgekommen sei oder nicht.“
    „Nein, keineswegs. Zusammen mit Henders und einem Schuldenberg hat er sich nach Australien abgesetzt. Die Explosion war nur der gewollte Auftakt zu dieser Flucht.“
    „War Ihr Vetter verheiratet?“
    „Nein, aber Henders war es. Der ließ seine Frau später nach Australien nachkommen. Irgendwann Ende der zwanziger Jahre wurde dann Henders’ Sohn geboren. Zwei Jahre später kamen Henders und mein Vetter bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Mabel Henders kehrte nach England zurück und heiratete wieder. Und zwar einen Mann, der auf der Sternwarte in Greenwich arbeitete. Der hat den kleinen Abraham auch adoptiert.“
    Clifton war aufgesprungen. „Abraham? Wie war der Familienname des zweiten Mannes?“ Frank Gordon trat fix und fertig angezogen aus dem Bad und fixierte Clifton. „Ist das denn wichtig?“
    „Ja!“
    „Jefferson hieß er, Milton Jefferson!“
    „Abraham Jefferson“, murmelte Clifton überwältigt. Dann aber forderte er Gordon auf: „Bitte, erzählen Sie weiter.“
    „Abraham erzählte mir, daß er erst jetzt unter dem Nachlaß seines richtigen Vaters Eintragungen, Pläne und Aufzeichnungen über das Hackston-Haus gefunden habe und daß er den Wunsch hege, das zum Verkauf stehende Haus zu erwerben. Ja, und er bat mich, diesen Kauf auf meinen Namen vorzunehmen.“
    „Ein raffinierter Plan. Welche Begründung gab er dafür denn an?“
    „Er behauptete, es könnte ihm peinlich werden, wenn herauskäme, daß er der Sohn Henders’ sei.“
    „Hat er Ihnen auch verraten, was er mit dem Haus vorhatte?“
    „Er sagte, er wolle dort gewisse Studien betreiben.“
    Perry Clifton mußte unwillkürlich lächeln. Frank Gordon fuhr fort: „Ich kaufte also das Haus. Es war ausgemacht, daß er es dann von mir pachten sollte. Eines Tages, es ist, wie gesagt, ungefähr ein halbes Jahr her, rief er mich aus Hackston an und forderte mich auf zu kommen, er wolle mir die neue Einrichtung zeigen. Er würde mir auch einen Wagen schicken.“
    „Erinnern Sie sich noch, wie der Fahrer aussah?“ warf Clifton ein.
    „Ich weiß nur noch, daß er sehr elegant gekleidet war und daß es sich um ein gelbes Auto handelte.“
    „Jack Mason.“
    „Er hat sich nicht vorgestellt. Ich habe ihn später auch nie wiedergesehen.“
    „Sie kamen also nach Hackston?“
    „Ich kam nach Hackston, und Abraham erwartete mich schon im Hof. Er führte mich in den Keller und sagte etwas von einer Überraschung. „
    „Im Keller?“
    Der alte Mann nickte. „Ja. Ich fand das zwar verwunderlich, schöpfte jedoch keinerlei Verdacht. Im Keller mußte ich durch einen alten Schrank steigen. Ich sagte noch, daß das wie in einem Kriminalfilm sei... und dann ging es in ein Untergeschoß. Direkt hierher. Als ich ihn fragte, ob er hier wohnen wolle, meinte er — Mister Clifton, er sagte es in ganz alltäglichem Ton — , daß es die Wohnung sei, die ich für die nächsten Monate bewohnen würde. Ich lachte.... Ja, ich habe gelacht, weil ich es für einen Witz hielt...“ Erstickt flüsterte er: „Mir ist das Lachen vergangen, das können Sie mir glauben. Noch bevor ich mich versah, war er draußen. Und ich habe bis heute keine Erklärung dafür. Ich habe ihm doch nichts getan... Ich kannte ihn ja nicht einmal!“
    „Er brauchte Ihren unbescholtenen Namen und Ihre harmlose Firma!“
    „Aber wofür denn? Wofür, Mister Clifton?“
    „Für ein verbrecherisches Unternehmen!“ Kreidebleich tastete sich Frank Gordon zu seinem Bett zurück und ließ sich schweratmend darauf nieder. „Für ein verbrecherisches Unternehmen, sagen Sie? Er gebrauchte meinen Namen für ein verbrecherisches Unternehmen? Was ist es?“
    „Falschgeld!“
    „Das... das macht er hier?“ flüsterte Gordon tonlos und schlug sich dann vor die Stirn. „Natürlich, er macht es hier. Ich habe die Maschinen gehört. Immer habe ich das Rumpeln der Maschinen gehört.“
    „Abraham Jefferson ist einer der gesuchtesten und genialsten Geldfälscher unserer Zeit. Würden Sie ihn mir bitte beschreiben?“
    „Ein Geldfälscher“, murmelten die blutleeren Lippen des weißhaarigen Mannes, „o Gott, ein Geldfälscher...“
    „Hallo, Mister Gordon.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher