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Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Titel: Perry und das unheimliche Haus von Hackston
Autoren: Wolfgang Ecke
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Könnten Sie mir Jefferson bitte beschreiben?“
    „Ja, ja, natürlich. Er hat trotz seines dichten Vollbartes überhaupt keine Ähnlichkeit mit Henders
    „Kein Wunder. Er hat sich bei einem Chirurgen auch ein neues Gesicht schneidern lassen. Er trug also einen Vollbart?“
    „Ja, Vollbart... mehr weiß ich nicht... Doch, er ist ungefähr so groß wie ich...“
    „Der Vollbart war sicher künstlich...“
    „Und er hat meine Rolle weitergespielt?“
    „Er ist der Chef der Bande, Mister Gordon!“ stimmte Clifton zu.
    „Und er hat sich sogar noch einen Teilhaber gesucht. Wie sagen Sie, heißt die Firma jetzt?“
    „Gordon & Lash !“
    „ Gordon & Lash ...“
    „Sagen Sie, Mister Gordon, haben Sie je mit Geigen gehandelt?“
    „Mit Geigen? Nein, wie kommen Sie darauf?“
    „Ich meine nicht Geigen zum Musizieren, sondern Geigen als Dekorationsmittel!“
    Der Alte schüttelte den Kopf. „Ich habe nur mit Stoffen und Papiersachen gehandelt.“
    „Wie kommt es, daß nach Monaten noch keiner Ihrer alten Kunden auf den Gedanken gekommen ist, Nachforschungen nach Ihnen anzustellen? Oder einer Ihrer Verwandten?“
    „Wer sollte es tun? Verwandte habe ich nicht mehr, und mit meinen Kunden verkehrte ich nur brieflich.“
    „Aber Ihre Privatwohnung, Sie haben doch irgendwo gewohnt.“
    „Ja, in der Beele-Street in Bayswater. Ich wohnte dort allein. Zweimal in der Woche kam Mrs. Walter zum Putzen. Sie müßte allerdings längst bemerkt haben, daß was nicht stimmt. Ja, warum hat sie eigentlich nichts bemerkt? Ich habe sie immer gut und großzügig behandelt. Zu jedem Weihnachtsfest hat sie fünfzig Pfund extra bekommen...“ Bevor sich Frank Gordon weiter ereiferte, winkte Clifton ab.
    „Es gibt dafür eine plausible Erklärung, Mister Gordon. Man wird ihr dasselbe gesagt haben, was man auch anderen Fragern geantwortet hat: Mister Gordon hat sich auf eine längere Reise begeben. Ich selbst habe auch diese Antwort erhalten, und zwar in Ihrem Büro in der Hammers-Road.“
    Frank Gordon schnappte nach Luft. „Ich bin in meinen Leben nie gereist.“
    „Es gibt nicht wenige Menschen, die im Alter das tun, was sie in jüngeren Jahren nie getan haben... Mister Gordon, ich nenne Ihnen nun ein paar Namen, und Sie sagen mir, welche davon Sie schon gehört haben. Miß Craig... François Mellier... Joe Melvin... Cockland... Charly Webster alias Bell...“
    „Webster kenne ich!“ rief Frank Gordon lebhaft. „Der gehört zu denen, die mir immer das Essen bringen. Ich habe ihn mit einem Stuhlbein niedergeschlagen, weil ich hier raus wollte. Aber dann ist er gegen die Tür gefallen. Naja.“ Er nickte zur Tür hin. „Die Tür hat es in sich.“
    „Verstehe. Statt zu entwischen, saßen Sie plötzlich zu zweit fest.“
    „Wie wir jetzt!“ Und ungeduldig fragte Gordon: „Wo bleiben denn Ihre Leute von Scotland Yard?“
    Clifton hatte sich diese Frage schon mehrere Male selbst gestellt und dabei immer wieder verstohlen auf die Uhr geblickt. Warum kam Skiffer nicht? Er und der Mannschaftswagen waren doch hinter ihm gewesen. Ohne sich seine Sorgen anmerken zu lassen, antwortete er: „Es muß eine Verzögerung gegeben haben, die ich nicht vorhersehen konnte. Sie können unbesorgt sein. Die Tage Ihrer Gefangenschaft sind zu Ende!“ Der Detektiv legte all die Überzeugungskraft in seine Worte, deren er fähig war. (Aber waren sie wirklich zu Ende? Wo blieb Scott Skiffer nun wirklich?) „Übrigens, wenn Sie Charly Webster kennen, müßte Ihnen doch auch Joe Melvin bekannt sein. Wer hat Ihnen denn außer Webster noch Essen gebracht?“
    „So ein ganz dünner Mann mit Halbglatze und Goldzähnen. Er hat ständig geraucht.“
    „Na also.“ Clifton nickte. „Das ist Melvin!“
    „Und welche Funktion hat der?“
    „Er spielt hier im Brockton-Haus so eine Art Chef für die Männer, die die Geigen anpinseln.“
    „Geigen anpinseln?“ fragte Gordon verwirrt, und Perry Clifton erklärte ihm: „Ein Teil des hier hergestellten Falschgeldes wird im Inneren von Geigen an die Abnehmer gebracht. Die Geigen wiederum stellen die sogenannten Werbemittel dar, die die Firma Gordon & Lash vertreibt.“
    Der alte Mann hatte sichtbar Mühe, Ordnung und System in das zu bringen, was ihm der Mann da gegenüber alles erzählte. Es war fast zu viel, was da auf ihn einstürmte. Langsam ließ er sich zurücksinken und schloß die Augen. Fünf Sekunden später jedoch riß er sie wieder auf.
    Die Tür war geöffnet worden.
    In der Tür standen
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