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Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Titel: Perry und das unheimliche Haus von Hackston
Autoren: Wolfgang Ecke
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Treffpunkt gegangen sind?“
    „Treffpunkt? Sehen Sie hier weit und breit etwas, das nach Treffpunkt aussieht?“
    „Warum haben Sie sich vorher nicht den Bauplan des Gebäudes verschafft, Inspektor?“ fragte Dr. Tyler.
    „Erstens war dazu gar keine Zeit, und zweitens glauben Sie doch nicht, daß auf einem offiziellen Bauplan geheime Gewölbe eingezeichnet sind.“ Dr. Tyler zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Aber wir sollten gemeinsam zu einem Entschluß kommen. Brechen wir die Suche hier ab oder nicht? Ich bin für Abbruch!“
    „Ich ebenfalls!“ pflichtete O’Mally bei.
    „Und ich bin dagegen!“

    So war der Stand der Ereignisse „oben“, als der Riese Batallin, gebückt und mit einem Handscheinwerfer ausgerüstet, durch den unterirdischen Gang marschierte. Er erklomm die Stufen und schob sich in das Innere des Schuppens. Als er sich das Knie an einer Ecke des eisernen Containers schrammte, fluchte er laut und lange und rieb sich die schmerzende Stelle. Dann dachte er an seinen Auftrag, drückte die Tür auf und trat ins Freie.
    Er bog um die Ecke und sah die drei Fahrzeuge neben dem Schuppen stehen. Langsam kam sein Denkapparat auf Touren. Ein Auto gehörte sicher Clifton... aber die anderen... War das vielleicht Polizei?
    Er trat noch einen Schritt nach vorn und entdeckte die erleuchteten Fenster des Brockton-Hauses, sah im Licht Menschen umhergehen — uniformierte Menschen!
    Polizei!
    Diese Erleuchtung traf Morris Batallin mit solcher Wucht, daß er vor Schreck einen Schluckauf bekam. Dann fielen ihm der Chef Mason und der Chef Lash und die anderen ein.
    Polizei...
    Er wollte sich gerade umwenden, als sich irgendwas Spitzes, Hartes in seinen Rücken bohrte.
    „Keine Bewegung, Polizei!!“ sagte da eine Stimme hinter ihm, und Morris erschrak bis hinein ins tiefste Mark.
    „Die Hände hinter den Kopf!“ Eine zweite Stimme. Er faltete die Hände hinter dem Kopf.
    „Hallo! “ sagte der Polizist, der jetzt vor ihn hintrat und ihn abtastete. „Mann aus der Unterwelt, haben Sie auch einen Namen?“
    „Morris Batallin!“ antwortete der und verstand die Welt nicht mehr. Der Polizist vor ihm nickte.
    „Ich muß ja schließlich wissen, wen ich meinem Inspektor vorstelle.“
    „Vorwärts, marsch!“ sagte der hinter ihm, und Morris setzte sich in Bewegung.
    Scott Skiffer, Inspektor O’Mally und Dr. Tyler bemerkten das heranmarschierende Dreigespann fast gleichzeitig.
    „Er kam aus dem Holzschuppen dort drüben!“ erklärte Sergeant Randers. „Er heißt Morris Batallin.“
    „Das Loch zum Fuchsbau!“ rief Scott Skiffer. Er streckte dem Riesen die Hand hin, die Morris zögernd, voller Mißtrauen mit seiner gewaltigen Pranke umschloß. Zufriedenheit, Genugtuung, Triumph und ein Quentchen Schadenfreude schwangen in Skiffers Stimme mit, als er sagte: „Geben Sie mir Ihre Hand, Sir! Ich muß sie drücken.“ Und er schüttelte Batallins Schaufel, als gelte es ein langersehntes Wiedersehen zu feiern. Der Riese glaubte zu träumen. Ein Polizist schüttelte ihm die Hand und sagte sogar „Sir“ zu ihm. Mit wachsendem Befremden hörte er die Worte des Inspektors, und bald gab es für ihn keinen Zweifel mehr: Der Polizist war übergeschnappt. „Auf Sie haben wir gewartet wie auf die Gehaltszahlung. Sie sind der vielgepriesene Engel. Danke, daß Sie gekommen sind. Und nun wollen wir uns auch um die anderen kümmern!“
    Und dann klirrte es.
    Und Morris fühlte die Kühle der Handschellen.
    Und jemand pfiff auf einer Trillerpfeife.
    Und aus allen Richtungen tauchten sie auf.
    Und, und, und...
    „Morris müßte längst zurück sein!“ sagte Jack Mason, kalten Schweiß auf Stirn und Oberlippe. Er packte Lash am Arm und rüttelte ihn. Der sah ihn nur kalt an.
    „Clifton hatte recht. Ich war in der Wahl meines Personals nicht anspruchsvoll genug.“
    Mason starrte ihn an. „Was soll das heißen?“ Seine Stimme überschlug sich.
    „Man sollte auch als Verlierer Haltung bewahren.“
    „Verlierer?“
    „Ja, diese Runde geht an Clifton.“
    Joe Melvin konnte es einfach nicht mehr aus-halten. Er griff nach einer Zigarette und zündete sie an. Trotz des ausdrücklichen Verbots des großen Chefs.
    Es tat ihm verdammt gut, was so im Laufe der letzten halben Stunde zu und über Mason gesagt worden war. Oh, er gönnte es diesem Lackaffen, diesem feinen Pinkel, diesem Stutzer und Gecken... und er blies ihm den Rauch ins Gesicht.
    Jack Mason merkte es gar nicht.
    Die Tür öffnete sich, und sie
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