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Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit
Autoren: Wim Vandemaan
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Kundschafter an Bord ist, spricht man dort Ferronisch.«
    »Großartiges Argument«, lobte Bull. »Dann haben wir ja die besten Aussichten, dass wir unser Todesurteil verstehen.«
    »Was versprechen Sie sich davon?«, fragte Thora.
    »Es ist ein Raumschiff«, sagte Rhodan. »Das Schiff einer Technologie, die über Transmitter verfügt. Dieses Schiff ist wahrscheinlich die einzige Maschine weit und breit, die uns nach Hause bringen könnte. Zurück in unsere Zeit.«
    Sie schwiegen eine Weile. Niemand protestierte noch, dass Rhodan weiterhin in Richtung der Walze flog.
    Je näher sie der Walze kamen, desto deutlicher wurde, dass das Schiff etwas mit dem Gebirge tat . Allerdings verstand niemand von ihnen die Natur dieser Manipulation.
    »Was meinen Sie?«, wandte Rhodan sich an Thora.
    »Eine Menge neuer Vielleichts«, sagte sie.
    »Vielleicht ...?«
    »... emittiert es Gase, um eine Evolution der Atmosphäre in Gang zu setzen. Es könnte die Luft mit Sauerstoff anreichern.«
    »Hm«, machte Bull. »Glauben Sie?«
    »Nein«, sagte Thora. »Vielleicht ist die Walze ein gigantisches Triebwerk, das – zusammen mit etlichen anderen – den zehnten Planeten aus der Bahn treiben soll. Das aus Ambur ein Raumschiff machen soll.«
    Rhodan nickte, aber ohne Überzeugung.
    »Vielleicht gräbt es eine Zisterne«, sagte Chaktor.
    »Eine Regentraufe?«, fragte Bull ungläubig.
    »Eine Zisterne für die Zeit«, sagte der Ferrone. Nur einen Augenblick später lachte er wieder. »Verzeihung. Es gibt da eine uralte ferronische Legende.«
    »Nur eine?«, grummelte Bull.
    »Erzählen Sie«, bat Rhodan.
    Chaktor machte eine abwehrende Geste. »Eine Erzählung aus dem Totenreich: Demnach gibt es im Universum eine Zisterne – oder mehrere Zisternen – der Zeit. In dieser Zisterne verläuft die Zeit nicht mehr, sondern – nun ja: Sie wird gespeichert. Oder gespart.«
    »Für schlechte Zeiten.« Bull lachte.
    »Wie gesagt, nur eine Legende«, entschuldigte sich Chaktor.
    »Zurück zur Realität«, sagte Tschubai. »Was sollen wir tun?«
    »Was meinst du, Sue?«, fragte Rhodan.
    Das Mädchen schien nicht im Mindesten überrascht von der Frage. »Wechseln wir auf die Walze.«
    Es war, als ob mit Sues Äußerung ein Damm gebrochen wäre. »Ja«, stimmte Tschubai zu. »Versuchen wir es. Schlimmstenfalls kehren wir um.«
    »Ja«, sagte auch Chaktor.
    Thora nickte.
    »Nichts ist hinreißender als kollektiver Selbstmord«, bemerkte Bull. Er legte seine Hand kurz auf Rhodans Hand am Steuerstick und sagte: »Wir gehören dort nicht hin, Perry.«
    Rhodan lachte. »Wohin gehören wir schon?«
    Bull lachte zurück. »Okay«, sagte er. »Also fürs Protokoll: Mister Rhodans lebensmüder Vorschlag wird mit sechs gegen eine Stimme angenommen.«
    »Du meinst: fünf zu eins, oder?«
    »Sechs zu eins. Ich habe mich ja von eurem Optimismus blenden lassen und stimme auch dafür.«
    »Und von wem ist dann die Gegenstimme?«
    »Das ist die Stimme der Vernunft«, erklärte Bull. »Wie immer verhallt sie ungehört.«
     
    Rhodan stoppte das Bodeneffektgerät am Fuß der Berge, nahezu im Schatten der Walze. Rhodan und Chaktor desaktivierten sämtliche Maschinen des Flugzeugs.
    Sue und Tschubai bildeten einen Parablock und schlossen die anderen an.
    Sie sprangen.
     
    Übergangslos standen sie in einem blauen Saal. Sie ließen einander los und schauten sich um. Bull machte einige Schritte. Thora stand still, drehte nur den Kopf. Rhodan konnte in den sanft geschwungenen Wänden keine Tür entdecken. Aber eine Wendeltreppe durchbrach Boden wie Decke.
    Sie hatten keine Mühe zu atmen. Rhodan schloss die Augen und holte tief Luft. Bei geschlossenen Lidern war ihm, als würde er etwas hören, was aus großer Distanz zu ihm klang: das Murmeln einer Wasserquelle vielleicht, entfernte Stimmen.
    Er öffnete die Augen wieder.
    Sue und Tschubai standen wie in Trance. Chaktor drückte das Familienalbum an seine Brust.
    »Sieh dir das an«, sagte Bull. Er kniete am Boden und beugte sich mal nach links, dann nach rechts, als wollte er etwas, das dort lag, aus verschiedenen Winkeln in den Blick nehmen.
    Rhodan trat an ihn heran. »Was denn?«, fragte er.
    »Siehst du das nicht?« Bull wies mit ausgestrecktem Zeigefinger auf einen Punkt am Boden. Jetzt bemerkte auch Rhodan etwas, einen kaum sichtbaren Flecken.
    »Hier hat etwas gehaftet«, sagte Bull.
    »Was?«
    »Das weiß ich nicht.« Bull erhob sich wieder, offenbar unzufrieden mit dem Ergebnis.
    Aus den Wänden ragten Becken
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