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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega
Autoren: Christian Montillon
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Rhodan ihn bislang kennen gelernt hatte; die unerwartete Wende der Schlacht verlieh ihm Auftrieb. Auch in dieser Hinsicht ähnelten Ferronen und Terraner einander offenbar – die Psyche und das seelische Empfinden vermochten den Körper und die ganze Ausstrahlung zu beeinflussen.
    Erneut zog Chaktor seine Bilderkugel heraus, tippte damit kurz seine Stirn an und aktivierte die Wiedergabe. Allerdings warf er kaum einen Blick darauf, es kam Rhodan eher so vor, als wolle sich der Ferrone auf diese Weise mit seiner Familie verbunden fühlen.
    Der Anblick berührte etwas in Rhodan, ein stiller, leiser Moment, ehe er sich wieder umwandte. Von einer Sekunde auf die andere stürzte er in den Krieg zurück, den zuerst die Topsider geführt hatten und dessen Verlauf nun Thora mit der GOOD HOPE bestimmte.
    Sie bot nach wie vor ein Bild äußerster Konzentration, das kühle Gesicht von weißen Haaren umrahmt, mit roten Augen, die zu leuchten schienen. Ihre Lippen bewegten sich kaum merklich, Rhodan vermochte nicht einzuschätzen, ob sie etwas vor sich hin murmelte oder ob es nur durch den Atem kam.
    Er trat näher an sie heran, schaute auf den virtuellen Bildschirm direkt vor ihr. Er zeigte eine Echtbildaufnahme des Planeten, auf den sie zuflogen. Er war etwa zur Hälfte zu sehen, die Krümmung wölbte sich seitlich ins Bild. Zwei Monde standen darüber, aus ihrem Blickwinkel überschnitten sie sich halb; einer leuchtete in mattem Orange, der andere in hellem Gelb. Zwei Schiffe flogen zwischen dem Planeten und seinen Trabanten: ein 800-Meter-Raumer der Topsider und eine im Vergleich dazu winzige, zerbrechliche Einheit der Ferronen.
    Die echsenartigen Angreifer feuerten, das Schiff der Wega-Bewohner verging in einem lodernden Feuerball. Nur Rhodan und Thora konnten dieses grausame, unbarmherzige Detail der Schlacht sehen, den anderen war der Blick auf den Bildschirm verwehrt. Der kleine Ferronenraumer detonierte in dem Moment, als Chaktor einen Jubelschrei ausstieß und alle in der Zentrale mit einstimmten.
    Rhodan schloss kurz die Augen, ehe er den Kopf zur Seite drehte und auf dem strategischen Gesamt-Hologramm den Grund für die Begeisterung erkannte. Überall im System wandten sich die Topsider zur Flucht. Vielleicht hatten Thora und er die letzte Vernichtung eines Ferronenschiffes gesehen – ein Moment, der sich in sein Innerstes brannte.
    In diesem Augenblick erbebte die GOOD HOPE.
    Es riss Rhodan fast von den Füßen, er hörte einen Schrei – Darja Morosowa, wenn er sich nicht täuschte.
    Die Situation kam ihm auf fatale Weise bekannt vor. Eine ähnliche Erschütterung hatte es gegeben, als die 500 Raumer umfassende Flotte der Topsider gleichzeitig im Wega-System materialisiert war. Es brachte offenbar eine Art Raumbeben mit sich, das alles in der Nähe in Mitleidenschaft zog.
    Es lief ihm eiskalt über den Rücken, als er sich vorstellte, wie weitere Einheiten der Aggressoren als Verstärkung in das System kamen, womöglich noch größere oder besser ausgerüstete Schiffe.
    »Thora!«, rief er. »Wissen Sie etwas?«
    Die Antwort überraschte ihn; er hatte mit allem gerechnet, mit der schlimmsten Hiobsbotschaft – aber damit nicht:
    Die Arkonidin lachte.
     
     
    Thora
     
    Sie konnte es nicht fassen.
    Das Ergebnis der Orter verblüffte sie so sehr, dass sie für einen Augenblick die Beherrschung verlor. Sie hatte sich für einen entsetzlichen Kampf bereit gemacht und damit gerechnet, einer neuen Flotte ihrer Feinde gegenübertreten zu müssen.
    Doch diesmal nahmen die Ereignisse nicht die schlimmstmögliche Wendung. Die Orter lieferten ein eindeutiges Ergebnis. Nur ein einziges Raumschiff war materialisiert, weniger als 20.000 Kilometer entfernt. Ein gigantischer, 800 Meter durchmessender Kugelraumer.
    »Es ist ein arkonidisches Schlachtschiff!«, rief sie. »Wir sind gerettet!« Die letzten Worte bezog sie auf weitaus mehr als nur ihre aktuelle Lage im Wega-System. Ihre Gedanken überschlugen sich, als ihr klar wurde, was das Auftauchen des Giganten bedeutete. Ein funktionsfähiges Schiff ihres Volkes ... die Chance, in Bereiche vorzustoßen, die weit jenseits der Reichweite der GOOD HOPE lagen ... wieder echt mobil zu sein nach dem Absturz der AETRON auf dem irdischen Mond. Die Möglichkeiten überwältigten sie.
    Das Schlachtschiff nahm Kurs auf die GOOD HOPE.
    Plötzlich stand Rhodan neben ihr, ebenfalls innerhalb der virtuellen Steuerelemente. »Sind Sie sicher?«, fragte er.
    Selbstverständlich war sie das.
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