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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega
Autoren: Christian Montillon
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ein Schild. Noch drei Kilometer bis zu einem Badestrand. Das ist der Ort deiner Wahl, Rico! Ich hoffe, du wirst finden, was du suchst.«
    »Im Unterschied zu dir«, erwiderte ich.
    Ihre Hände krampften sich fester um das Lenkrad. »Ich bin bereits auf einem guten Weg.«
     
    Alles in mir drängte danach zu rennen, doch ich bezwang dieses Verlangen und ging neben Queen in gemächlichem Tempo an den wenigen Menschen vorüber, die trotz der Dunkelheit noch am Strand lagen. Vom Wasser her gellten spitze Schreie und ausgelassenes Lachen.
    »Touristen«, kommentierte meine Begleiterin. »Wahrscheinlich kommen viele auf ihrem Weg nach Peking hierher. Das gilt bestimmt auch für die beiden.« Sie wies in Richtung eines gedrungenen Gebüschs im Schatten von Palmen, die zweifellos künstlich hier angesiedelt worden waren. Die Blätter raschelten.
    Ich folgte ihrem Blick und glaubte, nackte Beine zu erkennen. Irrelevant. Ich ging weiter, blieb erst stehen, als die Ausläufer der sanften Wellen meine Füße überspülten. »Es tut mir leid, Queen«, sagte ich.
    »Was?«
    »Du hast mich zum Meer gebracht, aber ich kann nichts tun, um dir dein Sternweh zu nehmen.«
    »Fühlst du dich denn so, als wärst du am Ziel?«
    Ich konnte die Frage nicht beantworten, weder ihr noch mir selbst. Ohne nachzudenken, ging ich einen Schritt weiter vor. Das Wasser reichte mir nun bis zu den Knien.
    »Es zieht dich nicht ans Meer, sondern in das Meer«, stellte sie fest.
    Ich nickte, verblüfft über die Erkenntnis.
    »Wir unterscheiden uns gar nicht so sehr, wie du glaubst«, behauptete sie.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob du ...«
    Sie ließ mich nicht ausreden. »Mein Name ist nicht Queen.«
    »Selbstverständlich nicht.«
    »Und du bist nicht der, der du zu sein behauptest!«
    Ich bückte mich, tauchte die Hände in die Fluten. »Da irrst du dich. Ich bin Rico.«
    Sie trat ebenfalls ins Wasser, stellte sich dicht vor mich, griff nach meiner Hand, hob sie hoch und hielt sie weiter fest. »Aber du bist kein Mensch.«
    Wir schwiegen. Wie kommst du darauf? – Woher weißt du das? – Hast du den Verstand verloren? All die möglichen Fragen stellte ich nicht.
    Sie ließ meine Hand nicht los.
    »Und nun?«, fragte ich.
    Queen neigte den Kopf, strich mit dem Zeigefinger über ihre Augen und schloss die Lider. Danach wartete sie ab, still und reglos, während die sanften Wellen uns angenehm umspülten.
    Mein Verlangen, unterzutauchen, wuchs noch mehr. Stattdessen sah ich ihr ins Gesicht. »Warum hältst du die Augen geschlossen? Was hast du vor?«
    »Ich bekenne Farbe.« Sie öffnete die Lider. Ihre Iriden waren plötzlich rot.
    »Du bist ebenfalls kein Mensch«, sagte ich.
    »Aber obwohl wir beide keine Bewohner dieses Planeten sind, unterscheiden wir uns grundlegend. Ich bin Arkonidin, und du ... Was immer du sein magst, Rico, aber uns verbindet etwas.« Sie tippte mir gegen die Brust. »Dein Verlangen nach dem Meer ...« Langsam hob sie den Blick. »... meines nach den Sternen. Ich kann dir helfen, deine Sehnsucht zu erfüllen – wenn du auch mir hilfst.«

19.
    Doppelte Flucht
    Sid González
     
    Sue war verschwunden – von einem dieser Fantan-Leute entführt!
    Sids Gefühle überschlugen sich. So etwas hatte ja kommen müssen. Irgendeine Katastrophe lag von Anfang an förmlich in der Luft, so faszinierend und, wie Reginald Bull nicht müde wurde zu betonen, ungefährlich das Spindelschiff mit all seinen verrückten Einzelheiten auch auf den ersten Blick sein mochte.
    »Was tun wir?«, fragte der junge Teleporter-Mutant. »Wie finden wir Sue?«
    »Wir verlangen, mit einem Fantan zu sprechen«, sagte Bull. »Weil dieser Jenves und sein Stallwache-Partner für uns verantwortlich sind, beobachten sie uns sicher.«
    »Und wenn nicht?«
    Bull wirkte mit einem Mal gar nicht mehr so ruhig und gelassen wie die ganze Zeit vorher, seit sie den Fantan-Raumer betreten hatten. In diesen Augenblicken kehrte sein Feuer zurück, das Sid zuvor schmerzlich vermisste.
    »Wenn nicht«, erklärte Bull, »werde ich dafür sorgen, dass sie uns ihre Aufmerksamkeit widmen.« Er hob beide Arme, ballte die Hände zu Fäusten.
    Eric Manoli sah völlig verwirrt aus. »Willst du einen Fantan suchen und ihn angreifen?«
    Im Unterschied zu dem ehemaligen Schiffsarzt der STARDUST wusste Sid sofort, worauf Bull anspielte, und es war ganz seine Meinung. Nach Sues Entführung wurde es Zeit, ein deutliches Zeichen zu setzen. »Unsinn! Notfalls gehen wir zurück in diese
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