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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega
Autoren: Christian Montillon
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Ausstellungshalle, oder was immer es sein mag, und schlagen dort alles kurz und klein! Dann werden sie angerannt kommen!«
    Manoli nickte langsam. So, wie Sid ihn bislang kennen gelernt hatte, war er im Unterschied zu Bull die Ruhe selbst.
    »Jenves!«, rief Bull ins Leere. »Hören Sie mich?«
    Es erfolgte keine Reaktion.
    Bull sprach mit zunehmender Lautstärke weiter. »Wir müssen Sie sprechen, Jenves! Sie wissen, was Ihr Kollege Skelir getan hat? Wir verlangen, dass Sie Sue Mirafiore sofort freigeben und dass ihr nichts geschieht.«
    Sie standen nach wie vor an der großen Panoramascheibe, durch die sie das Treiben im An- und Abflugshangar beobachten konnten. Sid tippte demonstrativ gegen die Scheibe. »Dort drinnen gibt es übrigens genug Fantan, wenn wir mit einem dieser Kerle sprechen wollen. Mit ihren ganzen gestohlenen Sachen scheinen sie ja bester Laune zu sein. Verderben wir ihnen die Stimmung?« Es würde nur einen Mini-Teleportersprung kosten, ein paar Meter bis auf den Boden des Hangars.
    Eric Manoli schüttelte den Kopf. »Es ist besser, wir versuchen zunächst, direkt einen der beiden Fremden zu erreichen, die für uns verantwortlich sind.«
    Dieser Wunsch wurde ihnen schneller erfüllt, als Sid es für möglich hielt. Skelir war der Einzige dieser Zylinderwesen, den er auf Anhieb von seinen Artgenossen unterscheiden konnte, weil er im Unterschied zu den anderen Fantan nur jeweils vier Arm- und Beintentakel besaß. Und nicht nur er spazierte in aller Seelenruhe auf die drei Menschen zu, sondern auch Sue.
    Sid eilte ihr entgegen. Sie schien unverletzt zu sein. »Warum hat er dich entführt? Was hat er mit dir angestellt?«
    »Ruhig, Sid, behalt die Nerven!«, forderte Reginald Bull – zum tausendsten Mal, wie es ihm vorkam.
    »Nicht dass ich Besun Rechenschaft schuldig wäre«, sagte Skelir, »aber ich habe mit ihr reden müssen.«
    Sid stellte sich zwischen Sue und den Fremden. Vielleicht wäre es doch besser, wenn sie alle von hier verschwanden. Ein paar Teleportersprünge, und die Fantan konnten sich nach neuem Besun umsehen. Aber er hielt sich zurück. Er war Teil dieser Mission, und er würde auf Reginald Bull hören. Er musste sich unter- und einordnen, auch wenn es ihn schmerzlich an seine Zeit bei Clifford Monterny erinnerte, wo er gelernt hatte, was Hierarchie bedeutete.
    Sue hielt ihre silbrige Übersetzungsscheibe in der Hand und strich beiläufig mit den Fingerspitzen darüber. Sie blickte Sid genau ins Gesicht, und sie sah dankbar aus, weil er sich um sie sorgte. »Er hat mir nichts getan.« Ihre Stimme klang nicht so, als würde Skelir sie zu dieser Behauptung zwingen.
    Der Fantan drehte sich so, dass er aus seinen unheimlichen Augenlöchern Sue ansehen – anglotzen konnte. »Wie ich es dir versprochen habe, bist du zurück bei deinen Artgenossen.«
    Täuschte sich Sid, oder bewegten sich bei diesen Worten die feinen Schuppen in der oberen Hälfte des Zylinderleibs ein wenig? Der Teleporter glaubte nicht, dass Menschen jemals in der Lage sein würden, die Mimik dieser Fremdwesen zu begreifen; falls diese überhaupt eine Mimik besaßen, mit der sie ihre Gefühle ausdrückten.
    Der Außerirdische entfernte sich auf drei seiner Extremitäten.
    Sue blickte ihm nach. »Ich glaube, ich verstehe ihn nun besser.«
    »Erklär es mir«, bat Bull. Genau das strebte er die ganze Zeit über an – die Eigenart der Fremden kennen zu lernen.
    Sid dachte an die Zeit zurück, die er mit Sue und den anderen Straßenkindern in John Marshalls Pain Shelter verbracht hatte. Sie war stets etwas Besonderes gewesen, eine Art ruhender Pol. Das hatte Sid allerdings nie interessiert, er hatte sich lieber zurückgezogen, in seine eigene Welt, in seine Phantastereien von Sternen und von Außerirdischen. Diese Träume waren inzwischen wahr geworden – auf eine noch viel unglaublichere Weise, als Sid es sich hatte vorstellen können.
    Das zierliche Mädchen, das noch jünger aussah, als es tatsächlich war, richtete den Blick in den Hangar. Ihre Augen weiteten sich, als sie das ständige Kommen und Gehen darin sah. »Besun ist für Skelir alles. Er strebt es an, es hilft ihm, aber er fürchtet es zugleich. Er ist in dieser Hinsicht allerdings kein typischer Fantan.« Sie tippte mit dem Zeigefinger gegen die Scheibe. »All diese Aliens dort unten müssen sich mit diesen Problemen wohl nicht abplagen. Skelir wäre gern wie sie. Sein Leben ist ein einziger Widerspruch. Ich ... ich bedauere ihn.«
    Sid konnte kaum
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