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Eine Frau zum Heiraten

Eine Frau zum Heiraten

Titel: Eine Frau zum Heiraten
Autoren: Penny Jordan
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PROLOG
    Es gibt auf Hochzeiten eine sehr alte Tradition, die besagt, dass die Frau, die den Brautstrauß fängt, als Nächste heiraten wird.
    Als die Braut aus dem Hotelzimmer kam, schüttelte sie ein letztes Mal ihre Röcke auf und warf einen prüfenden Blick auf ihre lange Satinschleppe, bevor sie sich ihrem frischgebackenen Ehemann zuwandte und ihn liebevoll anlächelte.
    Ihre beiden Brautjungfern – ihre beste Freundin und die Cousine ihres Mannes – hatte sie weggeschickt.
    “Komm, lass uns nach unten gehen”, drängte er. “Sonst fragen sich unsere Gäste noch, was wir hier so lange machen.”
    Lachend gingen sie zur Treppe und blieben oben noch einmal stehen, um die fröhliche Gesellschaft zu betrachten. Der Empfang war in vollem Gang.
    “Heute ist der glücklichste Tag meines Lebens”, flüsterte Sally ihrem Mann zu.
    “Meiner auch”, erwiderte Chris, während er ihr die Hand drückte und den Kopf neigte, um sie zu küssen.
    Arm in Arm begannen sie, die Treppe hinunterzugehen. Dabei rutschte Sally plötzlich aus und schrie auf. Die Leute, die unten an der Treppe standen, eilten besorgt nach vorn. James, der Trauzeuge des Bräutigams, Chris’ älterer Bruder und zwei Hotelmitarbeiter kamen Sally zu Hilfe, während die beiden Brautjungfern und Sallys Stiefmutter automatisch die Hand ausstreckten, um die Blumen zu retten, die Sally beim Sturz hatte fallen lassen.
    Sally, die sich mittlerweile wieder aufgerappelt hatte, lächelte schalkhaft. “Das wär’s. Jetzt wird es noch drei Hochzeiten geben.”
    “Nein!”
    “Niemals!”
    “Ausgeschlossen!”
    Alle drei Frauen protestierten einstimmig, und ihre Blicke verrieten, dass sie die Behauptung der Braut kategorisch zurückwiesen.
    Sie würden niemals heiraten!
    Die drei schauten sich an, bevor sie sich wieder zu Sally umdrehten.
    Das Ganze war nur ein dummer alter Aberglaube. Es hatte nichts zu bedeuten. Und jede von ihnen wusste, dass sie auf keinen Fall heiraten würde, egal was die beiden anderen taten.
    Sally lachte immer noch, als sie an Chris’ Arm die letzten Stufen herunterkam.
    Ihre beiden Brautjungfern hatten ihr bereits vorher unabhängig voneinander erklärt, dass sie nicht beabsichtigten, an irgendwelchen albernen Ritualen teilzunehmen, indem sie um den Brautstrauß wetteiferten. Und was ihre Stiefmutter betraf …
    Sally krauste die Stirn. Wann würde Claire endlich akzeptieren, dass sie als vierunddreißigjährige Witwe nicht, wie sie immer behauptete, zu alt war, um noch einmal mit einem neuen Partner zusammenzuleben?
    Sobald die Festreden vorüber waren, machten Sally und Chris die Runde unter den Gästen. Unterdessen packten die beiden Brautjungfern und Claire die Geschenke zusammen. Plötzlich entdeckte Poppy, Chris’ Cousine, Sallys Brautstrauß auf einem Tisch. Sie konnte nicht anders und ging hin, um ihn in die Hand zu nehmen. Dabei traten ihr die Tränen in die Augen.
    “Vergiss es.” Star, die andere Brautjungfer, nahm ihr den Strauß entschlossen aus der Hand. “Es ist nur ein alberner Aberglaube. Es hat nichts zu bedeuten, und ich werde es beweisen, indem ich hier unmissverständlich klarstelle, dass ich niemals heiraten werde.”
    Als ihr Blick auf eine ungeöffnete Flasche Champagner fiel, öffnete sie sie geschickt und schenkte drei Gläser voll. Nachdem sie Poppy und Claire ein Glas gereicht hatte, verkündete sie herausfordernd: “Ich bin bereit zu schwören, dass ich niemals heiraten werde. Was ist mit euch beiden?”
    “Ich habe bestimmt nicht vor, wieder zu heiraten”, stimmte Claire etwas sanfter zu.
    Poppy nickte unter Tränen. “Ich werde nicht heiraten. Nicht jetzt, da Chris …” Wieder traten ihr die Tränen in die Augen, als sie sich mit den anderen solidarisch erklärte.
    Alle drei prosteten sich zu, ohne sich bewusst zu sein, dass jemand ihr Gespräch mit angehört hatte …

1. KAPITEL
    Claire Marshall ließ bedauernd den Blick durch die Empfangshalle des Hotels schweifen, die mittlerweile leer war. Überall lag Konfetti auf dem Boden.
    War es wirklich erst wenige Stunden her, dass ihre Stieftochter und deren frischgebackener Ehemann unter einem wahren Blumenregen lachend diese Treppe heruntergekommen waren?
    Es war eine perfekte Hochzeit gewesen. Nur die Tatsache, dass ihr Mann, Sallys Vater, nicht bei ihnen gewesen war, hatte ihre Freude ein wenig getrübt.
    Obwohl er bereits seit über zwei Jahren tot war, vermisste Claire ihn immer noch. Er war ein guter Ehemann gewesen – nett, liebevoll und
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