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Eine Frau zum Heiraten

Eine Frau zum Heiraten

Titel: Eine Frau zum Heiraten
Autoren: Penny Jordan
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wollte Alex endlich sein eigenes Leben leben.
    “Pass auf, du bist der Nächste”, hatte Sheri, die Zweitjüngste, ihn geneckt. “Jetzt, da du uns nicht mehr bemuttern musst, wirst du dir eine Frau suchen, eine Familie gründen … und wieder von vorn anfangen.”
    “Niemals”, erwiderte er entschlossen. “Meinen Bedarf an Kindererziehung habe ich bei euch fünfen schon gedeckt.”
    Daraufhin sah sie ihn ernst an. “War es denn wirklich so schlimm?” Die Antwort darauf gab sie ihm gleich selbst. “Na ja, ich glaube, manchmal schon. Du hast es mit uns nicht leicht gehabt, aber du hast uns immer unterstützt und geliebt. Es hat dich doch hoffentlich nicht davon abgeschreckt, selbst zu heiraten und eine Familie zu gründen, oder? Ich meine, wir sind alle verheiratet und haben Kinder – abgesehen von Doug, der gerade erst geheiratet hat. Aber ich wette, dass er und Lucille nicht mehr lange warten werden. Du bist so gut zu uns gewesen. Ich mag gar nicht daran denken …”
    “Dann tu es auch nicht”, riet er, und Sheri merkte sofort, dass es besser war, nichts mehr zu sagen. Es gab Momente, in denen man Alex nicht zu sehr unter Druck setzen durfte.
    Sie hatte gar nicht daran denken wollen, was passiert wäre, wenn Alex nach dem Tod ihrer Eltern nicht die Vaterrolle für sie und ihre Geschwister übernommen hätte. Amy, die Zweitälteste, war damals zwölf gewesen, aber der Altersunterschied zwischen den übrigen Geschwistern betrug jeweils nur höchstens anderthalb Jahre, und Doug war zu dem Zeitpunkt erst fünf. Der Unfall lag mittlerweile zwanzig Jahre zurück.
    Um nicht nach England gehen und dort als Vermittler für seine Onkel fungieren zu müssen, hatte Alex einige Bedingungen hinsichtlich seiner Unterkunft gestellt, die unmöglich zu erfüllen waren. Zumindest hatte er das angenommen. Er hatte natürlich nicht ahnen können, dass der Leiter ihrer Vertretung in England eine verwitwete Schwägerin hatte, die ihm die gewünschte Unterkunft zur Verfügung stellen konnte.
    Alex verzog das Gesicht, als er seinen Platz im Flugzeug einnahm. Dennoch lächelte die Stewardess ihm zu. Er trug ausgeblichene Jeans und ein weißes T-Shirt, das den Blick auf seine muskulösen, sonnengebräunten Arme freigab – für einen Passagier der ersten Klasse ein ziemlich ungewöhnliches Outfit.
    Normalerweise machte die Stewardess sich nichts aus diesen dunkelhaarigen Machotypen, doch bei diesem Prachtkerl würde sie eine Ausnahme machen!
    Seine grauen Augen konnten unter gewissen Umständen sicher sehr streng, sogar eisig blicken, aber seine dichten dunklen Wimpern und sein markantes Profil hatten etwas sehr Anziehendes.
    “Miss, Miss … Wir sitzen in Reihe F. Wo ist das bitte?” Widerstrebend wandte die Stewardess ihre Aufmerksamkeit einem Paar mittleren Alters zu, das auf sie zukam. Pech gehabt, dachte sie. Da das Flugzeug ausgebucht war, würde sie sicher keine Zeit haben, mit diesem allein reisenden attraktiven Mann zu flirten.
    Alex bemerkte das unverhohlene Interesse der Stewardess, ignorierte es aber. Im Moment stand ihm nicht der Sinn nach einer Beziehung – egal welcher Art. Vorerst war es für ihn das Wichtigste, seinen Auftrag in England zu erledigen und anschließend auf dem schnellsten Weg in die Staaten zurückzukehren und seinen Onkeln höflich, aber bestimmt zu erklären, dass er nicht vorhatte, in ihre Fußstapfen zu treten.
    Er wollte sein zukünftiges Leben nicht damit verbringen, sich zwanzig Jahre oder noch länger Sorgen um das Schicksal des familieneigenen Unternehmens und dessen Mitarbeiter zu machen, sondern sein eigenes Leben führen und seine Träume verwirklichen.
    Er wollte sich aus dem Berufsleben zurückziehen, sein Boot zu Ende bauen und dann … Vielleicht würde er eines Tages ja tatsächlich um die Welt segeln. Kurzum, er wollte all die Dinge tun, zu denen er bisher nie die Gelegenheit gehabt hatte, weil er zu sehr damit beschäftigt gewesen war, sich um seine Geschwister zu kümmern.
    Einen Augenblick lang fragte sich Alex, wie diese Witwe wohl sein mochte. Er hoffte, dass sie keine penible Hausfrau war. Schon jetzt bedauerte er es, zu diesem Trick gegriffen zu haben, und fragte sich, wie bald er seiner Vermieterin erklären konnte, dass er es sich anders überlegt hatte und sich lieber eine Wohnung mieten wollte. Niemals hätte er damit gerechnet, dass Tim Burbridge so schnell jemanden auftreiben würde, der seinen Anforderungen im gewünschten Maße gerecht wurde.
    Als das Flugzeug
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