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Eine Frau zum Heiraten

Eine Frau zum Heiraten

Titel: Eine Frau zum Heiraten
Autoren: Penny Jordan
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beschäftigt war, für seine Geschwister zu sorgen, dass er keine Zeit hatte, zu heiraten und selbst eine Familie zu gründen. Wie er wohl ist? Anscheinend …”
    “Sehr ehrenwert und furchtbar langweilig”, ergänzte Claire trocken.
    Beide begannen zu kichern.
    “Das wollte ich nicht sagen”, protestierte Hannah. “Ach übrigens, was hat es damit auf sich, dass du mit den beiden Brautjungfern einen Pakt geschlossen hast, nicht zu heiraten?”
    “Was?” Claire sah sie verwirrt an, doch dann begriff sie. “Ach das … Es war eigentlich kein Pakt, sondern vielmehr ein Akt weiblicher Solidarität. Die arme Poppy hat mir so leidgetan, Hannah. Alle wissen, was sie für Chris empfindet. Sally hat hin und her überlegt, ob sie sie bitten soll, Brautjungfer zu sein, aus Angst, es könnte eine zu große Belastung für Poppy sein. Doch die beiden waren sich darin einig, dass es Poppy in eine noch unangenehmere Lage gebracht hätte, wenn Sally es nicht getan hätte. Und was Star betrifft … Na ja, du weißt ja über sie Bescheid. Ihre Mutter ist bereits mehrfach geschieden und hat gerade eine Affäre mit einem Mann, der jünger ist als Star. Ihr Vater hat mittlerweile neun Kinder von verschiedenen Frauen und kann sich um keines davon richtig kümmern. Kein Wunder, dass Star so gegen das Heiraten ist …”
    “Dann stimmt es also nicht, dass ihr drei euch geschworen habt, euch gegenseitig zu unterstützen und ledig zu bleiben?”
    Claire blickte ihre Freundin starr an. “Wer hat dir das erzählt?”
    “Ah, es stimmt also tatsächlich. Jemand ist zufällig an der Tür vorbeigegangen und hat euch gehört. Allerdings kann ich dir nicht sagen, wer es war. Angeblich hat man schon Wetten darüber abgeschlossen, ob ihr drei immer noch solo seid, wenn Sally und Chris ihren ersten Hochzeitstag feiern.”
    “Ach wirklich?”, entgegnete Claire heftig. “Nur damit du es weißt: Ich werde nie wieder heiraten, Hannah.” Leise fügte sie hinzu: “John war ein wundervoller Ehemann, und ich habe ihn sehr geliebt.”
    Hannah war ebenfalls ernst geworden. “Du bist doch erst seit zwei Jahren verwitwet, Claire. Eines Tages wirst du einem Mann begegnen, der dir bewusst macht, dass du immer noch eine Frau bist. Wer weiß? Vielleicht ist es sogar dieser Amerikaner!”
    “Niemals”, erwiderte Claire überzeugt.
    Für sie würde es weder eine zweite Ehe geben noch eine intime Beziehung zu einem Mann. Dafür gab es gewichtige Gründe, von denen allerdings nur John gewusst hatte. Unter anderem vermisste sie ihn deshalb so schmerzlich.
    John hatte sie so gut gekannt wie kein anderer, und niemand würde sie je so gut kennenlernen wie er – vor allem kein anderer Mann.
    Als Alex Stevenson an Bord des Flugzeugs ging, das in Heathrow landen würde, runzelte er die Stirn. Er hatte den Posten in England nicht haben wollen und alles darangesetzt, um drum herumzukommen. Erst seine Onkel, der Aufsichtsratsvorsitzende und der ehemalige Vorstandsvorsitzende, der inzwischen im Ruhestand war, hatten ihn gemeinsam dazu gebracht, seine Meinung zu ändern.
    Als er ihnen im Sitzungssaal gegenübergesessen hatte, hatte Alex beteuert, er sei sehr zufrieden mit seiner derzeitigen Position und wolle auf keinen Fall nach England geschickt werden, um die Probleme in der englischen Vertretung zu lösen. Doch gegen seinen Rat hatten seine Onkel darauf bestanden, sich in die Firma einzukaufen.
    “Okay”, hatte er gesagt, “in Großbritannien herrscht also eine Hitzewelle, und alle Leute wollen eine Klimaanlage. Im nächsten Sommer könnte es aber schon ganz anders aussehen, und dann sitzt ihr mit einem großen Bestand da.”
    Er hatte seine ganze Überredungskunst aufbieten müssen, um die Klimaanlagen in diversen Unternehmen in Großbritannien abzusetzen. Nur dadurch war es ihm gelungen, die dortige Vertriebsfirma vor dem Konkurs zu retten. Aber genug war genug. Der Gedanke daran, dass er viel Zeit investieren musste, um die marode Vertretung zu sanieren, frustrierte ihn.
    Wie zur Hölle hatten die beiden alten Knaben bloß erraten, dass er vorgehabt hatte, sich langsam aus dem Unternehmen zurückzuziehen, damit er nicht irgendwann in ihre Fußstapfen treten musste?
    Er war jetzt achtunddreißig, und es gab noch viele Dinge, die er tun wollte, ja
musste
. Da war zum Beispiel das Boot, das erst halb fertig war. Seit seiner Highschool-Zeit träumte er davon, auf Kolumbus’ Spuren zu segeln.
    Nun, da auch sein jüngster Bruder von zu Hause ausgezogen war,
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