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Eine Frau zum Heiraten

Eine Frau zum Heiraten

Titel: Eine Frau zum Heiraten
Autoren: Penny Jordan
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besorgt Irene wirkte, seufzte Claire leise.
    “Also gut”, stimmte sie schließlich zu. “Aber ich bezweifle, dass Tims neuer Chef begeistert sein wird, wenn er …”
    “Unsinn. Dein Haus wird genau seinen Erwartungen entsprechen”, erklärte Irene und begann, sämtliche Vorzüge aufzuzählen. “Es liegt in der besten Wohngegend der Stadt, und du hast genug Platz für Gäste. Er kann Sallys altes Zimmer und ihr Bad benutzen und sich in einem der anderen Schlafzimmer ein Büro einrichten. Er kann seinen Wagen im Garten abstellen, und außerdem hat er Familienanschluss.”
    “Familienanschluss? Ich bin doch ganz allein”, protestierte Claire.
    “Eben nicht. Sally und Chris und wir sind auch noch da. Davon abgesehen hast du einen großen Freundeskreis und bist Mitglied im Fitnesscenter. Dorthin kannst du ihn mitnehmen und …”
    “
Wohin
soll ich ihn mitnehmen? Warte mal einen Moment, Irene …”
    Irene hörte ihr jedoch überhaupt nicht zu, sondern stand auf, um sie zu umarmen. “Ich
wusste
, dass du es tun würdest. Schließlich ist es die ideale Lösung. Tim wird ein Stein vom Herzen fallen. Der Arme hatte Angst davor, du könntest Nein sagen, zumal …”
    “Zumal was?”, erkundigte sich Claire.
    “Ach, nichts Wichtiges. Es ist nur so, dass dieser Mann morgen hier eintrifft und natürlich erwartet, dass Tim inzwischen alles geregelt hat. Für die ersten Tage haben wir ihm ein Hotelzimmer reservieren lassen …”
    “Er kommt
morgen
?”, wiederholte Claire. “Irene, seit wann weißt du …?”
    “Ich muss jetzt los”, fiel Irene ihr ins Wort. “Ich bin mit Mary verabredet und schon spät dran. Wir holen Alex morgen vom Flughafen ab und laden ihn morgen Abend zu uns nach Hause zum Essen ein. Du musst natürlich auch kommen, damit ihr euch kennenlernt und abmachen könnt, wann du ihm das Haus zeigst …”
    “Irene …”, wandte Claire ein, aber es war zu spät. Ihre Schwägerin hatte bereits den Rückweg angetreten.
    “Was machst du da?”
    Claire kniete im Bad, das an das Gästezimmer grenzte, und blickte auf. Ihre Wangen waren gerötet. Sie hatte ihre Freundin und Nachbarin Hannah gar nicht hereinkommen hören. Nun legte sie den nassen Lappen weg.
    “Ich räume alles für meinen Untermieter leer”, erwiderte sie etwas außer Atem und erzählte Hannah dann, was passiert war.
    “Typisch Irene. Diesmal hat sie dich reingelegt, stimmt’s?”, bemerkte Hannah trocken. “Ein Untermieter, und wie ich vermute, ist er Junggeselle, sonst hätte er bestimmt ein Haus gemietet. Das wird sicher einige Aufregung geben … Wie er wohl aussieht?”
    “Keine Ahnung, und es ist mir auch egal.” Claire stand auf und betrachtete geistesabwesend die Fliesen, die sie gerade geputzt hatte. Dabei hob sie ihr Haar im Nacken an.
    Ihr dichtes dunkles Haar, das von Natur aus lockig war, nervte sie manchmal richtig. Sally ärgerte sie oft damit, dass sie mit dem kastanienbraunen Haar, dem herzförmigen Gesicht und der zierlichen Statur aussah, als wäre sie genauso alt wie sie. Dabei war Claire fast zehn Jahre älter als ihre Stieftochter.
    Daher hatte sie auch den Kopf geschüttelt, als Sally zum Spaß vorgeschlagen hatte, sie solle Brautjungfer für sie sein, und erklärt, sie sei eine reife Frau.
    “Eine reife Frau?”, hatte Sally gespottet. “Du siehst eher wie ein junges Mädchen aus. Es ist komisch”, hatte sie etwas ernster hinzugefügt, “aber obwohl du über zehn Jahre mit Dad verheiratet warst, hast du so etwas … Jungfräuliches an dir. Ich weiß, es klingt verrückt, aber es stimmt. Chris ist es auch aufgefallen …”
    “Du bist unmöglich”, schalt Hannah sie jetzt. “Du bist eine Frau im besten Alter, dazu alleinstehend, und willst mir weismachen …”
    Als sie Claires Blick sah, lenkte sie schnell ein. “Schon gut. Ich weiß ja, wie sehr du John vermisst. Es ist nur so ein Jammer, das ist alles. Aber eines verstehe ich nicht. Wenn dieser Knabe Tims Chef ist, warum will er dann zur Untermiete wohnen?”
    “Er möchte bei einer Familie wohnen”, erklärte Claire geduldig. “Offenbar kommt er aus einer Großfamilie. Irene hat mir erzählt, dass seine Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen sind, als er achtzehn war. Daraufhin hat er für seine Geschwister die Vaterrolle übernommen und sich und sie durchs College gebracht. Dann hat er eine Stelle in dem familieneigenen Unternehmen angenommen, um die Familie zusammenzuhalten.”
    “Verstehe. Und ich nehme an, dass er so damit
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