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Perry Rhodan - 2539 - Schreine der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan - 2539 - Schreine der Ewigkeit
Autoren: Marc A. Herren
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brennenden Augen starrte Saedelaere auf die Stelle, über der eben noch Samburis Yuras Projektion geschwebt hatte.
    Die schwarzen Augen, das wallende Haar, das nicht in dieser Zeitebene verankert schien.
    Folge der Spur meiner Sternjuwelen dann wirst du mich hoffentlich finden ..., lautete so der entscheidende Teil ihrer Botschaft? Für Alaska Saedelaere, den Maskenträger, Unsterblichen, Einsamen, lautete die Antwort jedenfalls: Ja.
    Die Suche nach Samburi Yura würde weitergehen. Vielleicht vermochte die LEUCHTKRAFT Samburis Sternjuwelen oder ihre Kraft über große Distanzen anzumessen? Wieso war er nicht vorher auf diesen Gedanken gekommen?
    Ein Warnsignal schreckte ihn aus seinen Gedanken.
    »Alaska! Die Instabilität des Lichtturms schreitet voran! Es handelt sich nicht um einen kontrollierten Vogang!«
    »Bringt das Fenster näher an mich heran!«, befahl Saedelaere.
    Nur Augenblicke später manifestierte sich der Fensterrahmen direkt vor dem Terraner. Er stemmte sich hoch, lief drei Schritte weit und stand direkt vor Eroin Blitzer.
    »Wie sieht die Lage aus?«
    »Bei allen achtundvierzig Lichttürmen kommt es zu rasch abfallenden Energiewerten ...«, begann Eroin Blitzer, brach aber ab und starrte auf die goldene Fibel in Saedelaeres Hand.
    Fallun Vierauf und N'tur Lind erhoben sich von ihren Sitzen, glotzten erst auf Samburis Schmuckstück, dann mit ungekünstelter Ehrfurcht auf den Maskenträger.

15.
    Harmonie des Todes

    Keffira schiebt sich nahe an mich heran, blickt mir tief in die Augen, während ihr sorgsam lackierter Schnabel unbesorgt vor sich hin plappert. Ich atme tief ein und genieße ihren Duft eine Mischung aus pflegendem Gefiederreiniger, Parfum und eine Spur Sexualduftstoffe; das sichere Anzeichen dafür, dass sie in
    den nächsten Tagen empfängnisbereit sein wird.
    »Jetzt sind wir zusammen, Keffira«, sage ich. »Für immer.«
    Sie blickt mich an, und ich denke, dass ich noch nie etwas Schöneres gesehen habe in meinem Leben. Aber weshalb lächelt sie so traurig?
    Keffiras Kopf schlingt sich um mich, ganz eng, und wir umhalsen uns. Ich spüre ihr weiches Federkleid, den Puls ihres Blutes, jeden Atemzug, will, dass dieser Moment nie endet.
    Langsam löst sie sich von mir, blickt mich an. »Das war eine Verabschiedung, mein Lieber«, sagt sie traurig. »Die Energie versiegt ich muss gehen.«
    Ich erschrecke, mein Inneres zieht sich zusammen. »Das kannst du nicht tun! Ich ... ich brauche dich!«
    »Nein«, sagt sie sanft und lächelt. »Du bist stark und einfallsreich. Du wirst dir das Leben gestalten, Syrst. Doch dafür musst du zuerst aufwachen ... So lebe wohl!«
    »Nein Keffira!«
    *
    Syrst erwachte.
    Der Schock vertrieb die Schwäche, wie ein eisiger Windstoß eine Kerzenflamme auslöschte.
    Er blinzelte und sah vor sich die Kishtar-Ak im Arenastaub liegen. Das intensive Türkis der Kristallspitze hatte sich auf ein verwaschenes Grün reduziert.
    »Keffira!«
    Er kroch zum Kristall und hob ihn mit beiden Händen hoch. Das lebendige Flackern, das er zuvor darin wahrgenommen hatte, war fast gänzlich verschwunden.
    »Nein, ihr Götter! Das dürft ihr Keffira nicht antun das dürft ihr mir nicht antun!«
    Syrst hob den Kristall weiter hoch und schmiegte seinen Kopf daran, in der irrsinnigen Hoffnung, Keffiras Geist zu spüren, ihr sagen zu können, dass sie nicht gehen durfte.
    Seinetwegen.
    Aber da war nichts. Syrst ließ den
    Kristall sinken und betrachtete ihn schockiert. Aus dem lebhaften Türkis war wieder ein stumpfes totes Giftgrün geworden.
    Keffiras Geist war verweht. Endgültig.
    Und mit ihm das Bewusstsein von Svage und den anderen Auserwählten, deren Leben in den Kristall aufgesogen worden waren.
    Svages Kreis hatte sich geschlossen.
    Sie alle waren weder im Ruf aufgegangen, noch zu Wächtern geworden. Die ganze Zeremonie war ... sinnentleert gewesen!
    Syrst Tykvenst Lokop hob den Kopf, betrachtete mit betäubten Sinnen die gähnend schwarze Öffnung zum Blütenblatt der Zeitrose. Wie auch immer es ausgesehen haben mochte es war nicht mehr da. Mit ihm waren die sieben alten Wächter verschwunden.
    Wie kann das sein?, fragte er sich. Sind sie tot? Entführt worden? Wer kann so etwas nur tun?
    Er erinnerte sich daran, dass vor ein paar Tage Fremde im Schrein der Ewigkeit gesichtet worden waren, was für kurze Zeit für Aufregung im abgeschotteten Quartier der Auserwählten gesorgt hatte. Die herbeigeeilte Sicherheitsmannschaft hatte ihnen später versichert, dass die beiden
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