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Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor

Titel: Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor
Autoren: Frank Borsch
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eine historische Darstellung des Schiffs. Es ist ein Konglomerat, über Jahrhunderte gewachsen, erweitert mit dem, was eben zur Hand war, und geplant von Dutzenden verschiedenen Köpfen. Ich kann keine detaillierte Aussage über die strukturelle Belastbarkeit dieser Konstruktion machen, aber sie dürfte gering sein. Ein falscher Schubstoß – und das Schiff bricht auseinander ...«
    Sinnafochs Blick wanderte auf der Suche nach einer Schwachstelle in Hartoks Argumentation über das Zentrale-Holo. Der Vatrox fand keine.
    »Gut. Dieses Schiff mag zu groß sein. Dann nehmen wir eben ein kleineres.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ein Beiboot. Dieses Schiff muss Beiboote besitzen.«
    »Natürlich! Wieso bin ich nicht gleich draufgekommen? Ich sehe nach.« Hartok machte sich mit neuem Eifer an der Konsole zu schaffen. Als er sich wieder aufrichtete, war der Elan aus seinen Gesten verschwunden. »Aussichtslos«, sagte er. »Die UHLM verfügt über acht Boote. Aber es sind Schlepper, um Frachtmodule zu anderen Schiffen zu bugsieren oder auf Planeten zu landen. Ihre Unterlichttriebwerke sind stark genug, um ein Schlachtschiff in Fahrt zu bringen, aber ihre Überlichttriebwerke sind rudimentär. Wir würden keine tausend Lichtjahre weit kommen.«
    Es war das Eingeständnis ihres Scheiterns. Sie würden sich ein paar Stunden gegen die Sippe halten können, vielleicht sogar ein paar Tage. Aber was nützte das schon, wenn sie ihre Flucht nicht fortsetzen konnten?
    »Was jetzt?«, fragte Hartok schließlich, als der Vatrox schwieg. »Ergeben wir uns?«
    »Niemals!« Sinnafoch sah zu den besinnungslosen Mehandor. »Wieso auch?«
    *
    Sinnafoch ging zu den Bewusstlosen, beugte sich über die Männer und musterte sie.
    Die wohlige Wärme, die das Kompliment des Vatrox in Hartoks Magen ausgelöst hatte, verwandelte sich übergangslos in eine sengende Stichflamme.
    Der Oxtorner hastete Sinnafoch hinterher, stellte sich neben ihn. »Was hast du vor?«
    Der Vatrox antwortete nicht. Langsam ging er um den Haufen Mehandor herum, die mit seltsam angewinkelten Gliedern neben- und übereinander auf dem Zentraleboden lagen. Als hätte man sie auf die Ladefläche eines Transporters geworfen und sie achtlos wie Abfall in einer Ecke abgeladen.
    Sinnafoch blieb vor einem der Mehandor stehen. »Der hier wird uns aushelfen!«
    Es war der Mann, der sich bei ihrem Überfall zu Boden geworfen hatte.
    »Wieso er?«
    Der Mann unterschied sich nicht von den übrigen. Alle männlichen Mehandor waren stämmige, kräftige Männer mit langen Haaren und Bärten. Sie entsprachen dem Klischee ihres Volkes so perfekt, als seien sie auf dem Reißbrett entworfen worden.
    Sinnafoch wandte den Kopf, sah Hartok verwundert an.
    »Du bist doch ein Mensch. Siehst du es nicht?«
    Der Vatrox versetzte dem Okrill, der neben ihm kauerte, einen Schlag in die Seite. »Weck ihn auf, Philip!«
    Die Zunge des Okrill schnellte vor, schleckte über den bloßen Hals des Mehandor. Der Körper des Mannes erbebte, als Philip damit begann, schwache, aber langsam stärker werdende Stromstöße auszuteilen. Die Lider des Mehandor flatterten und schließlich – der gesamte Körper des Mannes bebte inzwischen – blieben sie oben.
    Der Mann sah sie an.
    Seine Pupillen waren unnatürlich geweitet. In seinem Blick lag blanker Hass.
    »Komm mit!«, befahl ihm Sinnafoch. »Du wirst uns helfen.«
    Trotz gesellte sich zu dem Hass. Einen Augenblick lang glaubte Hartok, der Mann würde sich weigern, aber dann stemmte er seine muskulösen Arme gegen den Boden und wuchtete sich hoch. Schwankend hielt er sich auf den Beinen.
    Hartok streckte ihm eine Hand hin. Der Mehandor ignorierte sie.
    Sie eskortierten ihn zu dem Pult.
    »Wie heißt du?«, fragte Sinnafoch.
    »Yemin.«
    »Du bist in der Lage, dieses Schiff zu steuern, Yemin?«
    »Natürlich!« Stolz schimmerte in diesem einen Wort durch.
    »Dann tu es für uns«, sagte Sinnafoch. »Meine Gefährten und ich wollen einen bestimmten Punkt erreichen. Es ist uns sehr wichtig. Wichtiger als unser Leben. Bring das Schiff an den Ort, dessen Koordinaten ich dir gebe, und wir verlassen euch.«
    »Tatsächlich?«, entgegnete Yemin, aber dann wandte er sich um und machte sich an der Konsole zu schaffen. Seine Finger huschten über die Sensorflächen, schneller, als selbst die Augen des Oxtorners ihnen hätten folgen können.
    Sinnafoch hob den Strahler und presste ihn dem Mehandor in den Rücken. »Versuch nicht, uns zu hintergehen!«
    »Sehe ich aus, als
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