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Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor

Titel: Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor
Autoren: Frank Borsch
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bestimmt nicht harmlos. Er würde alles für seine Suche tun. Er ... er macht mir Angst! Verstehst du?«
    Vandur verstand, auch wenn er es nie zugegeben hätte, nicht einmal gegenüber seiner Tochter. Mehandor kannten keine Angst.
    Doch Vandur hatte sie kennengelernt, vor vielen Jahren. Durch einen Zufall war die UHLM damals in ein Manöver der arkonidischen Flotte geraten. Die Arkoniden hatten das Schiff aufgebracht und Vandur ihrem Kommandanten vorgeführt. Es war Bostich persönlich gewesen, der unsterbliche Imperator. Bostich hatte den Patriarchen mit ausgesuchter Höflichkeit behandelt, aber dies hatte nicht darüber hinwegtäuschen können, dass bloß ein Wort des Imperators Vandur und seine Sippe vom Abgrund trennte. Bostich hätte die Sippe ohne zu zögern ausgelöscht, hätten sie seine Pläne auch nur im Geringsten behindert.
    Die Begegnung hatte keine fünf Minuten gedauert. Aber es waren die Minuten in Vandurs Leben gewesen, in denen er gelernt hatte, was Angst war. Auch wenn er immer noch versuchte, es sich nicht einzugestehen.
    Er musterte seine Tochter, den Krüppel. Setzten die lebenserhaltenden Geräte aus, die an ihren Rücken geschnallt waren, würde sie innerhalb von Stunden sterben. Mit einer bloßen Handbewegung hätte er sie gegen die Wand wischen, sie auslöschen können. Und doch war sie stärker als er. Sie gestand sich ihre Angst ein. Sie gestand sie ihm ein.
    »Sinnafoch und dieser Oxtorner«, sagte Kithara. »Sie haben etwas zu verbergen, ein Geheimnis.«
    »Ja«, stimmte der Patriarch zu. Es war der Grund, weshalb er die Schiffbrüchigen an Bord behalten hatte. Ihr Geheimnis mochte wertvoll sein. Wertvoll genug vielleicht, um die UHLM weiter zu verlängern, damit er als erfolgreichster Patriarch in die Sippengeschichte eingehen konnte. Zumindest würden sie die Heißsporne an Bord beschäftigen. Solange sie an Bord waren, musste der Patriarch keinen Umsturz befürchten.
    »Wofür hältst du die beiden?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht.« Kithara zuckte mit den Achseln. Wie alle ihre Gesten waren sie nur eine Andeutung, ein Abklatsch dessen, zu dem ein gewöhnlicher Mehandor fähig war. »Das Sippennetz meldet ungewöhnlich starke Aktivität der Liga-Flotte in der gesamten Milchstraße.«
    »Das ist nicht neu. Sie hält schon seit Wochen an.«
    »Schon. Aber die Aktivität hat sich seit dem 26. Februar verlagert. An dem Tag, an dem Konverterauge von Oxtorne geflohen sein will. Der Schwerpunkt der Flottenaktivität liegt jetzt in einer Kugelsphäre von mehreren tausend Lichtjahren Durchmesser. Ihr Mittelpunkt ist das Illema-System, dessen Hauptwelt Oxtorne ist.«
    »Das kann ein Zufall sein.«
    »Kann, ja. Aber da ist noch mehr. Ich habe mir die Space-Jet genauer angesehen, den Treffer. Die Proben der Schmelzkante lassen keinen Zweifel offen: Standard-Impulsgeschütz der Liga-Flotte!«
    Der Patriarch sagte nichts. Die Liga Freier Terraner. Sein Instinkt hatte ihm gesagt, dass die Schiffbrüchigen ein Geheimnis verbargen, ein großes wahrscheinlich. Aber wenn selbst die Flotte der Terraner ...
    »Vater!«, unterbrach Kithara seine Gedanken. »Ich kann nur raten, was dieser dürre Kerl und der Oxtorner vor uns verbergen. Aber eins ist sicher: Ihr Geheimnis ist ein Brocken, der zu groß für uns ist. Wir werden uns an ihm verschlucken!«
    Sie schwebte zu ihm, hing eine Armlänge von ihm in der Luft. »Wir müssen sie schnellstens loswerden, hörst du? Sperren wir sie in ihre Jet, setzen sie aus und löschen alle Daten der Positronik. Als hätten sie nie existiert!«
    Vandur neigte den Kopf, um den Blick seiner Tochter nicht erwidern zu müssen. Kithara hatte recht. Sie rührten an Dingen, die zu groß für sie waren. Sie mussten ihre Passagiere loswerden, bevor die Liga-Flotte auf sie aufmerksam wurde.
    Es würde Verwicklungen geben. Niemand würde glauben, dass ein Zufall die Schiffbrüchigen an Bord geführt hatte.
    Also weg mit ihnen, wie Kithara sagte.
    Aber was dann? Der Alltag an Bord würde wieder einsetzen, die Unruhe ihren Fortgang. Nicht lange und er würde sich auf dem Steg wiederfinden, der in die Unendlichkeit mündete ...
    Nein.
    »Sie sind viel zu wertvoll!«
    »Vater, bitte! Sie bringen Unglück!«
    »Unsinn!« Er brüllte es.
    Kithara zuckte zusammen. Sie war empfindlich wie ein Schmetterling gegen körperliche Bedrohungen.
    »Aber gut«, fuhr er leiser fort, »wenn es dich beruhigt, werde ich dafür sorgen, dass sie dir nichts zuleide tun können.«
    Er hob den Arm und
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