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Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor

Titel: Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor
Autoren: Frank Borsch
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rief die Wachen über das Multifunktionsarmband. »Bechnar? Temmer?«
    Er wartete auf die unverzügliche Meldung der vertrauten Stimmen. Er hatte zwei seiner zuverlässigsten Leute für die Aufgabe ausgewählt.
    Die Meldung kam nicht.
    Er tippte gegen das Armband. Es musste defekt sein. Er rief die Diagnosefunktion auf. Einen Augenblick später leuchtete das Display blau auf. Das Armband funktionierte einwandfrei.
    Er registrierte, wie sich Kitharas Augen weiteten.
    Der Patriarch rief die Kameras auf, die die Kabine der Schiffbrüchigen überwachten.
    Ein Holo entstand über seinem Handgelenk. Es war ein schwarzes Loch.
    »Was ist da los?«, fragte er.
    Die Schockwelle einer Explosion, die durch das Schiff raste, antwortete ihm.

4.
    Philip rannte voraus, den Hauptkorridor entlang.
    Der Mehandor-Raumer war eine sonderbare Konstruktion. Auf den Orterschirmen der Space-Jet hatte Hartok es an das Skelett eines Fisches erinnert, zwischen dessen Gräten die Hand eines Riesen Klumpen gesteckt hatte. Die Klumpen hatten sich als Container oder Tanks erwiesen, die Schwanzflosse als die Haupttriebwerke, und der Kopf des »Fischs« bildete den Bug, der die Zentrale beherbergte.
    Die Zentrale war ihr Ziel.
    Sie gingen es frontal an, durch den Nervenkanal, der die »Wirbel« miteinander verband. Es war die einzige Möglichkeit, die ihnen blieb, aber das kümmerte sie nicht. Ihre Chance war die Überraschung, und die Überraschung hing von ihrer Schnelligkeit ab.
    Der Hauptkorridor ermöglichte sie ihnen.
    Es war später Abend. Der Korridor war weitgehend verlassen, nur hin und wieder begegneten sie Springern. Keine Kämpfer, sondern Frauen und Jugendliche, Techniker, auf dem Weg von oder zu ihren Arbeitsstätten oder einfach »draußen«, auf der Flanierstraße des Schiffs. Mehandor lebten auf ihren Schiffen, erinnerte sich Hartok. Diese merkwürdige Walze war das Zuhause einer Sippe, eine kleine Stadt im All.
    Philip betäubte die Mehandor mit Zungenschlägen, ehe sie verstanden, was auf sie zukam.
    Sinnafoch und Hartok folgten ihm, verabreichten einzelnen Mehandor, die sich noch regten, Narkoseladungen mit den erbeuteten Kombistrahlern.
    Sie erreichten die Zentrale, ohne dass ein Alarmsignal den Korridor erfüllte.
    Hartok rannte zu einem Mehandor, den der Okrill einige Augenblicke zuvor betäubt hatte, nahm ihn auf, als handele es sich um eine Puppe. Die Uniform wies den Mann als Angehörigen der Zentrale-Besatzung aus. Er musste eben seine Schicht beendet haben oder im Begriff gewesen sein, in einem anderen Teil des Schiffs einen Auftrag zu verrichten.
    Er hatte einen struppigen roten Bart, der ihm bis auf die Brust reichte.
    Der Oxtorner packte das Handgelenk des Mannes und drückte die Handfläche gegen den Sensor neben dem Schott. Blaues Licht flackerte auf, bestätigte die Berechtigung des Mannes, und das Schott glitt zur Seite.
    Sinnafoch nickte ihm zu. Die orangefarbenen Augen des Vatrox funkelten erregt. Er hob den Kombistrahler an, stellte ihn von Betäubung auf Thermofeuer.
    »Was hast du vor?«, rief Hartok, aber es war zu spät.
    Das schwere Schott war in die Wand geglitten, gab den Blick auf die Zentrale frei. Sie war ein Halbrund, begrenzt von einem Panorama-Holofeld. Es zeigte den Blick ins All: Schwärze und die Lichtpunkte von Sternen. Zwei Dutzend Konsolen waren über die Fläche verteilt, ungefähr an der Hälfte standen Mehandor und überwachten die Schiffsfunktionen.
    Sinnafoch zielte und drückte ab.
    Ein Energiestrahl schlug in eine unbesetzte Konsole am gegenüberliegenden Ende der Zentrale ein. Sie explodierte.
    Die Mehandor erstarrten, dann wirbelten sie überrascht, aber folgerichtig herum: Was zählte, waren nicht die brennenden Reste der Konsole, sondern der Ort, von dem aus der Strahl abgegeben worden war.
    Hartok reagierte schneller. Der Oxtorner bestrich sie mit Narkosestrahlen. Gurgelnd sackten die Mehandor in sich zusammen. Nur einer der Männer war geistesgegenwärtig genug, sich auf den Boden zu werfen. Hartok setzte ihn mit einem letzten, präzise gezielten Schuss außer Gefecht, bevor er den Strahler aus dem Gürtel ziehen konnte.
    Der Überfall hatte kaum mehr als fünf, sechs Pulsschläge gedauert.
    »Philip, los!«, befahl Sinnafoch. Der Okrill sprang von Mann zu Mann, um sicherzugehen, dass sich keiner mehr regte.
    Erst in diesem Augenblick schrillte der Alarm. Eine Klappe an der Decke öffnete sich, und ein hundegroßer Löschroboter fiel heraus. Er nahm Kurs auf die brennende
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