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Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor

Titel: Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor
Autoren: Frank Borsch
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der Hangarschleuse andockte. Die Mehandor, ohnmächtige Zuschauer, zuckten zusammen.
    Ein sechster Schuss. Der Ring war beinahe geschlossen.
    »Aber dir hat der Mut gefehlt, dein schäbiges kleines Leben hinter dir zu lassen«, sagte Sinnafoch. »Du bist ein Werkzeug, Steelion Hartok, doch in dir ruht ein Potenzial für mehr, weit mehr. An meiner Seite hättest du dein Potenzial ausgeschöpft, wirklich gelebt.«
    Das innere Schleusentor des Hangars glitt zur Seite, gab den Blick auf das Beiboot frei. Es war eine violett schimmernde Linse.
    Der siebte Schuss. Der Abschluss des Ringes.
    »Du hattest nicht den Mut«, sagte Sinnafoch. »Ich bedaure es.«
    Eine Öffnung bildete sich im Rumpf der Linse.
    Riesige Gestalten kamen hervor. Ihre kleinen Augen lagen tief in den Höhlen von Köpfen, die an jene von Raubfischen erinnerten. In den Klauen hielten sie Strahler von der Größe kleinerer Geschütze.
    Die Kämpfer Sinnafochs.
    Das Kanonenfutter, das ihm bedingungslos ergeben war, das ihm folgte, ganz gleich, wohin er sie führte.
    Die Kämpfer rannten los, verteilten sich im Hangar. Hartok hätte erwartet, dass ihre Schritte wie Donnerschläge hallten, aber sie waren sanft und geschmeidig, geräuschlos.
    »Leg deine Waffe ab, Steelion Hartok!«, befahl Sinnafoch.
    Der Oxtorner tat es. Sie war nutzlos geworden.
    Dann erschien Sinnafoch wieder, so unvermittelt, wie er verschwunden war.
    Die riesigen Kämpfer sanken bei seinem Anblick ehrfürchtig auf die Knie.
    Sinnafoch nahm ihre Geste mit der Beiläufigkeit, wie sie eine Selbstverständlichkeit verdiente.
    Der Vatrox war Herr der Lage. Er kostete es aus.
    Schweigend schritt er durch den Hangar, besah sich die hilflosen Menschen. Er verweilte bei dem Patriarchen, bei der mittlerweile vor Schmerzen leise stöhnenden Kithara, bei dem bewusstlosen Yemin, bei dem Haufen der Mehandor, der sich eng aneinanderdrängte, wie eine Herde Schafe, die von Wölfen eingekreist war und verzweifelt Schutz bei ihresgleichen suchten.
    Schließlich hielt er bei Hartok an. »Du hast den Tod verdient. Ihr alle habt es.«
    Hartok wartete auf den Schuss, der ihn auslöschen würde, auf das Kommando an die einäugigen Riesen, sie alle zu töten.
    Sinnafoch hob die Hand, aber es war kein Schießbefehl. Die Riesen formierten sich neu, bildeten einen schützenden Kreis um den Vatrox. Ihre Rücken waren Sinnafoch zugewandt, ihre Augen und Waffen auf den Oxtorner und die Mehandor.
    Sinnafoch wandte sich ab und ging zu dem Beiboot. Vor der Öffnung der Linse hielt er an, drehte sich um und rief: »Philip, komm!«
    Der Okrill zirpte und mit einem langen, freudigen Satz war er bei seinem neuen Herren. Mit einem zweiten Satz verschwand er in der Linse.
    Sinnafoch ließ den Blick über den Hangar streichen. Der Glanz seiner leuchtenden Augen verlor an Intensität, als er innerlich Zwiesprache hielt.
    »Ihr Menschen seid merkwürdige Wesen.«
    Damit wandte sich der Vatrox ab und stieg in die Linse.
    Das Tor der Schleuse schloss sich. Ein metallischer Schlag zeigte an, dass das Beiboot abgelegt hatte.
    Frequenzfolger Sinnafoch ging weiter seinen Weg.

15.
    Vandurs Tage als Patriarch waren gezählt.
    Der alte Mehandor legte den Raumanzug an und trat in die Schleusenkammer.
    Als er den Helm schloss, nahm er den Duft von Schweiß so intensiv wahr wie seit langer Zeit nicht mehr. Es war sein Schweiß, der Schweiß seiner Welt, der seines Lebens.
    Er würde ihn bald hinter sich lassen.
    Das äußere Schott öffnete sich. Die Sterne erwarteten ihn; glitzernde weiße Punkte am schwarzen Firmament. Sie waren unverändert.
    Ein Stern stach heraus. Er war größer als die übrigen, gab ein helleres Licht ab. Oa, die Sonne, in deren Nähe die UHLM und ihre Sippe um ein Haar ihr Ende gefunden hätten. Das Schiff war in der Nähe des Sterns geblieben, während die Sippe es gründlich überprüfte. Die Belastungen der vergangenen Tage waren erheblich gewesen. Jetzt galt es Wunden zu schließen, an Material wie an Menschen.
    Vandur stieß sich routiniert ab, seine rechte Hand schloss sich um das Geländer des Stegs, die Magnetsohlen fanden Halt.
    Der alte Mehandor machte sich auf den Weg.
    Er nahm Abschied, während er Schritt um Schritt dem Ende des Stegs entgegenging. Von seinen Jahren als Patriarch, von der Sippe, die ihm alles bedeutet hatte. Jede Freude, die zählte, jedes Leid, das zählte, hatte er an Bord der UHLM gefunden.
    Er fand, dass es ein gutes Leben gewesen war. Gäbe man ihm die Möglichkeit, er würde es
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