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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8
Autoren: Lynsay Sands
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Prolog
    „Du fliegst mit einem der Firmenjets. Wenn wir am Flughafen eintreffen, wird die Maschine schon bereitstehen und auf dich warten.” Thomas Argeneau nickte zwar, doch er war mehr mit den Kleidungsstücken beschäftigt, die er von den Bügeln in seinem begehbaren Kleiderschrank zerrte und in einen Rucksack steckte. Etienne warf ihm einen flüchtigen Blick zu und platzte dann heraus: „Warum hat Mutter nicht angerufen?”
    Da Thomas darauf keine Antwort wusste, verzog er nur das Gesicht und zuckte die Achseln. Ihm machte es sehr zu schaffen, dass Marguerite Argeneau nach siebenhundert Jahren als Haushaltsvorstand auf einmal beschlossen hatte, einen Beruf auszuüben. Aber sie gab sich nicht damit zufrieden, irgendwo als Sekretärin zu arbeiten oder sich eine vergleichbar alltägliche Arbeit zu suchen. Nein, sie hatte sich dafür entschieden, in die Fußstapfen von Miss Marple und Co. zu treten und als Schnüfflerin zu agieren. Die Frau, die ihr Leben lang kaum einmal das Haus verlassen hatte, wurde auf einmal als Privatdetektivin tätig und flog nach Europa, um dort nach der Mutter eines fünfhundert Jahre alten Vampirs zu suchen.
    Thomas konnte durchaus ihren Wunsch nachvollziehen, sich die Zeit mit einer Aufgabe zu vertreiben, dennoch wäre es ihm lieber gewesen, sie hätte sich etwas weniger Exotisches ausgesucht insbesondere etwas, das sie vom heimischen Kanada aus hätte erledigen können, anstatt durch die Welt zu reisen.
    „In den ersten drei Wochen hat sie jeden Abend angerufen, manchmal waren es sogar zwei Anrufe an einem Tag, und plötzlich meldet sie sich überhaupt nicht mehr. Irgendetwas muss ihr zugestoßen sein”, murmelte Etienne.
    Mit einem Blick über die Schulter erkannte Thomas, dass sein blonder und üblicherweise sanftmütiger Cousin in diesem Moment alles andere als sanftmütig war. Etienne ging in dem recht beengten Raum auf und ab; Sorgenfalten durchzogen sein Gesicht. Sorge war die Gefühlslage, unter der gegenwärtig die ganze Familie litt. Seit drei Tagen hatte niemand mehr ein Wort von Marguerite Argeneau gehört, was normalerweise sicher kein Problem wäre. Ihre einzige Tochter Lissianna aber hatte sich im letzten Monat ihrer ersten Schwangerschaft befunden, als Marguerite in Richtung Europa aufgebrochen war, und aus dem Grund hatte sie sich regelmäßig nach ihrem Befinden erkundigt. Jeder wusste, sie würde auf der Stelle alles stehen und liegen lassen und sich auf den Heimweg machen, sobald bei Lissianna die ersten Wehen einsetzten, und eben deshalb war das plötzliche Schweigen so beunruhigend.
    „Thomas.” Etienne blieb stehen und fasste nach seinem Arm. „Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du hinfliegst, um nach ihr zu sehen.... wir alle wissen das zu schätzen.”
    „Ich bin auch um sie besorgt”, meinte Thomas mit einem knappen Schulterzucken und packte weiter, obwohl er wusste, er hatte soeben die Untertreibung seines Lebens ausgesprochen.
    Biologisch betrachtet war Marguerite Argeneau zwar nur seine Tante, aber er war von ihr großgezogen worden, und für Thomas hatte es niemanden sonst gegeben, der einer leiblichen Mutter näherkam als sie. Daher liebte er sie mindestens so sehr, wie auch ihre Tochter und die Söhne sie liebten.
    „Ich wünschte, ich könnte dich begleiten”, fügte Etienne betrübt hinzu und ging wieder nervös auf und ab. „Wenn ich nicht diesen Termin hätte.... ”
    Thomas reagierte nicht darauf. Er wusste nur zu gut, Etienne wollte, so wie jeder andere aus seiner Familie, nach dem Rechten sehen, um dem beharrlichen Schweigen der Frau auf den Grund zu gehen, doch sie konnten einfach nicht so kurzfristig losziehen und ihre Pflichten vernachlässigen. Allerdings war ihm auch bekannt, dass sie längst alle notwendigen Vorbereitungen trafen, um ihm so bald wie möglich folgen zu können. Thomas hoffte inständig, dass es gar nicht erst so weit kommen musste. Er wollte nichts lieber, als sie lebend und wohlbehalten antreffen, um sich dann von ihr eine lächerlich simple Erklärung anzuhören, weshalb sie nicht angerufen hatte.
    Das plötzliche Klingeln eines Telefons ließ beide Männer innehalten. Dann beobachtete Thomas, wie Etienne ein Handy aus der Tasche zog. Nachdem er sich gemeldet hatte, schwieg er eine Weile und lauschte aufmerksam, und nach einem knappen
    „Okay” steckte er das Gerät wieder weg. „Das war Bastien”, ließ Etienne ihn wissen. „Es ist ihm gelungen, für dich ein Zimmer im Dorchester Hotel in London zu
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