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Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria

Titel: Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria
Autoren: Arndt Ellmer
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dazu.«
    Eloa fuhr auf. »So etwas behaupten höchstens ein paar Schiffskommandanten. Es kann niemals die offizielle Politik Tefrods sein.«
    »Wir wissen es nicht, aber wir müssen damit rechnen.«
    Eloa wollte es noch immer nicht glauben. Tefrod, die Zentralwelt ihres Volkes, garantierte für den Schutz aller jener Welten, die nicht über eine eigene Raumflotte verfügten oder deren Kontingente hauptsächlich ziviler Natur waren. Daran hatte sich seit dem Untergang der Meister der Insel und der Reorganisation des tefrodischen Reiches nichts geändert.
    »Ein Jahr ist eine lange Zeit«, sagte Tokul. »Wenn Tefrod bis jetzt keine Schiffe geschickt hat, wird es nie passieren.«
    Verblüfft sah Eloa ihren ältesten Sohn an. Solche Töne war sie von ihm nicht gewohnt. Tokul redete wie ein Erwachsener. Dabei hatten ihn gesellschaftliche und politische Themen nie interessiert. Und jetzt plötzlich?
    Er ist reifer, als ich dachte , stellte sie fest. Und er wusste es bisher geschickt zu verbergen.
    Die Okkupation trug bestimmt ihren Teil dazu bei. Die latente Bedrohung veränderte das Bewusstsein der meisten Chatrianer. Keiner traute noch dem Frieden vergangener Jahre.
    Auch Eloa erwischte sich immer wieder dabei, dass sie aus dem Fenster sah und nach bewaffneten Fahrzeugen Ausschau hielt. Anfangs hatte das Auftauchen der Walzenschiffe nur Rätselraten ausgelöst. Kein Tefroder hatte sich vorstellen können, dass die seit Jahrtausenden harmlosen Gaids in kriegerischer Absicht kamen. Inzwischen wussten sie es alle besser.
    Draußen im Korridor erklang plötzlich das leise und rhythmische Stampfen metallener Füße. Ein Trupp Miniroboter marschierte auf. In einer geordneten Zweierreihe hielten sie Einzug ins Wohnzimmer. Hinter ihnen tauchte Andrag mit der Fernsteuerung auf.
    »Ihr braucht keine Angst zu haben«, sagte er mit heller Stimme. »Meine Kampftruppe wird uns schützen.«
    *
    Eloa kannte Growan Vendredi vom Sehen. Er wohnte im gegenüberliegenden Turm der Anlage. Growan war nicht mehr jung, sah aber dennoch gut aus. Auf sein tatsächliches Alter wies nur das schlohweiße Haar hin.
    »Komm herein«, sagte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Seit dem frühen Morgen bin ich unterwegs, von Tür zu Tür, von Stockwerk zu Stockwerk. Das Visifon ist mir zu gefährlich, also suche ich die Nachbarn persönlich auf. Egal ob ich jemanden antreffe oder nicht, hinterlasse ich diese Folie.«
    Ein ganzes Bündel hing über seinem Arm. Er nahm eine und reichte sie Eloa. »Bitte lest das. Es steht alles drauf, was wichtig ist. Sicatemos Licht auf euch!«
    »Sicatemos Licht auf dich!«
    Er eilte weiter. Während Eloa in die Wohnung zurückkehrte, überflog sie den Text auf der Folie. »Growan lädt zu einer Besprechung in den Bunker ein«, sagte sie in Richtung Wohnzimmer. »Für heute Abend!«
    Satol erschien unter der Tür. Er war fahl im Gesicht, als sei er dem Tod begegnet. »Sie haben gerade Bilder gezeigt. Die Gaids haben über der Thoronis eine Orbitalfähre abgeschossen, angeblich weil der Pilot den Befehl nicht befolgt hat, am Boden zu bleiben.«
    Eloa schluckte. »Sie greifen immer stärker in unser Leben ein. Ihr solltet heute Abend darüber reden. Du wirst doch teilnehmen, oder soll ich gehen?«
    »Ich mache das.« Satol nahm ihr die Folie aus der Hand und las sie durch. »Hört sich vernünftig an«, meinte er. »Es kann nicht schaden, die Meinung der Nachbarn zu kennen.«
    »Ich gehe mit«, sagte Tokul. »Du hast doch nichts dagegen, oder?«
    »Und ob! Das ist was für Erwachsene. Ihr bleibt hier und hört euch an, was eure Mutter euch zu sagen hat. Die Gaids sind unberechenbar. Wir wollen keines unserer Kinder verlieren.«
    Tokul trollte sich in sein Zimmer, und Andrag wandte seinem Vater demonstrativ den Rücken zu.
    »Ihr seid brave Kinder, das sollten wir mal festhalten«, sagte Eloa in versöhnlichem Ton. »Seit der Ankunft der Gaids herrscht auf unserem Planeten jedoch der Ausnahmezustand. Diese Wesen sind unsere Feinde, wir müssen uns vor ihnen in Acht nehmen. Deshalb ist es wichtig, dass ihr euch in kritischen Situationen sofort und ohne Nachfrage an die Anweisungen eurer Eltern haltet.«
    Sie rief ihnen ins Gedächtnis, was in dem Jahr seit dem Überfall alles geschehen war. Zerstörte Transporter und Passagierraumer, vernichtete Monde, drei voll besetzte Raumstationen in Fetzen geschossen ... Das alles waren Zeichen, dass sie sich vor der Unberechenbarkeit der Gaids hüten mussten.
    Darüber hinaus störte die
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