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Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria

Titel: Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria
Autoren: Arndt Ellmer
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Godelis. Die durchsichtigen Röhren des Antigravbahnhofs leuchteten schon von Weitem zu ihnen herüber.
    Eloas Kommunikator meldete das Eintreffen einer Nachricht. Flüchtig musterte sie die Textbotschaft auf dem winzigen Display.
    »Schneller!«, sagte sie dann. »Wir fliegen direkt zur Wohnung.«
    Von unten herauf traf sie ein fragender, schüchterner Blick aus den Augen ihrer Tochter. Eloa nahm Sativa in den Arm. »Keine Sorge, daheim ist alles in Ordnung.«
    *
    »Pato!«
    Satol war zu Hause. Er stand im Durchgang von der Diele zum Wohnzimmer. Im Türrahmen spiegelte sich das Licht des Wandbildschirms. Sativa flitzte zu ihrem Vater und begrüßte ihn.
    Eloa ließ sich Zeit, bis ihre Tochter die Liebkosungen beendete. Dann begrüßte sie ihren Mann. Sie versuchte in seinem Gesicht zu lesen, aber es blieb finster wie in all den Monden seit dem Überfall.
    Der SAMMLER hatte sich lange Zeit im Asteroidenfeld herumgetrieben und seine Spuren zu den Fundorten der Hyperkristalle verwischt. In einem an Frechheit nicht zu überbietenden Einsatz hatte das Team die bereits im SAMMLER eingelagerten Vorräte mit den Beibooten zu einem der Monde des sechsten Planeten gebracht und dort in Kavernen eingelagert, während der SAMMLER die Walzen der Gaids abgelenkt hatte.
    »Feierabend!«, sagte Satol. »Für uns gibt es nichts mehr zu tun. Die Schrumpfköpfe verbieten uns, weiterhin am Rand des Sonnensystems zu arbeiten.«
    Eloa betrat das Wohnzimmer. Tokul saß in einem der Sessel, den Blick wie gebannt am Bildschirm. Andrag hörte sie in seinem Zimmer mit einem seiner Roboter spielen.
    In der dreidimensionalen Darstellung liefen die Nachrichten des planetaren Senders Tefa-12.
    »Die Meister der Insel sollen die Gaids holen«, fuhr Satol fort. »Warum sind sie hier? Die einzige Erklärung ist der Rote Zwerg dort draußen. Aber wieso haben sie ihn erst nach vier Jahren bemerkt?«
    Der Stern war da, er besaß eine feststellbare Masse, eine Albedo, er strahlte Wärme und einiges andere ab – und er stand unverrückt an der Stelle, wo er aufgetaucht war. Längst hätte er anfangen müssen, zusammen mit der gelben Sonne Sicatemo um einen gemeinsamen Schwerpunkt zu kreisen, mit all den gefährlichen oder tödlichen Auswirkungen auf die Bahnen der acht Planeten und ihrer Monde.
    Nichts dergleichen geschah. Der kleine Stern stand still, während das Sicatemo-System weiter unbeirrt seine Bahn zog. Nicht einmal der Asteroidengürtel mit seinen Millionen Gesteinsbrocken reagierte auf die Existenz des nahen Massezentrums.
    »Wenn es nicht der kleine Stern ist, was dann?« In Gedanken fügte Eloa hinzu: Solange ihre Aufmerksamkeit nicht unserem kleinen Stern gilt, ist es halb so schlimm.
    Sie setzte sich zu Tokul auf die Sessellehne. Gemeinsam sahen sie die Trivid-Berichte an. Tekana-Tam glich an der Oberfläche einer Geisterstadt. In den Wohnnadeln, deren Spitzen hoch oben an den Wolken kratzten, brannte kaum noch Licht. Die Tefroder in der Stadt verhielten sich permanent so, als stünde ein Angriff der Gaids unmittelbar bevor. Wieder zogen dunkle Stäbe über den Himmel, diesmal mehrere Dutzend. Eloa sah sofort, dass sie deutlich tiefer flogen als zuvor.
    Die Bedrohung wuchs, je geringer der Abstand der Fahrzeuge zu den Dächern wurde. Schwer vorstellbar, dass es sich um einen Zufall handelte. Die Gaids führten einen Psychokrieg gegen die Bevölkerung. Und sie ließen sich dabei Zeit.
    »Wir haben Nachricht von Tefrod«, sagte Satol zu ihrer Überraschung. »Ein Hyperfunkspruch. Er wurde von einer Sonde abgestrahlt, die ein Schiff am Rand unseres Sonnensystems ausgesetzt hat. Der Funkspruch erreichte Chatria, noch ehe die Walzen die Sonde zerstören konnten.«
    Eloa hing an seinen Lippen. »Und? Nun sag schon!«
    »Wir sollen uns in Geduld üben. Nichts unternehmen, was die Gaids reizen könnte. Noch kennt niemand den Grund, warum sie Planetensysteme anderer Völker überfallen.«
    »Tefrod schickt keine Flotte?«
    »Zumindest jetzt nicht. Frag mich nicht, was es zu bedeuten hat. Der Virth hat seine Gründe, wenn er so entscheidet.«
    Er schwieg, doch sie sah ihm an, dass er noch etwas hatte sagen wollen.
    »Satol!«
    »Schon gut. Es gibt Fragmente anderer Hyperfunksprüche, die unsere Stationen hinter dem achten Planeten aufgefangen haben. Aus ihnen geht unter anderem hervor, dass der Virth die Flotten nur dort in den Kampf schicken will, wo es sich um wichtige Planeten und Sonnensysteme handelt. Sicatemo gehört bekanntlich nicht
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