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Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria

Titel: Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria
Autoren: Arndt Ellmer
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Jahren hinein. Bald aber schon wechselte sie auf Bilder aus der Vergangenheit – damals schien die Welt noch in Ordnung gewesen zu sein.
    Immer wieder warf sie einen Blick auf die Digitalanzeige. Mühsam, fast widerwillig, kroch die Zeit voran, jede Viertelstunde schien Ewigkeiten zu dauern. Als endlich der Morgen graute und sich ein schmaler heller Streifen hinter den Straßenschluchten zeigte, war Satol noch immer nicht zurück.
    Die Müdigkeit übermannte Eloa. Als sie gerade einnickte, hörte sie das leise Zischen der Wohnungstür.
    »Ich bin’s!« Satol stürmte herein. »Wir haben eine Entscheidung getroffen.« Er setzte sich neben sie.
    Eloa lehnte sich an ihn. Sie war hundemüde, und die Kinder würden bald aufwachen. »Was für eine Entscheidung?«, fragte sie schläfrig.
    »Die Gaids ziehen die Schlinge um unseren Hals immer enger. Erst verbieten sie uns die Raumfahrt im Sicatemo-System. Und jetzt untersagen sie die Luftfahrt auf den Planeten und zerstören die Orbitalstationen Chatrias. Von Tefrod haben wir keine Hilfe zu erwarten, zumindest nicht kurzfristig. Für eine Evakuierung, wie sie in anderen Sonnensystemen erfolgte, ist es längst zu spät. Wir müssen uns selbst helfen.«
    Eloa Nobili wurde schlagartig munter. »Was genau habt ihr im Bunker beschlossen?«
    Es kam ihr sofort verdächtig vor, dass er sie in die Arme nahm und sie so zärtlich küsste wie damals, als sie sich kennengelernt hatten, und dass er sagte: »Du duftest wundervoll!«
    »Was verheimlichst du mir?« Sie wurde unabsichtlich laut.
    Er überging die Frage. »In allen Städten und Siedlungen Chatrias organisiert sich der Widerstand. Die Gaids sollen nur kommen!«
    Eloa ahnte Schlimmes. »Satol Nobili, du hast drei Kinder und eine Ehefrau, vergiss das nie!«
    »Geh jetzt schlafen«, sagte er und strich ihr über das Haar.
    *
    Die Luft roch nach Ozon wie bei einer starken Ionisierung. Die Türme und Nadeln von Godelis warfen bizarr gezackte Schatten. Seltsame Eindrücke ... Eloa blieb stehen, während Sativa munter weiterhüpfte.
    Nach einer Weile hielt das Mädchen an. »Beeil dich, Mato! Bestimmt wartet Mitsinja schon auf mich.«
    »Ganz bestimmt tut sie das, kleiner Stern. Wir gehen auch gleich weiter. Ich ...«
    In den Ozongeruch mischte sich etwas anderes, Fremdes. Sie konnte nicht sagen, was es war. In den Straßenschluchten verdünnte der Wind die Moleküle bis zur Unkenntlichkeit.
    Eloa ging weiter. Der Geruch nahm an Intensität zu. Die Tefroderin beschleunigte ihre Schritte. Sativa bog soeben in den schmalen Seitenkanal ein, der abseits der Gleiterbahnen in die Tiefe führte.
    »Warte, Sati!«
    Ein Windstoß riss ihre Worte mit sich fort. Dafür trieb er ihr den fremden Geruch entgegen. Der erste Eindruck war so intensiv, dass Eloa würgte und sich beinahe übergab. Sie wusste nicht, was das war, ein Tier vielleicht, das sich aus den Waldzonen des Thoronis-Gebirges nach Tekana-Tam verirrt hatte.
    Mehrere Tiere! Der Wind trug drei oder vier Wolken mit sich.
    Die Tefroderin erreichte die Abbiegung und stieß mit Sativa zusammen, die eben zurückkehrte. Die Kleine hielt die Augen weit aufgerissen.
    Eloa milderte die Wucht des Zusammenpralls, so gut es ging. Dennoch konnte sie nicht verhindern, dass ein Schuh der Kleinen sie voll gegen das Schienbein traf. Tapfer verbiss sie den Schmerz.
    »Was ist? Was hast du?«
    Im Gesicht der Kleinen stand nackte Angst zu lesen. Sativa schien sie anfangs gar nicht wahrzunehmen. Erst nach einer Weile erkannte sie, wer sie festhielt. Die Kleine fing an zu schluchzen.
    Eloa streichelte ihr Gesicht, liebkoste sie, wusste sich gleichzeitig nicht zu helfen. Ihre Nase alarmierte sie. Ein hastiger Blick rundum, der nächste Abgang zu einem der Gebäude war keine zehn Meter entfernt. Sie rannte los, verschwand in dem Tunnel, der vom Gehweg hinab zum Eingang führte. Der Pförtnerroboter öffnete die Gleittür und ließ sie ein.
    »Bei Tefa! Was hat dich denn so erschreckt?«
    Sativa zitterte, klammerte sich strampelnd an sie. »Mato!«, sagte sie mit erstickender Stimme. »Sie ... haben ... keine ... Gesichter!«
    »Keine Gesichter?«
    Durch eine der von außen verspiegelten Panoramascheiben entdeckte sie vier Gestalten, die den Gehweg entlangmarschierten – groß, muskulös mit vergleichsweise winzigen Köpfen auf langen Hälsen.
    »Gaids!«, stieß sie betroffen hervor. »Die Gaids sind gelandet.«
    Nach etwas mehr als einem Jahr geschah das, was sie sich die ganze Zeit nicht gewünscht
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