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Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria

Titel: Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria
Autoren: Arndt Ellmer
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dunkelbraune Wuschelkopf verschwand zwischen den überhängenden Farnzweigen. Eloa hörte das Tapsen der kleinen Füße auf dem nassen Untergrund.
    Kaum zu glauben, dass mein kleiner Stern schon fünf Jahre alt ist , dachte sie und erinnerte sich an jeden einzelnen Tag der ersten vier Jahre, als die Welt noch in Ordnung gewesen war. An den Roten Zwerg draußen am Rand des Sicatemo-Systems hatten sie sich irgendwann gewöhnt. Er war einfach da, ein harmloser Zeitgenosse, der das Gravitationsgefüge nicht störte und lediglich ein paar Wissenschaftlern auf Chatria Kopfzerbrechen bereitete.
    Außerhalb des Systems hatte sich merkwürdigerweise niemand für ihn interessiert. Zumindest hatte sie nichts davon mitbekommen.
    Seit einem Jahr war jedoch alles anders, und es lag nicht an dem Zwergstern.
    »Sati, bleib hier!«
    Die Fünfjährige hörte sie nicht oder wollte sie nicht hören. Sie trippelte die leicht abschüssige Vegetationsbrücke hinab und den Uferweg entlang, der um den sprudelnden See führte.
    »Mato, hier ist es wundervoll!«, rief Sativa. »Im Wasser gibt es Fische. Darf ich baden? Ich will sie mir ansehen!«
    »Bitte komm schnell zu mir, Sati! Wir sind in Gefahr! Du weißt doch, dass sie hier ganz oft Patrouille fliegen! Dort kommen sie schon.«
    Fern im Osten tauchten hinter den Gipfeln der Thoronis dunkle Stäbe auf. Lautlos und mit hoher Geschwindigkeit zogen sie über das Gebirge hinweg und hielten auf die Tiefebene zu. Mehrmals täglich überflogen sie das Einzugsgebiet von Tekana-Tam, ohne der Stadt nahe zu kommen.
    Eloa glaubte nicht an eine unmittelbare Gefahr. Ihre Angst war mehr unterschwellig, vielleicht übertriebene Vorsicht. Aber man konnte nie wissen ...
    Die Tefroderin sah, dass ihre Worte nichts bewirkten. Sie rannte los, hetzte zum Uferweg hinab, packte Sativa und machte auf dem Stiefelabsatz kehrt. Mit dem zappelnden Kind unter dem Arm hastete sie zur Brücke zurück und suchte unter überhängenden Zweigen und Ästen Deckung.
    Sativa wehrte sich noch immer, aber langsam erlahmten ihre Kräfte. »Ich will runter, Mato!«
    »Erst müssen wir in Sicherheit sein. Warum hörst du nicht zu? Dein Vater und ich haben es dir schon oft genug gesagt. Wenn wir von Gefahr reden, dann musst du sofort gehorchen.«
    »Es ist so schön am See. Ich will runter.«
    Eloa tat ihr den Gefallen. Sativa setzte ihr Trotzgesicht auf und rieb sich die Druckstellen an den Armen. Eloa erwiderte ihren Blick ernst und nachdenklich, und irgendwie schien etwas darin zu liegen, was die Kleine in ihrem Innern berührte. Sativa fing an zu weinen.
    »Schon gut. Komm jetzt! Wir sollten verschwinden, bevor die fliegenden Stäbe hier sind.« Was immer es war – Gleiter oder kleine Raumschiffe –, kam Tekana-Tam dieses Mal näher als bisher.
    Sativa reichte ihr freiwillig die Hand. Nebeneinander eilten sie über die Brücke. Wertvolle Zeit verstrich, bis in Sichtweite endlich der Eingang zur unterirdischen Gleitbahn auftauchte.
    Inzwischen hatten die Stäbe, ein halbes Dutzend an der Zahl, die Peripherie der Vorstädte erreicht. Sie teilten sich in Zweiergruppen auf, die in unterschiedlichen Richtungen flogen. Eine hielt direkt auf das Zentrum der Stadt zu.
    Ein paar Schritte noch bis zum steinernen Tunnel, der zur Schleuse führte. Geschafft! Hier waren sie im Ortungsschatten.
    Auf der Aktivierungsplatte der Schleuse prangte ein Schriftband. »Manuelle Bedienung erforderlich!«
    Die Leitstelle hatte auf die Annäherung der Flugobjekte reagiert und das automatische System abgeschaltet. Viele Orte in der Stadt funktionierten inzwischen nach dem Prinzip, möglichst keine Emissionen zu erzeugen. Wozu immer es gut war, den Feind musste man nicht unnötig auf sich aufmerksam machen.
    Dass es sich bei den Besatzern um Feinde handelte, das hatte die Regierung schon vor einem Jahr unmissverständlich festgestellt.
    Eloa öffnete die Wandklappe. Dahinter lag das faustgroße Rad, das sich – einmal in Bewegung gesetzt – dank einer optimalen mechanischen Übersetzung wie von allein bis zum Anschlag drehte. Die Schleuse öffnete sich einen Spaltbreit, den Rest besorgte die Tefroderin ebenfalls von Hand.
    Als sie drinnen waren, wuchtete sie die beiden Schotthälften mit dem Gegenstück des Rades wieder zu. Die Notbeleuchtung ging an. Ein Blinklicht wies den Weg zur Treppe.
    »Mato, was bedeutet ›Gefahr‹?«, fragte Sativa, während sie in die Tiefe hinabstiegen.
    Eloa rang nach Worten. Satol und sie hatten schon ein paar Mal
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