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Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer

Titel: Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer
Autoren: Uwe Anton
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Perry?«, fragte er ungläubig. »Bist du es wirklich? Du bist also doch hier? Du bist gekommen? Wir haben schon nicht mehr damit gerechnet ...«
    Wir ...? Also hatte ich es tatsächlich mit einem Konzept zu tun!
    »Natürlich, Ras«, antwortete ich sanft. »Du hast schließlich nach mir gefragt. Ich bin sofort gekommen, als man mir mitgeteilt hat, dass du wieder bei Bewusstsein bist. Ich lasse doch keinen alten Freund im Stich. So gut müsstest du mich kennen.«
    Der schwarze Hüne schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Nein. Nicht Ras. Ich bin’s ... Fellmer. Fellmer Lloyd. Ras ist ... Ras ist ...« Er verstummte hilflos, als hätte er schon wieder vergessen, was er sagen wollte.
    »Fellmer?«
    Whistler hatte mir berichtet, dass Ras Tschubai bei seinem ersten Erscheinen behauptet hatte, er sei Fellmer Lloyd.
    Bei der Gestalt vor mir handelte es sich also tatsächlich um eine Art Konzept , wie ich es vermutet hatte. Zwei – mindestens zwei! – Bewusstseine, die ES in einen Körper gepackt und freigesetzt hatte. Fellmer und Ras waren gemeinsam gestorben. Da schien es nur logisch, dass sie auch gemeinsam materialisierten.
    Andererseits ... was war bei einer Superintelligenz schon logisch, gerade bei einer wie ES?
    Und warum sollte ES nun damit anfangen, früher aufgenommene Bewusstseine wieder freizusetzen? Was steckte dahinter? Konnte die Superintelligenz ihre Mentalsubstanz nicht mehr halten? Oder wollte sie uns helfen , indem sie uns wieder Mutanten zur Verfügung stellte? Stand uns eine so gewaltige Aufgabe bevor, dass wir sie ohne die Hilfe paranormal Begabter nicht bewältigen konnten? Fragen über Fragen, aber keine einzige Antwort.
    Noch nicht.
    Hinter mir räusperte sich Timber F. Whistler leise, doch ich drehte mich nicht um. Der Administrator des Stardust-Systems hatte Mondra und mich bei unserer Ankunft in der Medostation von Ares-Alpha in Empfang genommen und kurz ins Bild gesetzt. Als Ras endlich erwacht war, hatte Whistler mich sofort informieren lassen, und wir waren umgehend von dem neu entdeckten Polyport-Hof in Far Away nach Aveda zurückgekehrt.
    »Perry«, sagte Fellmer Lloyd im Körper von Ras Tschubai. »Wir müssen ... wir müssen ... zu ES ...«
    Hilflos sah er mich an. Dann schloss er die Augen, und sein Oberkörper erschlaffte, als hätte man jede Spannung aus ihm gezogen. Er fiel zurück auf das Medobett.
    *
    Ich hatte schon längst bemerkt, dass Whistler sich in meiner Gegenwart irgendwie unbehaglich fühlte. Schon vom ersten Augenblick an, als er mich im Stardust-System begrüßt und ich ihn mehr oder weniger unsensibel gefragt hatte, wieso er noch unter den Lebenden weile. Er hatte etwas vom »Goldenen Regen« der Superintelligenz ES gemurmelt, aber das hatte ich ihm keine Sekunde lang abgekauft.
    Ich vertraute meinem Instinkt. Konkrete Verdachtsmomente hatte ich keine.
    Einerseits schien er froh zu sein, dass ich endlich die Fernen Stätten erreicht hatte, ihm vielleicht mit Rat und Tat zur Seite stehen, ihm wichtige Fragen beantworten konnte. Andererseits schien er mir etwas zu verheimlichen, wenn meine Menschenkenntnis mich nicht trog.
    Aber was?
    Nun, da der Mutant wieder das Bewusstsein verloren hatte, wandte ich mich endlich an ihn. »Du wolltest etwas sagen, Timber?«
    Der etwa 240 Jahre alte Terraner zögerte kurz, als überlege er, ob es der richtige Moment sei, mir reinen Wein einzuschenken. Dann schien ihn aber der Mut zu verlassen.
    »So verhält er sich, seit er zum ersten Mal erwacht ist.«
    Da stand er vor mir, jener Mann, der die Übersiedlung von über 800 Millionen Bewohnern des Solsystems nach Stardust bewirkt hatte. Stardust war für ihn die Chance auf ein Utopia, einen neuen Anfang für einen Teil der Menschheit, in einer von ES garantierten Sicherheit.
    Einer Sicherheit, die etwa 116 Terra-Standardjahre gewährt hatte. Nun sah sich das kleine Sternenreich direkt an mehreren Fronten bedroht. Und das Ausmaß dieser Bedrohungen ließ sich nicht genau abschätzen.
    Er hatte an seine Vision geglaubt, glaubte noch immer daran. Doch er verschwieg mir etwas, hielt etwas vor mir zurück.
    Warum? Was verheimlichte er?
    Darüber konnte ich später nachdenken. Unser primäres Interesse musste zurzeit dem Konzept der beiden Mutanten gelten, des Teleporters einer- und des Telepathen und Orters andererseits.
    Icho Tolot räusperte sich. Auf eine durchaus angenehme Weise, musste ich ihm zugutehalten. Offensichtlich unterhielten sich alle Lebewesen, auch Haluter, in einer
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