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Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer

Titel: Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer
Autoren: Uwe Anton
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den Gedanken aber sofort wieder.
    Icho Tolot hielt den endgültigen Abschied kurz. Weitere Worte waren überflüssig; es war alles gesagt.
    Wir halfen Ras an Bord. Das Schott schloss sich hinter uns und nahm uns die Sicht auf den Planeten und den Freund. Das Letzte, was ich von dem Haluter sah, war, wie er den rechten Handlungsarm zum Gruß hob.
    Zwei Minuten später startete MIKRU-JON. Die Planetenoberfläche schien unter uns schnell kleiner zu werden, der Himmel über uns schnell größer und dunkler.

2.
    Wir flogen nach Osten, wie Ras Tschubai oder Fellmer Lloyd – oder wer auch immer von den beiden gerade die Kontrolle über den Körper hatte und zu uns sprach – es uns aufgetragen hatte. Das Konzept hatte noch einmal betont, dass die Angelegenheit keinen weiteren Aufschub duldete, ES uns dringend erwartete, und MIKRUJON machte Tempo.
    Wir hatten zunächst Avateg hinter und unter uns gelassen, den größten Kontinent Avedas. Kurz darauf kam die Landmasse des viel kleineren Kontinents Rangoh in Sicht, und auch sie blieb bald hinter uns zurück. Wir flogen immer weiter nach Osten und erreichten schließlich den freien Ozean.
    Ich hatte nur wenig Zweifel, was unser Ziel betraf. Wir näherten uns genau jener Position, an der sich der »Nebeldom« befand, seit mit meiner Ankunft die »Tore der Vier Himmel« geöffnet worden waren. Die 2600 Kilometer durchmessende und bis zu 100 Kilometer hohe Zone war das Tor zu Talanis – oder auch zu Atlantis. Ganz gleich, welchen Namen man bevorzugte, ES wurde jedenfalls eine innige Verbindung zu der Insel nachgesagt.
    Verstohlen sah ich zu Mondra. Ramoz, das halbintelligente und wahrscheinlich paranormal begabte Geschöpf, das sich uns auf der Heimatwelt der Halbspur-Changeure angeschlossen und seitdem seine Zuneigung und Hingabe für sein neues »Frauchen« mehrmals unter Beweis gestellt hatte, schmiegte sich eng an ihre Beine. Das luchsähnliche Wesen, über das wir so gut wie nichts wussten, lag keineswegs entspannt da. Ich konnte das Spiel der Muskeln unter dem dichten, schwarz und silberfarben gestreiften Fell genau beobachten.
    Ramoz hielt sich sprungbereit und ließ keinen Zweifel daran, vor wem er auf der Hut war: Er behielt das Konzept genau im Auge.
    Wann immer Ras sich bewegte, grollte das elegante Tier leise. Mondra hielt ihm dann stets die Hand vor die Schnauze, und Ramoz leckte ihr jedes Mal kurz die Finger, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Mutanten richtete.
    Ramoz war ein Geschöpf für sich. Verhaltensmuster irdischer Arten ließen sich auf ihn nicht anwenden und seine Aufmerksamkeitsspanne schien beträchtlich zu sein, wesentlich höher als die eines normalen Tiers.
    Unvermittelt schnellte er hoch und baute sich sprungbereit vor Mondra auf. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Tschubais Körper einen Moment lang transparent zu werden schien und dann verschwand. Gleichzeitig glaubte ich, den Knall zu hören, mit dem die Luft in das Vakuum schlug. Und im gleichen Augenblick hörte ich ein lautes Knistern und einen gellenden Schrei, der sich umgehend in ein leises Wimmern verwandelte.
    Ras war erneut teleportiert, doch diesmal war ich keinen Schritt zur Seite getreten. Diesmal war ich auf andere Weise vorbereitet gewesen.
    Ich musste eingestehen, dass ich meinem alten Freund nicht vertraut hatte. Ich kannte Ras und Fellmer, kannte beide gut, auch wenn ich sie vor Jahrhunderten zum letzten Mal lebend gesehen hatte.
    Sie waren Mitglieder des Mutantenkorps gewesen. Sie hatten zur absoluten Elite der Menschheit gehört, waren in Hunderte Risikoeinsätze gegangen und hatten dabei immer wieder ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um Schaden von Terra und den Terranern abzuwehren.
    Sie gaben nicht so schnell auf, keiner von ihnen, auch wenn sie nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Oder auf dem letzten Loch pfiffen , um es umgangssprachlich auszudrücken.
    Niemals. Das hatte sie schon immer ausgezeichnet.
    Und damit hatte ich gerechnet. Mir war klar gewesen, dass Ras noch einmal versuchen würde, an mich heranzukommen, mich zu berühren, damit er mit mir allein zu ES teleportieren konnte. Denn so lautete sein Auftrag.
    Ich hatte den Schachzug vorhergesehen und den Prallschirm meines SERUNS aktiviert. Ras war zu geschwächt, zu verwirrt gewesen, um es auch nur zu bemerken.
    Während Ramoz nun laut und drohend knurrte, trat Mondra zu dem Konzept und half ihm auf, schleppte es zu dem Sessel zurück, in dem es gesessen hatte. Ras blieb schwer atmend und mit
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