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Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer

Titel: Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer
Autoren: Uwe Anton
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sagte ich laut: »Hat Lotho Keraete den Polyport-Hof besorgt?«
    »Wieso fragst du?«
    »Weil du behauptet hast, Lotho Keraete sei tot. Ich frage mich, ob sein Tod etwas mit diesem Polyport-Hof zu tun hat.«
    »Dir ist klar, dass ich nichts darüber sagen darf.«
    Ich nickte. »Ja, das ist es. Leider.« Ich reichte dem Androiden die Hand, und zu meiner Überraschung ergriff er sie. »Hier trennen sich also unsere Wege. Ich hoffe, wir werden uns wiedersehen.«
    »Das hoffe ich auch. Andernfalls ...« Homunk sah mich ernst an.
    Sehr zuversichtlich klangen seine Worte nicht.
    Das große Schott zur Halle öffnete sich. Langsam schwebte MIKRU-JON in die Halle, zuerst der Passagierteil, dann die beiden anderen.
    Der dreigeteilte Raumer setzte auf. Ras Tschubai trat heraus und sah mich fragend an.
    »Du bist uns willkommen«, sagte ich.
    Mondra nickte dem Boten der Superintelligenz kühl zu und betrat den Passagierteil MIKRU-JONS durch das Bodenschott im unteren Block. Die anderen hatten keine Zugänge, sondern nur die zentrale Antigravschacht-Verbindung. Ramoz hielt sich dicht bei ihr und strich ihr so eng um die Beine, dass sie fast über ihn gestolpert wäre.
    Das Konzept aus Ras Tschubai und Fellmer Lloyd stand unbeholfen da. Einerseits hatte ES es zu meiner Unterstützung abgestellt, andererseits gehörte seine Loyalität der Superintelligenz und damit auch deren Boten. Ich hatte den Eindruck, dass es nicht wusste, wie es sich von dem Androiden verabschieden sollte.
    Zumindest kam mir das Konzept sehr gekräftigt vor. Wäre es mir in diesem Zustand erstmals begegnet, hätte ich es nicht von meinem alten Freund unterscheiden können.
    Kein Wunder. Es hatte ja die Vitalenergie aller anderen Mutanten aufgenommen.
    Ich konnte nur hoffen, dass ES mir mit ihm tatsächlich einen wertvollen Verbündeten an die Seite gestellt hatte. Die Zeit ließ sich zwar nicht zurückdrehen, und ich ahnte, dass Ras und Fellmer nicht auf ewig bei uns bleiben würden, aber vielleicht gab es ja doch so etwas wie einen neuen Anfang.
    Homunk ersparte mir einen Abschied. Als ich mich nach dem Androiden umdrehte, war er verschwunden.
    Gemeinsam mit dem Konzept betrat ich MIKRU-JON.
    *
    Rotes Licht überflutete das Transferdeck, und MIKRU-JON flog langsam in den Transferkamin.
    Alles verlief normal, aber nicht unspektakulär. Sternenstaub zog sich zusammen und bildete Protosterne, die zu Weißen Riesen und Roten Zwergen wurden und wieder vergingen. Galaxien trieben aufeinander zu und verschlangen einander. Und ganz in der Nähe, keine drei Galaxiencluster entfernt, gab es ein Loch in dieser prächtigen, einzigartigen Schöpfung, einen Zeitbrunnen, der nicht nur Vergangenheit und Zukunft miteinander verband, sondern auch die räumlichen Dimensionen mit der zeitlichen.
    »Es tut mir leid, Perry«, sagte Ras Tschubai leise.
    »Wie bitte?«
    »Mir auch, Perry. Ich kann es dir nicht erklären, aber ... ich musste es tun. Und ich würde es wieder tun.«
    Dieselben Worte, die Ras und Fellmer gesprochen hatten, als wir mit MIKRU-JON auf dem Weg zu Talanis gewesen waren.
    »Ich auch, Perry. Ich ... wir hatten keine andere Wahl.«
    Aber damals hatten sie verzweifelt geklungen, beschämt. Nun klangen sie ... hoffnungsvoll?
    Ich musterte das Konzept, oder besser gesagt Ras Tschubais Körper, in dem sich auch Fellmer Lloyds Geist befand. Der Blick war klar, die Haut straff und tiefschwarz. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich geglaubt, den echten Ras Tschubai zu sehen, kurz nachdem er im afrikanischen Dschungel zum ersten Mal teleportiert war, um nicht von einer Raubkatze gerissen zu werden.
    »Wie meinst du das?«
    »ES hat verzweifelt nach dir gesucht – und hatte schon keine vollständige Kontrolle über seine Mentalsubstanz mehr. Die Superintelligenz hat Dutzende solcher Konzepte gebildet und sie überall materialisieren lassen: im Stardust-System, auf Terra und anderen Welten in der Milchstraße, sogar in Andromeda, überall. Aber diese Konzepte waren schwach ... nicht sie selbst. Sie wurden nur von dem Auftrag beseelt, dich zu finden. Du hast sie auf Wanderer gesehen ...«
    Ich nickte. Ich wusste, was er meinte.
    »... und sie sind vergangen wie Fackeln im Sturm. Ihre Kraft ist in uns übergegangen, Perry. Wir beide sind nun wieder mit denen vergleichbar, die wir einmal waren. Du kannst dich auf uns verlassen, Perry. ES versucht, dir zu helfen, indem er dir zwei Mutanten im Körper eines einzigen mitgibt. Das ist unsere neue Aufgabe.«
    Ich
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