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Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer

Titel: Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer
Autoren: Uwe Anton
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SERUN-Analyse keine zwanzig Meter weit entfernt, zehn Meter, fünf ... Die Anzuginstrumente spielten wieder verrückt, gaben verwirrende, sich teilweise widersprechende Meldungen. Ich spähte durch die Türöffnung und glaubte, verwaschene Gestalten zu sehen, als seien sie unter Deflektorfeldern verborgen, die nicht richtig funktionierten.
    Düstere Gestalten, die ich allerdings nicht genau erkennen konnte. Vielleicht, weil ich eigentlich gar nicht an diesem Ort war, genauso, wie ich nur als Phantom an Bord der KC-38 gewesen war?
    Die Gestalten zogen an der beschädigten Tür vorbei, ohne ihr die geringste Beachtung zu schenken. Aus irgendeinem Grund war ich sehr froh, dass es nicht zu einer Konfrontation gekommen war. Wer konnte schon die Reaktion der Eindringlinge vorhersagen, falls sie mich entdeckt hätten?
    In den Tiefen meines Verstands vernahm ich ein hallendes Gelächter, das keineswegs von mir stammte und sofort wieder verstummte.
    Ich verließ meine Deckung, ging in die Richtung weiter, aus der die unheimlichen Fremden gekommen waren, und blieb sofort wieder stehen, als die SERUN-Instrumente eine weitere Ortung mitteilten.
    Eine zweite Gruppe näherte sich, aber diesmal ließen die Vitalsignaturen, die der Bioscanner ermittelte, keinen Zweifel: Es handelte sich um Terraner!
    Ich zögerte. Sollte ich mich ihnen zu erkennen geben? Falls mir das überhaupt möglich war ...
    Mein Instinkt riet mir dazu. Vielleicht konnte ich auf diese Weise herausfinden, welchen Sinn die Versetzung nach Gleam hatte.
    Ich trat in die Mitte des Gangs, gab mit dem Helmscheinwerfer Lichtzeichen, hob den rechten Arm zum Gruß. In der Tat näherte sich mir ein Trupp Landungssoldaten. Einen Moment lang hoffte ich mit absoluter Irrationalität, einen von ihnen zu erkennen, doch diese irrwitzige Hoffnung erfüllte sich nicht.
    Aber es waren moderne Terraner , wie ich an ihrer Ausrüstung erkannte, an ihren SERUNS und Kampfanzügen, Terraner aus meiner Gegenwart, wahrscheinlich sogar des Jahres 1463 NGZ, wie ich erstaunt zur Kenntnis nahm.
    Was hatte das zu bedeuten? Was machte terranisches Militär plötzlich auf Gleam? Ich war doch erst ein paar Tage von zu Hause weg. Was war in dieser kurzen Zeit geschehen?
    Und ... was wollte ES mir damit sagen? Nur, dass meine Terraner in der Jetztzeit nach Andromeda vorgestoßen waren, sich auf Gleam befanden?
    Sie kamen auf mich zu, mit Kombistrahlern nach vorn und hinten sichernd, wachsam, aufmerksam. Sie wussten, dass sie in Gefahr schwebten. Doch ahnten sie auch etwas von der anderen Gruppe?
    »Ich freue mich, euch zu sehen«, sagte ich, doch ihr Anführer marschierte geradewegs auf mich zu, zuckte einmal kurz zusammen, als habe er ein Phantom gesehen, und ging dann weiter. Er wäre gegen mich geprallt, wäre ich nicht im letzten Augenblick zur Seite gesprungen.
    Oder doch nicht?
    Nein, sie nahmen mich gar nicht wahr, genauso wenig, wie die Besatzung der KC-38 mich wahrgenommen hatte. Für sie war ich gar nicht vorhanden.
    »Wartet!«, rief ich, doch es war sinnlos.
    Sie zogen an mir vorbei, in die Richtung, in der die andere Gruppe auf sie wartete. Was, wenn sie in eine Falle liefen? Irgendwie musste ich sie warnen.
    Ich zog einen Speicherkristall aus einer meiner Anzugtaschen und besprach ihn mit einer kurzen Warnung: »Hier spricht Perry Rhodan. Seid auf der Hut! Ihr seid nicht allein hier auf Gleam!«
    Ich aktivierte die SERUN-Systeme und jagte in rasendem Flug an dem Trupp vorbei, bis ich einen gewissen Vorsprung gewonnen hatte. Ich hielt an, stellte den Kombistrahler auf Desintegrator-Funktion und schuf genau an der Stelle, die die terranischen Raumsoldaten nun jeden Augenblick passieren würden, ein kleines Loch.
    Ich schob den Datenträger hinein und malte mit fein fokussiertem Desintegratorstrahl eine stilisierte Darstellung des Polyport-Hofs GALILEO sowie eine aktuelle Flottenkennung auf die Wand.
    Ich hörte, wie der Trupp der Terraner sich näherte. Die Jungs mussten diesen Hinweis einfach bemerken.
    Die Zeit wurde immer knapper. Mein Instinkt trieb mich zur Eile. Ich hatte das Gefühl, so schnell wie möglich nach Wanderer zurückkehren zu müssen. Ich lief los, war einen Moment lang verwirrt und wollte schon die Anzugsysteme aufrufen, damit sie mich zurück zu dem Fiktivtransmitter führten, mit dessen Hilfe ich Gleam erreicht hatte, als ich unvermittelt den Käfig des Geräts sah.
    Das war keineswegs der Ort, an dem ich den Transmitter verlassen hatte. Das Wunderwerk der Technik
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