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Das 1x1 der Schlagfertigkeit

Das 1x1 der Schlagfertigkeit

Titel: Das 1x1 der Schlagfertigkeit
Autoren: Christine Oettl; Gitte Haerter
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Das erreichen
Sie mit
Schlagfertigkeit
    Es gibt viele Situationen, die einen ganz schön aus der Fassung bringen können: etwa ein dummer Spruch, ein zynischer Kommentar, ein vorwurfsvoller Blick oder eine unfaire Bemerkung. Wenn es Ihnen hier gelingt, schnell, souverän und vor allem clever zu kontern, machen Sie vor anderen und vor sich selbst eine gute Figur.
    Doch die Realität sieht oft ganz anders aus: Im Kopf herrscht Chaos, die Gefühle überschlagen sich, und man reagiert alles andere als schlagfertig und souverän: entweder mit kampfloser Kapitulation (nichts sagen und den Ärger runterschlucken) oder mit ungeschickter Aggression (sich rechtfertigen oder einen Gegenangriff starten). Doch es gibt Wege, um sich von diesen eingeschliffenen Mustern zu befreien und in unangenehmen Situationen handlungsfähiger zu werden.
Gute und schlechte Schlagfertigkeit
    Der Begriff Schlagfertigkeit ist grundsätzlich positiv besetzt. Im Allgemeinen gilt es als Kompliment, wenn jemand als schlagfertig bezeichnet wird. Menschen, die auf Provokationen gelassen reagieren und verbale Angriffe mit einer knackigen Antwort abschmettern, werden für ihre Überlegenheit oft bewundert. Häufig sind es wortgewandte Prominente aus Politik, Medien und Wirtschaft, die als Paradebeispiele und Vorbilder dienen.
    Natürlich können Sie sich das eine oder andere von einer schlagfertigen Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, etwa aus Film und Fernsehen, abgucken. Aber behalten Sie im Hinterkopf: In der Medienwelt geht es um Selbstdarstellung. Ein wortgewandter Schlagabtausch dient dazu, andere zu unterhalten oder sich selbst zu profilieren. Und vor allem: Am Ende wird einfach abgeblendet. Die flotten Sprüche haben keine Folgen in der Realität.
    Doch das richtige Leben ist keine Show. Wenn Sie eine schlagfertige Bemerkung geäußert haben, können Sie nicht einfach abblenden, sondern müssen mit den Auswirkungen leben.
    Natürlich ist es erstrebenswert und sinnvoll, nicht auf den Mund gefallen zu sein und heikle Situationen mit Wortwitz zu meistern. Doch Schlagfertigkeit hat viele Facetten, und nicht jede hilft Ihnen weiter. Lernen Sie daher, zwischen schlechter und guter Schlagfertigkeit zu unterscheiden.
    ESKALATIONSGEFAHR!
    Floskeln & Sprüche
    Um Schlagfertigkeit zu trainieren, wird oft geraten, bestimmte »gute« Antworten auswendig zu lernen und so lange einzuüben, bis man im Ernstfall spontan damit kontern kann. Doch antrainierte Floskeln können nach hinten losgehen. Zum Beispiel dann, wenn die andere Person:
selbst schlagfertig ist
Es kann passieren, dass das Gegenüber mit einer Bemerkung reagiert wie:
»Ah, heute sind Sie ja so richtig schlagfertig! Welches Buch haben Sie denn gelesen?«; »Jetzt haben Sie aber allen Mut zusammengenommen, um mir das ins Gesicht zu schleudern!«; »Was ist denn das für ein Spruch? So etwas Dummes habe ich ja noch nie gehört!«
wirklich wütend ist
Eine einstudierte Floskel oder ein unsinniger Spruch gießt unter Umständen noch mehr Öl ins Feuer und bringt den anderen erst so richtig in Rage, weil er sich nicht ernst genommen fühlt.
sich provoziert fühlt
Es ist keineswegs sicher, dass die schlagfertige Pointe das Gegenüber verstummen lässt. Wenn der andere ebenfalls glaubt, nichts auf sich sitzen lassen zu dürfen, wird er seinerseits zurückschlagen.
es gar nicht so gemeint hat
Vielleicht hat Ihr Gegenüber sich nur im Ton vergriffen oder gerade einen schlechten Tag. Dann kann eine schlagfertige Retourkutsche aus einer Mücke den sprichwörtlichen Elefanten machen: einen Streit auslösen oder gar dazu führen, dass man sich künftig aus dem Weg geht.
    Wenn Sie sich schlagkräftige Antworten zurechtlegen: Überlegen Sie immer, wie Sie damit bei anderen ankommen und was Sie auslösen könnten!
Schlechte Schlagfertigkeit
    Hinter schlechter Schlagfertigkeit steht die Überzeugung, dass jeder Angriff (oder was man dafür hält) böse gemeint ist und dass man ihn unbedingt parieren muss, um nicht als Unterlegener dazustehen. Sie hat sehr viel mit Kampf zu tun, und wer sie einsetzt, unterteilt die Welt automatisch in Gewinner und Verlierer. Folglich geht es bei dieser Art der Schlagfertigkeit darum, sich um jeden Preis zur Wehr zu setzen, dem Gegner den Wind aus den Segeln zu nehmen und ihn zu besiegen.
    Wer schlechte Schlagfertigkeit einsetzt, beabsichtigt
andere in die Schranken zu weisen oder verbal zu bestrafen,
andere zu verletzen und mundtot zu machen,
andere unterzubuttern oder
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