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Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer

Titel: Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer
Autoren: Uwe Anton
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an der Oberfläche zu befinden.
    Vielleicht sollte ich dort nach dem suchen, was ES mir zeigen wollte?
    Ich machte mich wieder auf den Weg, in die Richtung, in der ich meine ehemalige Zimmerflucht wähnte. Aber dann fragte ich mich, ob ich nicht von völlig falschen Voraussetzungen ausging, wenn ich abnahm, dass die Superintelligenz mir konkrete Hinweise geben wollte. Das war auch nicht der Fall gewesen, als sie mich in die Vergangenheit versetzt hatte.
    Sie hatte mir nur den Weg weisen, mich auf die Prophezeiung aufmerksam machen wollen, die ich schon längst vergessen oder zumindest für aufgelöst gehalten hatte. Vielleicht war es mit Gleam genauso ...
    Vielleicht aber auch nicht , dachte ich, als ich ein paar Schritte später die Kampfspuren an der Wand bemerkte. Ein Teil einer Tür war mit einem Desintegrator aufgelöst worden, ein paar Meter weiter hatten Thermostrahlen tiefe Furchen durch das Material der Deckenverkleidung und des Bodens gezogen.
    Ich mahnte mich zu äußerster Vorsicht, während ich der Spur der Gewalt folgte. Wer diese Schäden auch angerichtet hatte, es stand zu befürchten, dass er noch in der Nähe war – und keine guten Absichten hegte. Vielleicht hatte der Eindringling es auf LFT-Technik in den Vorratslagern oder den Inhalt der Positroniken des Stützpunkts abgesehen.
    Der Helmscheinwerfer zerrte einen Gegenstand aus dem Halbdunkel der Gangbiegung, ein großes, massiges, irgendwie unförmiges Objekt auf dem Boden. Ich zog den Kombistrahler und trat langsam näher.
    Es war ein Körper in einem Raumanzug.
    Ein Maahk.
    Er war tot.
    *
    Ich ließ den Blick kurz über die weit über zwei Meter große, stämmige Gestalt gleiten. Die langen Arme waren vor der Brust verschränkt, als wollten sie noch im Tod ihren Gegner abwehren, die kurzen, kräftigen Beine angewinkelt.
    Der Maahk lag auf dem Rücken. In dem halbmondförmigen Wulst seines Kopfes, der von einer Schulter zur anderen reichte, waren die Schlitzpupillen der vier runden, grün schillernden Augen weit aufgerissen.
    Ich konnte nicht genau sagen, was ich in diesen Augen sah. Maahks galten als gefühllose Logiker, aber bei diesem ... Unwillkürlich fühlte ich mich an die durchaus emotionalen Schattenmaahks erinnert, denen ich im Polyport-Hof OROLOGION begegnet war.
    Das kräftige Gebiss in dem etwa 20 Zentimeter langen Mund an der faltigen Übergangsstelle zwischen Kopfwulst und Schultern war gebleckt, die dünnen, hornartigen Lippen wirkten wie schmale Striche. War die Haut eines Maahks schon im Normalfall fast farblos, schien nun jegliche Tönung aus ihr gewichen zu sein. Die pfenniggroßen, ebenfalls blassgrauen Schuppen, die sie bedeckten, wirkten stumpf und fast weiß.
    Hätte ich es nicht besser gewusst, wäre ich jede Wette eingegangen, dass dieser Wasserstoffatmer im Augenblick seines Todes Angst und Bedauern, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit empfunden hatte, starke Gefühle, die völlig untypisch für seine Spezies waren.
    Ich untersuchte die Leiche mit den Instrumenten meines SERUNS. Sie war äußerlich unverletzt, der Raumanzug unbeschädigt. Die oberflächliche Analyse ergab jedoch nicht den geringsten Hinweis darauf, was hier geschehen war, abgesehen davon, dass der Maahk erst vor Kurzem gestorben war.
    Als ich mich wieder aus der Hocke erhob, gab der SERUN Alarm. Ich rief die Daten auf. Die Ortungsgeräte maßen schwer zu interpretierende Werte an – plötzlich entstehende und ebenso schnell wieder verschwindende Energieemissionen im sehr hochfrequenten Hyperspektrum einerseits und kurz auftauchende und sofort wieder verschwimmende Lebenszeichen andererseits.
    »ES, was erwartest du von mir?«, flüsterte ich. Hatte der alte Mann mich nur auf Gleam aufmerksam machen wollen, oder sollte ich hier etwas Bestimmtes erledigen? In dieser Hinsicht war ich noch immer nicht schlauer.
    Die empfindlichen Mikrofone des SERUNS übertrugen plötzlich Geräusche, noch fern und leise, doch aufgrund der bislang vorherrschenden absoluten Stille hier kamen sie mir vor wie Hammerschläge.
    Schritte , analysierte ich, dumpf, bedrohlich. Mehrere Personen.
    Marschierende Soldaten?
    Sie kamen schnell näher.
    Ich sah mich nach einer Deckung, einem Versteck um, versuchte, mehrere Türen zu öffnen, doch alle waren verschlossen. Schließlich entschied ich mich für den Raum, dessen Tür zum Teil mit einem Desintegrator aufgelöst worden war. Ich schlüpfte durch die Öffnung.
    Keine Sekunde zu früh.
    Die Schritte wurden lauter, waren gemäß
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