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Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer

Titel: Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer
Autoren: Uwe Anton
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Superintelligenz sich manchmal einen Spaß daraus, meine Gedankengänge zu blockieren, um ihre Überlegenheit zu beweisen?
    »Du weißt selbst nicht, wo sich das PARALOX-ARSENAL befindet, nehme ich an …«
    »So ist es«, antwortete ES. Aufrichtig, wie mir schien. »Aber ich muss es noch einmal wiederholen, Rhodan. Du musst das Arsenal unter allen Umständen finden. Und zwar schnell. Denn ohne dessen Hilfe bin ich nicht mehr lange überlebensfähig ... «
    »Warum?«
    »Ich bitte dich um Verständnis. Das darf ich dir wirklich nicht sagen, wenn ich mich nicht selbst in höchste Gefahr bringen will. Ich ...« Der alte Mann verstummte abrupt. Plötzlich zitterte er, als fröre er fürchterlich.
    »Aber du hast nicht nur Terraner nach Anthuresta gebracht«, hakte ich schnell nach, »sondern auch Elfahder, nicht wahr?« Ich dachte an KREUZRAD, den zweiten Polyport-Hof, den ich gerade eben erst in Far Away entdeckt hatte, und an die Wesen, die ihn gegen die Truppen der Frequenz-Monarchie verteidigten. »Warum? Nur zur Sicherheit? Weil du uns Terranern nicht zutraust, allein die Kastanien für dich aus dem Feuer zu holen? Oder gibt es da noch einen anderen Grund? Warum ausgerechnet ein Hilfsvolk deiner Schwester ESTARTU?« ES, Anti-ES und ESTARTU hatten, vor Millionen von Jahren, eine Einheit gebildet, bevor sie sich dann getrennt hatten.
    Der alte Mann sah mich nur an. Die Haut seines Gesichts kam mir dünn wie Pergament vor; ich glaubte, jede einzelne Ader erkennen zu können. Und sie war spröde, rissig, als hätte ihr die Kälte stark zu schaffen gemacht.
    Dann schien sie sich aufzulösen.
    Nein , berichtigte ich mich sofort, nicht nur die Gesichtshaut, der gesamte Körper schien transparent zu werden. Seine Umrisse flimmerten nun heftig, in allen Farben des Regenbogens schillernde Funken sprühten in die eiskalte Winterluft. Sie sammelten sich zu einem leuchtenden Schweif, der langsam zu dem hohen, zerbrechlich wirkenden Turm im Zentrum des großen freien Platzes mitten in der Maschinenstadt trieb. Dort vereinigte sich der Energiefluss mit dem spiralförmigen, ebenfalls in allen Farben des Spektrums schimmernden Gebilde darin.
    Was geschieht hier? , fragte ich mich. War dies ... das Ende der Superintelligenz? Oder verlor der alte Mann – die Manifestation, die die Superintelligenz gebildet hatte – lediglich Mentalsubstanz, die zum eigentlichen Korpus von ES zurückkehrte?
    Nur ganz allmählich wurde mir klar, wie schlimm es wirklich um die Superintelligenz stand, die den Weg der Menschheit in den Weltraum von Anfang an begleitet und uns Terraner zu ihrem führenden Hilfsvolk erwählt hatte.
    »Da ...« Die Stimme des alten Mannes krächzte mittlerweile so stark, dass sie kaum noch verständlich war. »Da ist noch etwas ...« Ich konnte nicht sagen, ob ES abrupt das Thema wechselte oder meine letzten Fragen überhaupt nicht zur Kenntnis genommen hatte. »Die Frequenz-Monarchie hat einen mächtigen Feind ... jenen, der ihr das PARALOX-ARSENAL gestohlen hat. Du musst jedoch genau darüber nachdenken, Rhodan ... ob der Feind deines Feindes automatisch dein Freund ist ...«
    Der alte Mann erzitterte wieder, heftiger denn je zuvor, und schien für einen Moment völlig durchsichtig zu sein.
    »ES!«, rief ich. »Nur noch eine Frage! Eine einzige!« Es war keine zu dem Polyport-System oder die Anthurianer, zum PARALOX-ARSENAL oder diesem unbekannten Feind, sondern eine persönliche.
    Eine, die ich Mondra schuldig war.
    »Delorian! Warum dürfen wir nicht mit Delorian sprechen? Warum erlaubst du nicht, dass wir ihn sehen?«
    Der Blick des alten Mannes konzentrierte sich kurz auf mich. Ich hatte den Eindruck, wieder in den Fokus dieser uralten Augen zu geraten.
    Und erzitterte ebenfalls, aber nicht vor der Kälte, die der Winter auf Wanderer mit sich brachte, sondern wegen der schrecklichen Leere, die ich in diesem Blick zu sehen glaubte.
    »Delorian?«, erwidert ES. »Wer ist Delorian?«
    Die Superintelligenz öffnete den Mund, als wolle sie noch etwas sagen, und erstarrte. Ich befürchtete, sie würde ihn nicht mehr schließen, nie mehr, dieses Gesicht würde so bleiben, bis die Leiche in die Verwesung überging. Einen Herzschlag lang glaubte ich, ES sei tatsächlich ... gestorben .
    Dann verwandelte sich der Körper des alten Mannes in leuchtende Funken, die zu der energetischen Spirale im Turm zurückkehrten.

9.
    »ES liegt in einer Art Koma«, verringerte Homunk Sekunden später meine größten Sorgen. »Die
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