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Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad

Titel: Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Gefangennahme viel zu rasch und zu problemlos erfolgt ist?«
    Ich verberge meinen Zweifel an seiner Entscheidung nicht. Wir Stardust-Bewohner haben gelernt, mit unserem Misstrauen zu leben – beziehungsweise mit einem gerüttelt Maß an Angst vor all dem Unbekannten, das uns seit unserer Ankunft bedroht. Der Far-Away-Kugelhaufen präsentiert sich seit jeher als Hort der Rätsel, die wir nur mühsam zu entschlüsseln in der Lage sind.
    »Wir haben sie überrascht«, hält mir Perry Rhodan entgegen. »Sie waren auf sich selbst und den Kampf gegeneinander konzentriert. Weder die Darturka noch die Roboter rechneten mit einem Eingreifen von außen. Kein Wunder, dass das Manöver so leicht war.«
    Er formuliert eine These und spricht sie im Brustton der Überzeugung aus. Er präsentiert keinesfalls Fakten – und dennoch fühlt man sich gezwungen, Rhodan zu vertrauen.
    Mikru, die Gestalt gewordene Seele des Schiffs, zuckt plötzlich zusammen.
    »Wir sind nicht mehr alleine.« Sie deutet auf den Panoramaschirm, der langsam auf winzig kleine Pünktchen fokussiert. »Zwei unbekannte Raumer verlassen den Ortungsschutz der Sonne und nähern sich uns. Angriffskurs.«

4.
    Oberprotektor Bellyr

    Er betrachtete die Kriegsdiagramme. Die Lage war verfahren. Seine Truppen wurden immer wieder in kleinere Scharmützel verwickelt und aufgerieben. Während er um Nachschub bangen musste, verfügte der Gegner über geradezu unerschöpfliche Ressourcen. Kein Wunder, hielt er doch seit ihrer Ankunft auf der Station das Transferdeck.
    Bellyr tastete behutsam ins Stratego-Holo und verschob mehrere in Speiche A gegen die Darturka kämpfenden Einheiten um einige Ruthen nach vorne. Augenblicklich leuchteten die Betroffenen in der Darstellung in Alarm-Gelb. Der Stratego-Prozessor sagte voraus, dass sie für marginalen Raumgewinn hohe Kosten an Mann und Material hinnehmen müssten. Und wenn er ...?
    Der Oberprotektor schob hin und her, glich aus, zog Truppenteile aus anderen Speichen ab – kurzum: Er beschäftigte sich mit jenen Spielchen, die ihm die Bürden seines Amtes besonders deutlich machten. Er hasste diese Arbeit; verlangte sie doch von ihm, seine Truppen einem höheren Zweck zu opfern.
    »Du musst endlich eine Entscheidung treffen!«, drängte Mondhyr. Wieder einmal störte ihn sein Stellvertreter, wieder einmal quälte er ihn mit seiner Lieblingsidee, der Bellyr nur wenig abgewinnen konnte.
    »Roll dich zur Seite! Ich habe dir oft genug gesagt, dass ich nicht daran denke, die Peripherie aufzugeben. Es wäre ein Fehler, konzentrierten wir uns ausschließlich auf das Transferdeck. Die Darturka und ihr Befehlshaber, dieser Tonnvar, würden unsere Angriffe im Ansatz abfangen. Dann hätten wir ein Massaker an unseren Leuten zu verantworten. Dann säßen wir wirklich in der Synapsenbrühe.«
    Mondhyr reagierte nicht auf die beleidigenden Worte. Er mochte machtbesessen und geltungssüchtig sein, aber er bewahrte stets Ruhe, wie es sich für einen guten Strategen gehörte.
    »Dann sorgen wir eben dafür, dass unser Angriff völlig überraschend erfolgt. Jedes Kommando muss sitzen, und wir benötigen größtmögliche Synchronizität. Oder befürchtest du, dass du und die anderen Körperbewahrer mit einer allumfassenden Systemlogistik nicht zurechtkämen?«
    »Spar dir deinen Spott, Mondhyr! Du weißt so gut wie ich, dass wir genauso gut oder so schlecht wie ihr funktionieren.« Er blickte auf den Kugelförmigen und war für einen Moment versucht, ihn zu streicheln. Er ließ es bleiben. Die Stimmung war angespannt genug.
    »Rekapitulieren wir!«, forderte Mondhyr. »Wir halten den Außenring und kontrollieren nahezu alle Durchgänge, während die Darturka die Nabe samt Transferdeck und einzelne Teile der Speichen besetzt haben. Ein sinnloser Stellungskampf. Sobald wir ein Stückchen in die Speichen vorrücken, stehen wir verstärktem Widerstand unseres Gegners gegenüber. Will er uns die Durchgänge streitig machen, reagieren wir mit all unserer Kampfkraft.«
    Seine metallen klingende Stimme bekam einen höhnischen Unterton. »Ist dein taktisches Skelett also auf eine Einkugelung dieses Patts ausgerichtet? Möchtest du, dass es so bleibt? Willst du alle unsere Leute nach und nach opfern, während sich die Darturka weiterer Reserven bedienen? Wir können nur verlieren, wenn wir diese sinnlose Strategie weiterverfolgen.«
    »Hör endlich auf zu polemisieren!« Bellyr deutete mit einem Arm um sich. Die provisorisch eingerichtete Zentrale war leer.
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