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Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad

Titel: Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad
Autoren: Michael Marcus Thurner
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wir, also dürfte es sich um Gerätschaften der Energieversorgung und der Lebenserhaltung handeln. Wir wundern uns über kugelartige Gefäße, in denen Flüssigkeit vor sich hin blubbert, und wir sehen einen kleinen, diskusförmigen Arbeitsroboter durch schmale Gänge huschen wie ein Blutplättchen durch die Adern des menschlichen Körpers.
    Und dann zeigt sich uns Mikru. Mikru, das Herz oder die Seele des Schiffes. Ein stofflich gewordenes Geschöpf, das weit mehr als nur der Avatar von MIKRU-JON ist und vielleicht der Grund dafür, warum sich jeder scheut, dieses Schiff als Raumschiff zu bezeichnen.
    Ich habe nie jemanden den wie selbstverständlich jedem anderen Raumer zugewiesenen Artikel die im Zusammenhang mit MIKRU-JON gehört und scheue selbst davor zurück, sie so zu nennen. Die MIKRU-JON? Was für ein absurder Gedanke ... Sie ist einfach nur MIKRU-JON, und Mikru ist ihre Essenz. Sie zeigt sich in der Gestalt einer jungen, ausnehmend attraktiven Frau, die ein wenig zu klein geraten scheint. Sie misst 1,60 Meter und reicht mir damit knapp bis zur Brust.
    Sean und ich nutzen die Gelegenheit und bestürmen sie mit unseren Fragen, aber sie gibt nur unverbindliche Auskünfte. Einerseits wirkt sie erfreut über unser Interesse, andererseits setzt sie im nächsten Moment eine abweisende Miene auf. Mikru gibt sich wie eine Frau, die hohen Wert darauf legt, ihre Geheimnisse für sich zu behalten.
    Sean wirkt ebenso konsterniert wie ich. Beide können wir ihr Verhalten nicht einschätzen; doch wir müssen akzeptieren, dass wir an Bord des Schiffes lediglich Gäste sind.
    »Es wird Zeit, dass ihr zurückkommt!«, ertönt Rhodans Stimme aus einem Akustikfeld. »Wir erreichen den Zielort in wenigen Minuten.«
    Schade. Ich hätte gerne auch dem untersten Drittel von MIKRU-JON einen Besuch abgestattet. Beim Betreten durch die Bodenschleuse hatte ich kaum Gelegenheit, die in diesem Bereich angesiedelten Antriebselemente zu sichten.
    Sean winkt mir, redefaul wie immer. Wir steigen in den Antigravschacht und lassen uns im gegengepolten Sog nach oben treiben, zurück zur Zentrale des Raumers. Mikru winkt uns zum Abschied freundlich zu – um uns nur wenige Sekunden später im Beisein Rhodans wiederum zu begrüßen. Sie spielt seltsame Spielchen mit uns.
    »Achtzig Lichtjahre in einer knappen halben Stunde«, sagt Sean. »Das ist kein besonders aufregender Wert.«
    Der Terraner lässt sich nicht provozieren. Er schweigt. Wir wissen, dass MIKRU-JON wesentlich leistungsstärker ist und die Distanz auch in etwa zehn Minuten hätte zurücklegen können. Doch der Raumer bleibt aus gutem Grund vorsichtig. Uns ist sattsam bekannt, dass durch den Far-AwayKugelsternhaufen immer wieder gefährliche Hyperstürme toben.
    Ich bin nicht sonderlich überrascht, dass wir als Erste am ausgemachten Treffpunkt ankommen. Das 35 Schiffe starke Geschwader, das uns Whistler zur Unterstützung aussandte, hat wohl so seine Probleme mit einem Hypersturm. Der Omniträger KATARAKT, die vier ARES-Schlachtkreuzer, die zehn Schweren ARTEMIS-Kreuzer und die 20 Leichten Kreuzer der HERMES-Klasse werden noch eine Zeit lang benötigen.
    Ich fühle Sorge um die Besatzungen dieser Schiffe, doch ich darf mich nicht irritieren lassen. Meine Konzentration muss den Dingen vor uns gelten. In unmittelbarer Nähe des Treffpunkts soll sich jener zweite Polyport-Hof befinden, der uns als potenzieller Gefahrenherd des Stardust-Systems erscheint.
    Ein Stern rückt in den Fokus der großen Holo-Bildgalerie.
    »Eine gelbe Sonne vom G-Typ«, doziert Mikru. »Sie wird von drei Planeten umkreist, deren innerster ein Gasriese mit insgesamt zwölf Monden ist. Auf der Planetenoberfläche existiert nach ersten Erkenntnissen kein Leben. Er durchmisst mehr als 137.000 Kilometer. Allerdings befinden sich mehrere Monde in jenem Bereich, der nach den herkömmlichen Kriterien Intelligenzwesen hervorbringen könnte.«
    Herkömmliche Kriterien ... Was für eine seltsam subjektive Wahrnehmung des Schiffes! Auch Rhodan zeigt sich irritiert.
    MIKRU-JON wertet in Sekundenschnelle Daten aus. Ihre Leistungen, auch im Bereich der Passiv- und Aktivortung, sind bemerkenswert. Ihr »Blick« reicht tausend Lichtjahre in die Ferne, und das Sonnensystem, auf das sie sich konzentriert, wird ganz genau vermessen.
    Ein Mond nach dem anderen taucht in der bildlichen Darstellung auf. Ich sehe große und kleine Trabanten, solche mit Ringen und solche, die wie unförmige Klumpen wirken. Neben ihren
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