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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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überlief.
    Braskie runzelte die Stirn. »Halten Sie die religiöse Überzeugung dieser Frau wirklich für relevant?«
    Pendergast sah ihn aus kühlen, grau verschleierten Augen an. »Es hängt weitgehend von unserem Glauben ab, wie wir bestimmte Dinge wahrnehmen, Lieutenant.« Er nickte der Putzfrau zu. »Ich danke Ihnen, Miss Torres.«
    Braskie führte Pendergast und D’Agosta durch den Dienstboteneingang ins Haus. »Wir versuchen weiter herauszufinden, wer das Haus wann betreten beziehungsweise verlassen hat«, sagte er, als sie im Foyer angekommen waren. »Das Tor war verschlossen und der Bereich rings ums Haus durch Alarmanlagen, Bewegungsmelder, Infrarotsensoren und vorprogrammierte Stromunterbrecher gesichert. Wenn jemand hineinwill, muss er bestimmte Codes kennen. Wir haben das System überprüft, es arbeitet einwandfrei.« Er deutete zum Wohnbereich hinüber. »Wie Sie sehen, besaß Mr Grove eine recht wertvolle Kunstsammlung, aus der aber nichts fehlt.«
    Pendergast betrachtete bewundernd die Stiche, Ölgemälde und Zeichnungen – ein Enthusiasmus, den D’Agosta nicht nachempfinden konnte. Er starrte leicht irritiert auf etwas, das für ihn wie ein Kreuz, umgeben von einem Schwein, ein paar Würfeln und einer nackten Frau, aussah.
    »Mr Grove hatte gestern Abend eine kleine Party, alles in allem fünf Personen«, fuhr Braskie fort. »D’Agosta, lassen Sie sich von Innocente die Namensliste geben.«
    Pendergast hielt den Sergeant durch eine abwehrende Handbewegung auf. »Es wäre mir lieber, Sergeant D’Agosta könnte dies alles mit anhören. Ich hoffe, es macht nicht zu viel Mühe, einen anderen Ihrer Männer loszuschicken.«
    Braskie bedachte D’Agosta mit einem zwischen Verblüffung und Ärger schwankenden Blick, dann gab er einem anderen Cop ein Zeichen und fuhr fort: »Nach allen uns vorliegenden Aussagen sind alle Gäste etwa zur selben Zeit aufgebrochen, gegen halb eins. Danach war Grove bis um halb acht heute Morgen allein.«
    »Kennen Sie die genaue Todeszeit?«
    »Noch nicht, der Gerichtsmediziner ist noch oben in der Dachkammer. Aber wir wissen, dass Grove um drei Uhr zehn noch gelebt hat. Da hat er nämlich versucht, einen gewissen Pater Cappi zu erreichen.«
    »Grove wollte einen Priester?« Pendergast schien ehrlich überrascht.
    »Grove und er waren wohl mal eng befreundet gewesen, aber das muss dreißig, vierzig Jahre her sein. Später haben sie sich wegen irgendeiner Sache zerstritten und aus den Augen verloren. Der Geistliche war übrigens nicht zu Hause, Grove konnte ihm nur eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.«
    »Ich brauche eine Kopie des Bandes.«
    »Selbstverständlich. Grove war in heller Aufregung, beinahe hysterisch. Er hat Pater Cappi gebeten, so bald wie möglich zu ihm zu kommen.«
    Pendergast nickte. »Mit einer Bibel, einem Kreuz und Weihwasser eventuell?«
    Braskie sah etwas enttäuscht aus. »Ach, Sie sind schon über den Anruf unterrichtet?«
    »Nein, das war nur eine nahe liegende Vermutung.«
    »Aha. Nun, Pater Cappi kam heute Morgen gegen acht hier an. Er hatte sich direkt auf den Weg gemacht, nachdem er die Nachricht vorgefunden hatte, aber da war es natürlich schon zu spät. Er konnte nur noch das Sakrament der letzten Ölung erteilen.«
    »Wurden die Gäste schon vernommen?«
    »Bisher wurden lediglich ihre Aussagen zu Protokoll genommen. Aber wir ermitteln noch. Theoretisch kann nämlich nicht ausgeschlossen werden, dass einer der Gäste doch länger geblieben ist, weil … nun ja, Mr Grove hatte perverse sexuelle Neigungen.«
    Pendergast hob die Augenbrauen. »Inwiefern?«
    »Er hatte eine Schwäche für Männer und Frauen.«
    »Und was ist mit den perversen sexuellen Neigungen?«
    »Wie ich schon sagte: Männer und Frauen.«
    »Sie meinen also, er sei bisexuell veranlagt gewesen? Was angeblich auf dreißig Prozent aller Männer zutrifft.«
    Braskie schüttelte energisch den Kopf. »Nicht in Southampton! Bei uns ist das nicht üblich!«
    D’Agosta täuschte rasch einen Hustenanfall vor, um nicht laut loszulachen.
    Pendergast hielt es für besser, das Thema zu wechseln. »Lieutenant, bisher wurde offensichtlich von allen Beteiligten ausgezeichnete Arbeit geleistet. Wollen wir jetzt den Tatort in Augenschein nehmen?«
    Lieutenant Braskie nickte beflissen und führte sie durchs Haus. D’Agosta wäre jede Wette eingegangen, dass der seltsam scharfe Geruch, den er schon draußen bemerkt hatte, noch penetranter wurde. Nur, wonach roch es
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