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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Schreiben konnte ich nicht leben, also bin ich nach New York zurückgekehrt. Aber im Police Department war keine Stelle frei, der neue Bürgermeister hatte drastische Sparmaßnahmen angeordnet. Dazu kam, dass ich mir während der Arbeit in der Mordkommission nicht nur Freunde gemacht hatte. Ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte, und da habe ich mich in meiner Verzweiflung für eine freie Stelle in Southampton beworben.«
    »Vermutlich gibt es Orte, an denen es sich schlechter arbeiten lässt.«
    »Dachte ich auch. Aber wenn man einen Sommer lang hauptsächlich damit beschäftigt war, Jagd auf Hundebesitzer zu machen, deren Köter ein dampfendes Häufchen auf dem Strand abgeladen haben, sieht man die Dinge anders.«
    Pendergast nahm einen Schluck Tee. »Und wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Lieutenant Braskie?«
    »Er ist ein Arschloch. Peinlich darauf bedacht, nirgendwo anzuecken. Weil er sich Hoffnungen macht, Chief zu werden.«
    »Kompetent genug erscheint er mir.«
    »Na gut, dann ist er eben ein kompetentes Arschloch.«
    Pendergasts tiefer, grau verschleierter Blick machte ihn unruhig. Er hatte ganz vergessen, wie nervös einen diese Augen machen können.
    »Ich glaube, Sie haben in Ihrem Bericht etwas ausgelassen. Als wir uns das letzte Mal begegnet sind, hatten Sie eine Frau und einen Sohn. Vincent jr., nicht wahr?«
    D’Agosta nickte. »Den Sohn habe ich immer noch, er lebt bei seiner Mutter in Kanada. Und nach dem Gesetz sind wir noch verheiratet.« Er zögerte, nahm innerlich Anlauf und fügte hinzu: »Lydia und ich. wir hatten uns nicht mehr viel zu sagen. Sie wissen, wie das bei Cops ist: Lange Nachtarbeit, es gibt kaum noch Gemeinsamkeiten, man lebt sich auseinander. Sie wollte nicht nach Kanada ziehen, schon gar nicht in einen abgelegenen Flecken wie Invermere. Ich habe mich den ganzen Tag im Haus verkrochen und versucht zu schreiben. Wir sind uns, um es gelinde zu formulieren, gegenseitig auf die Nerven gegangen. Das Komische war, dass sie irgendwann anfing, sich dort wohl zu fühlen. Da wurde mir klar: Wenn wir unsere Ehe retten wollten, mussten wir nach New York zurück.«
    Das Essen wurde gebracht. D’Agosta nutzte die Gelegenheit, rasch das Thema zu wechseln. »Und wie ist es Ihnen ergangen? Hat New York Sie die ganze Zeit über in Atem gehalten?«
    »Durchaus nicht, ich hatte bis vor kurzem im Mittleren Westen zu tun, genauer gesagt in Kansas. Ich habe dort an einem Fall gearbeitet. Kein Kapitalverbrechen, aber die Sache hat einen speziellen Reiz auf mich ausgeübt.«
    »Und wie sieht es mit dem Fall Grove aus?«
    »Sie wissen ja, Vincent, ich habe ein ausgeprägtes, manche würden vielleicht sagen: ein abartiges Interesse an ungewöhnlichen Mordfällen. Für solche Fälle nehme ich selbst weite Reisen in Kauf.«
    »Sie sind also in offizieller Mission hier?«
    »Die Tage, an denen ich auf eigene Faust gehandelt habe, sind vorbei. Das FBI mag das mitunter anders sehen, aber Sie haben Recht, ich bin offiziell hier.«
    »Und woraus leitet das FBI im Fall Grove seine Zuständigkeit ab? Ich meine, weil Sie vorhin Braskie gegenüber von Drogenhandel und Terrorismus gesprochen haben.«
    »Nun, die Begründung, die ich Braskie genannt habe, mag sich als nicht stichhaltig erweisen, aber ich kann mich fürs Erste darauf stützen.« Pendergast beugte sich vor und fuhr mit gesenkter Stimme fort: »Und dabei brauche ich Ihre Unterstützung, Vincent.«
    D’Agosta sah Pendergast an, als habe er einen schlechten Witz gemacht. Doch dann spürte er wieder diesen verdammten Blick auf sich ruhen, aus dem er nicht schlau wurde, und hörte Pendergast sagen: »Wir waren mal ein gutes Team.«
    »Aber ich …« D’Agosta setzte eine ärgerliche Miene auf. »Sie brauchen meine Hilfe doch gar nicht.«
    »Vielleicht brauchen Sie meine?«
    »Wie meinen Sie das? Ich brauche von niemandem Hilfe. Ich komme ganz gut zurecht.«
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, Vincent, aber Sie kommen keineswegs gut zurecht. Sie tun lauter Dinge, bei denen Sie Ihre Fähigkeiten nicht entfalten können. Lieutenant Braskie mag im Grunde ein anständiger Kerl sein, und ich will ihm auch eine gewisse Intelligenz nicht absprechen, aber Sie sind nicht aus dem Holz geschnitzt, nach seiner Pfeife zu tanzen. Sollte er tatsächlich Chief werden, wird es Ihnen noch schwerer fallen, sich ihm unterzuordnen.«
    »Sie halten ihn für intelligent und anständig? Arbeiten Sie mal einen Tag lang für ihn, dann werden Sie die Dinge mit anderen
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