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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
Autoren: Paul Williams
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die Szene. Dann drehte er sich um, ging hastig weg und rief dabei den Boten des Feldwebels Befehle zu.
    »Hör zu, Peydan!« sagte Borund und wälzte sich herum. Aber er sprach nicht weiter, denn er sah, daß der Erhabene fort war.

ZWEI
    Den Angaben der Kundschafter folgend führte Leutnant Eplay seine Truppe lange vor Tagesanbruch weg, er ließ alle Vorräte einpacken und ein neues Lager auf einem steinigen, leicht zu verteidigenden Berg zwei Ayas westlich des alten Platzes errichten. Dann erstieg die Haupttruppe den Bergkamm und marschierte im Eiltempo auf Ostag zu. Sie trafen auf keinerlei Widerstand.
    Die Dämmerung brach grau herein, mit ihr kamen die ersten Schneeflocken dieses Winters, ein leiser Wind stöhnte hohl durch die kahlen Äste. Als sie am späten Vormittag auf ein kleines Flußtal hinauska-men, lagen abgeerntete Felder vor ihnen und dahinter die niedrigen Hausdächer von Ostag. Das ganze Gebiet schien verlassen, vereinzelte Krähen auf den Häusern und auf der Straße verstärkten diesen Eindruck noch.
    »Wir sind bis zu dieser Baumreihe gegangen«, sagte Ocul. »Nachdem wir das ganze Gebiet abgesucht hatten, Kommandant, schnitten sie uns mit den Tieren – den Pferden – den Weg ab, und dann nahmen uns die Männer in den Wäldern gefangen, als wir auf sie zuliefen. Sie hatten sich zwischen den Bäumen versteckt.«
    »Ihr seid auf sie zugelaufen. Ich frage mich, ob wir das jetzt vielleicht auch tun?«
    »Möglich.«
    »Aber wir haben eine Armee. Mit so vielen Leuten könnten wir mit denen fertigwerden, die wir gesehen haben. Hier gibt es kein Unterholz. Wir haben fast siebenhundert Mann. Nach hinten scheint bis zur Nachschubwache alles frei zu sein, und die ist leicht zu schützen. Außerdem hat Borund darauf bestanden.«
    »Es kann immer noch sein, daß Borund an seiner Wunde stirbt, Kommandant.«
    »Das würde nichts ändern. Es sind noch zwei Leute von der gesetzgebenden Versammlung hier. Die Kontrolle des Militärs durch die Gesetzgeber ist bei uns althergebrachte Tradition.« Eplay schüttelte den Kopf.
    »Aber das ist noch nie soweit gegangen, daß man uns die Strategie diktierte, Kommandant.«
    »Schluß damit! Du und Zard, ihr geht voraus, wenn wir hinuntermarschieren. Keine Angst! Wir sind ganz dicht hinter euch. Seid vorsichtig! Wir wollen die Sache schnell und sicher erledigen. Nur verbrennen und wieder abziehen. Noch vor Einbruch der Nacht sind wir wieder im Hauptlager.«
    Ocul schaute ihn an, sagte aber nichts, dann gab er Zard mit dem Kopf ein Zeichen und trabte das Tal hinunter. Die ganze Truppe folgte ihnen in langsamem Trab über die Felder zum Dorf und verteilte sich hinter den Häusern und Lagergebäuden und auf der Hauptstraße. Dann traten sie Türen ein und stürmten mit schußbereiten Waffen in die Gebäude, fanden aber alles verlassen. Auf Befehle der Leutnants und Unterführer hin setzten sie die Gebäude in Brand, zogen sich auf die Straße zurück und marschierten dann auf dem Weg ab, den sie gekommen waren, während das Dorf in Flammen aufging und grauer Rauch und Funkensäulen in die kalte Luft auf-stiegen.
    Die ganze Operation dauerte weniger als zwanzig Sonnenbreiten. Der reibungslose Ablauf versetzte die Innanigani-Truppe in Hochstimmung und Erleichterung, verursachte aber auch große Nervosität.
    »Dann war es also ein Bluff!« bemerkte Eplay zu einem Leutnant, als sie in schnellem Rückzug wieder zwischen die Bäume traten. »Borund hatte recht. Wir hätten das Dorf sogar besetzen können.«
    »Nicht genügend Vorräte, um ...«
    Eine schwere Erschütterung und das Aufbrüllen einer Explosion schnitten dem Leutnant das Wort ab, vor ihnen flogen Erde, Männer und Waffen in die Luft. Die Offiziere rannten auf die schreienden Männer und die herabfallenden Trümmer zu. Neben dem Weg hatte sich ein langer, dampfender Graben auf-getan, und die ganze Gegend war mit beißenden Rauchwolken verhüllt, überall lagen gestürzte und zerrissene Männer. Andere stolperten betäubt und mit Schmutz bedeckt herum.
    »Bildet einen Wachenkreis!« schrie Eplay. »Helfer!
    Hierher! Hierher!«
    Allmählich kam Ordnung in das Durcheinander.
    Die Innanigani hatten siebzehn Mann verloren, vier weitere waren kampfunfähig.
    »Das ist eine Tantaltechnik, Kommandant«, bemerkte einer der Leutnants. »Versteckte Sprengsätze.
    Wir hätten die Kanone mitnehmen sollen.«
    »Über diesen Berg? Da wären wir immer noch unterwegs. Formiert euch jetzt. Wir sind aufgehalten worden. Wir müssen weg
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