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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
Autoren: Paul Williams
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von hier. Es ist immer noch Zeit ...«
    Vor ihnen krachten scharfe Explosionen, wie beim letzten Kampf, an einer bogenförmigen Linie entlang aus den Bäumen heraus. Die Offiziere bildeten eine Verteidigungsfront, dann rückten sie mit Bogenschützen an der Spitze vor. Sie fanden niemanden.
    Die Truppe hatte weitere sechs Mann verloren.
    »Kommandant«, sagte Ocul. »Wir müssen weiter, wenn wir heute noch zurückkommen wollen. Ich glaube ...«
    »Ja?«
    »Das deutet darauf hin, daß sie das vorgeschobene Lager angreifen wollen. Wie Peydan es für möglich gehalten hat.«
    »Die Lage ist gut, und es sind fast hundert Mann zur Verteidigung dort. Du kennst das Terrain besser als jeder von uns. Was schlägst du vor?«
    »Nichts. Wir haben den besten Weg genommen.
    Wir müssen ...«
    Wieder krachte eine Salve von Süden her, noch mehr Männer stürzten. Diesmal sahen sie die Feinde, wie sie durch die Bäume zurückliefen.
    »Die Wilden haben eine furchtbare Waffe«, bemerkte ein Leutnant zu Eplay, während sie einen Verwundeten untersuchten. »Sieht so aus, als wäre es eine kleine Ausgabe unserer Kanone.«
    »So etwas hatte man schon läuten hören. Von den Tantal. Wir arbeiten gerade jetzt daran. Es ist eine Waffe aus alter Zeit. Im Museum steht eine. Schon bald werden wir bessere haben.« Er seufzte. »Aber jetzt ...«
    »Wir müssen uns eben, verdammt nochmal, durchkämpfen!«
    »Richtig. Die einzige Möglichkeit. Na, dann mal los!«
    Es war ein alptraumhafter Tag für die Innanigani.
    Noch sechsmal gerieten sie in das Gewehrfeuer der Leute vom Heart-Fluß, und jedesmal verloren sie weitere Männer. Erst lange nach Einbruch der Dunkelheit erreichten sie den Felshang, wo das vorgeschobene Lager errichtet worden war. Lange, ehe sie dort ankamen, rochen sie den dichten Rauch. Das Lager war überrannt und zerstört worden. Alle Vorräte, die Kanone samt Munition, Zelte und Nahrungsmittel hatten die Feinde erbeutet oder verbrannt. Die toten Innanigani lagen aufgereiht da – neunundsechzig insgesamt. Neben ihnen lagen elf Verwundete in ihren Decken, fünf Mann hatten die Feinde zurückgelassen, damit sie sich um diese kümmerten.
    Sie waren sehr ernüchtert. Es war ein harter Kampf gewesen, erklärten sie, aber die Westländer waren hinter Holzschilden vorgerückt, die sie fast völlig schützten, und hatten mit ihren Explosionswaffen daneben herausgeschossen. Schließlich war es Mann gegen Mann gegangen, und die Innanigani hatten gut gekämpft. Aber es hatte nichts genützt.
    Schließlich hatte sich Peydan, der das Kommando übernommen hatte, als der Kampf begann, ergeben.
    Die Westländer hatten Peydan, den verwundeten Borund und vier Männer gefangengenommen, die ihn tragen mußten. Sie hatten die Verwundeten versorgt und die Toten eingesammelt. Dann brachten sie Karren und schafften zusammen mit ihren Toten die meisten Vorräte weg; den Rest verbrannten sie. Ein Mann sagte, mindestens dreißig Feinde seien getötet worden, einschließlich neun der blonden Reiter, die mit begeisterter Hingabe gekämpft hatten. Die anderen waren meist Peshtak, glaubte er.
    Eplay befahl, die Toten ins Hauptlager zu bringen und zu begraben. Dann gab er Anweisung, den Wachenkreis zu verstärken und tiefer einzugraben. Da es ziemlich heftig zu schneien begonnen hatte, ordnete er einen großen, bewachten Trupp dazu ab, am Fluß Tannen zu fällen und Unterstände zu bauen, da sie alle Zelte verloren hatten. Diese Arbeit zog sich über einen großen Teil der Nacht hin.
    Sobald ein großer Unterstand für die Offiziere aufgestellt worden war, berief er eine Versammlung ein.
    Die Männer saßen im Kreis um ein qualmendes Feuer auf dem kalten Boden. Alle wirkten erschöpft und verbissen.
    »Ich brauche euch nicht zu sagen, wie schlimm unsere Lage ist«, begann Eplay. »Wir müssen von jegli-chen Vorräten einhundertvierzig Ayas entfernt sein.
    Wenn wir auf die Jagd gehen, sind wir in Gefahr. Wir werden jede Nacht Unterstände bauen müssen. Die Männer haben keine Decken. Wenn der Feind entschlossen genug vorgeht, könnten wir die ganze Truppe verlieren.«
    »Nein, Kommandant«, meldete sich ein Mann zu Wort. »Wir sind zwar sehr schlimm dran, aber so schlimm nun auch wieder nicht. Das Nachschublager wurde nur von etwa zweihundert Mann angegriffen.«
    »Wir dachten, sie hätten nur etwas über hundert.
    Vielleicht haben sie noch mehr zurückgehalten. Oder sie bekommen noch Verstärkung. Borund behandelte sie mit Geringschätzung. Ich glaube, das
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